Juliet Marillier: Sevenwaters / Die Tochter der Wälder / Daughter of the Forest

  • Ich habe den ersten Band kurz nach Erscheinen der Erstausgabe spontan erworben und dies nie bereut, die nächsten beiden Bände der ursprünglichen Trilogie habe ich dann vorbestellt. Nun, da der vierte und fünfte Band der Sevenwaters-Reihe erschienen sind (der fünfte bisher nur auf Englisch), die zwar im direkten Umfeld der ersten drei Bände spielen, aber wohl nichts mehr mit der ursprünglichen Prophezeiung zu tun haben, habe ich die ersten beiden Bände noch einmal gelesen, inzwischen bestimmt zum vierten Mal. Auch Band 3 will ich dann demnächst noch lesen, bevor ich die mir unbekannten Bände angehe.


    Die Tochter der Wälder
    Bei diesem ersten Band der Trilogie handelt es sich um eine sehr gemächliche Erzählung aus Sicht des Mädchens Sorcha, die das siebte Kind und die einzige Tochter eines irischen Lords ist. Ein guter Teil des Buches wird darauf verwendet, ihre Kindheit zu beschreiben, die Brüder zu charakterisieren, die gesamte Situation darzustellen und die Grundlage für die Geschichte zu erklären. Einige Leser mögen diesen Abschnitt für langweilig halten, aber ich finde ihn sehr schön beschrieben. Wer sich langweilt sollte sich dort trotzdem durchkämpfen, denn es lohnt sich.
    Ab dem Zeitpunkt, da sich etwas gravierend im Haushalt ändert, wird das Tempo ein wenig angezogen, und schon bald passiert das Undenkbare und die Familie wird verflucht, und Sorcha, ein Mädchen, noch keine Frau, muss den Fluch brechen.
    Es handelt sich um eine Nacherzählung des Märchens der sechs Schwäne, laut Autorenhomepage nach der Version der Brüder Grimm, allerdings in ein irisches Umfeld gesetzt, gespickt mit irischen Sagen und Legenden. Das historische Umfeld ist inkorrekt, normalerweise würde ich dies scharf kritisieren, doch irgendwie ist mir dies bei dieser Geschichte völlig egal, da die Historie eigentlich überhaupt keine Rolle spielt.
    Es ist eine Liebesgeschichte, ohne jedoch zu viel Gewicht darauf zu legen, denn das Hauptaugenmerk liegt auf dem Fluch, auf der Aufgabe, die Sorcha zu bewältigen hat, und ihre Schwierigkeiten dabei.
    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und mehr wenn möglich.


    Der Sohn der Schatten
    Auch diese Geschichte ist aus der Sicht einer jungen Frau erzählt, es geht um Liadan, Sorchas Tochter, die schon fast eine junge Frau ist, so alt wie Sorcha am Ende ihrer Geschichte. In diesem Buch muss man nicht so lange warten, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt, denn wer die Vorgeschichte kennt braucht keine langen Erklärungen der Umstände. Auch hier wird die Geschichte immer wieder von Einblicken in die irische Mythologie unterbrochen, indem Liadan oder andere Personen Geschichten erzählen, auch wenn die Handlung selbst keine mythologische Vorlage wie der Vorgänger hat. Allerdings stammt die Inspiration wohl ebenfalls aus der irischen Mythologie. In dieser Geschichte stehen Familie, Wahrheit und Lüge, Treue, Freundschaft und falsche Entscheidungen im Zentrum. Im Gegensatz zum ersten Band ist hier schon recht früh klar, dass es sich auch um eine Liebesgeschichte handelt, wenn auch nicht nur - dieses Buch auf diesen einen Punkt zu reduzieren wäre falsch, denn es geht um so viel mehr!
    Auch hier :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und mehr!


    Die Bücher leben von leiser Spannung und der langsam aufbauenden Handlung. Man muss sich darauf einlassen können! Man sollte Zeit mitbringen und auch darüber nachdenken können. Schnell mal zwischendurch lesen geht nicht, auch nicht beim wiederholten Lesen, wie ich jetzt festgestellt habe.


