Dietmar Dath - Die Abschaffung der Arten

  • Inhalt:
    Dieses Buch ist so umfangreich