    Eindrücke über die nächsten Bände folgen in Kürze.

  • Auf diesen Roman habe ich mit Spannung gewartet, da ich schon sehr viel Gutes über ihn gehört habe.


    Zum Inhalt ist ja schon alles gesagt worden, deshalb will ich hier nicht noch einmal darauf eingehen.


    Es stimmt, was Rissa sagt, historisch korrekt ist der Roman nicht, aber auch mich hat das merkwürdigerweise nicht gestört. Im Gegenteil: Juliet Marillier erschafft ein sehr stimmungsvolles Gemälde durch ausführliche Beschreibungen von Landschaften, Pflanzen, Gebäuden und Menschen. Dsa hat mich schlichtweg begeistert, ich liebe es, in solche Stimmunsbilder eintauchen zu können.


    Die Kapitel sind lang, aber gerade das empfinde ich als gut, denn so kann ich voll in die Geschichte hineingleiten.


    Sorcha und alle anderen Figuren waren mir während desy Lesens sehr nahe, sie sind eindücklich, fantasievoll und glaubhaft gezeichnet.


    Auch die Sprache der Autorin hat mich sehr angesprochen, wenn ich diesbezüglich auch einen Kritikpunkt habe: Juliet Marillier spricht alle Sinne an, ihre Asudrucksweise ist flüssig und geht direkt ins Herz. Störend finde ich jedoch manchmal zu modern erscheinende Ausdrücke wie "Expedition" und "Profit", die mich ein wenig irritiert haben, die jedoch wahrscheinlich auf die Übersetzung zurückzuführen sein werden.


    Dennoch gebe ich dem Roman volle fünf Sterne, da ich die Ausführlichkeit und Sinnlichkeit der Beschreibungen, die Charaktere und die Orte selbst tief ins Herz geschlossen habe.


    Juliet Marillier ist es gelungen, dem Märchen von den sechs Schwänen eine eigene Prägung zu geben, und die Umsetzung ist wahrlich märchenhaft.

  • Ich höre gerade das Hörbuch "Die Tochter der Wälder". Die Sprecherin Tanja Geke bringt die Geschichte toll rüber und ich bin hin und weg... :musik::musik::musik:

    :study: Alan Bennett - Die souveräne Leserin
    :musik: Oscar Wilde - Das Bildnis des Dorian Gray


    2011: 24 Hörbücher, 40 Bücher (23275 Min, 16174 Seiten)

  • "Die Tochter der Wälder" war für mich der Antrieb, um weiter zu lesen - bzw. jetzt intensiv zu lesen.
    Habe mir gleich 5 weitere Bücher von Juliet Marillier bestellt, welche ich günstig erstehen konnte.


    Juliet Marilliers Geschichte, welche übrigens, meiner Meinung nach, grandios übersetzt worden ist, gefällt mir sehr.
    Jene erweckt in mir eine gewisse süße Melancholie - ich hätte Sorcha liebend gerne kennengelernt und ihre Geschichten gehört.

  • Die Tochter der Wälder
    Sorcha, die siebte Tochter des siebten Sohnes, Lord Column, lebt mit ihren 6 Gebrüdern im Wald von Sevenwaters,
    wo sie mit dem Alten Weg aufwächst, frei und ohne Angst vor dem nächsten Tage, doch als ihr Vater sich einer neuen Frau versprach, rief er zugleich das Dunkel über sein Königreich.
    Nun steht Sorcha vor einer Prüfung, die Geist und Körper beansprucht, wie noch nie seit jeher.
    Wird sie diese bestehen?
    Eine Geschichte, basierend auf dem Märchen Die Wilden Schwäne von Hans Christian Andersen.

    Eigene Meinung

    Ich persönlich empfinde den Schreibstil, sowie die liebevolle sorgfätige Beschreibung der einzelnen Charaktere, als sehr angenehm.
    Wenn Sorcha von ihrer Geschichte erzählte, dachte ich - das ein oder andere Mal -, ich säße neben ihr und hörte ihr zu.
    Die irische Mythologie findet seinen Platz gänzlich im Buch, da jenes auch auf jener basiert.
    Mit dem Beginn der Spannung gräbt man sich immer tiefer zum Grund, fast gänzlich ohne auf Hindernisse zu stoßen, bis zum Schluss, welcher jedoch nur ein neues Kapitel
    einläutet.


    Fazit
    Die Tochter Der Wälder ist der erste Teil der Sevenwaters Trilogie, welche anschließend noch mit 3 weiteren Teilen erweitert wurde.
    Schon beim Einlesen hat mich ihr Schreibstil verzaubert, sodass ich schon nach den ersten Seiten sagen konnte, dass ich mir den 2. Teil zusichern werde.
    Ich habe mich teilweise mit dem Buch wieder gefunden, Romantik, Leid & Märchen.



    Meine 1. Rezension, bitte nehmt mir meine Fehler nicht Übel.

  • Ich habe sowohl die Bücher als auch die ungekürzten Hörbücher dieser Reihe. Bisher war ich aber immer etwas zu faul muss ich zugeben und daher habe ich mich kurzerhand für das Hörbuch entschieden.
    Am Anfang hatte ich leider noch etwas Probleme um in die Story reinzukommen. Irgendwie war alles etwas langatmig. Ich muss zugeben, dass ich das Buch wohl weggelegt hätte, aber nachdem Hörbuch hören so schön nebenher beim Autofahren funktioniert habe ich mich "durchgekämpft". Mit der Zeit wurde es dann spannender aber ganz vom Hocker hat es mich nicht gerissen. Klar wollte ich wissen wie es weiter geht, aber da konnte ich bei anderen Büchern/Reihen schon besser mitfiebern...
    Eigentlich habe ich auch angenommen, dass es ein Jugendbuch ist, aber die teilweise sehr gnadenlose Story ist für Kinder/Jugendliche vielleicht doch etwas heftig. Die Hauptdarsteller sind zwar noch sehr jung, aber ihr Leben ist sehr gnadenlos


    Letztendlich gebe ich dem Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: . Ich habe mehrere Kritikpunkte an der Story selbst, die eigentlich weniger Sterne veranlassen würden, aber ich denke um diese wirklich begründen zu können muss ich die Reihe vorher fertig lesen. Keine voreiligen Schlüsse ziehen usw :-,


    Hinsichtlich des Hörbuchs möchte ich noch sagen, dass die Stimme der Erzählerin sehr angenehm war. Sie konnte ihre Stimme angenehm verstellen um die verschiedenen Charaktere darzustellen und somit kann ich das Hörbuch bzw die Sprecherin sehr weiterempfehlen :thumleft:

  • @Georgiana Darcy Zu deinem Spoiler:


    Das Grundgerüst für "Die Tochter der Wälder" stammt von Hans Christian Andersens Märchen "Die wilden Schwäne". Daher die von dir erwähnte Auflösung. :winken:

  • Ich habe "Die Tochter der Wälder" gelesen und ich war ziemlich enttäuscht. Für mich war es sehr langatmig und zum Teil auch langweilig geschrieben. Woran das liegt, kann ich auch nicht richtig deuten, da die meisten ja sehr angetan von diesem Buch bzw. dieser ganzen Reihe sind.
    Ich bin wirklich mit sehr hohen Erwartungen an diesen Roman rangegangen, aber es ist mal wieder schön zu sehen, dass die Geschmäcker doch verschieden sind.


    Von mir bekommt dieses Buch nur :bewertung1von5::bewertung1von5: .

    3 gel. Bücher
    1084
    gel. Seiten
    Ich lese gerade Der Traum der Hebamme (Sabine Ebert),Blutrote Schwestern (Jackson Pearce)


  • So ich muss jetzt mal ein Update machen. Ich hab jetzt Teil 2 gehört und bin gerade bei Teil 3. Daher würde ich diesen Teil abstufen auf (grad noch so) 3,5 Sterne. Teil zwei hat mir besser gefallen aber eine Steigerung würde dann ja 4,5 Sterne bedeutet und das hat das Buch meiner Meinung nach leider nicht verdient...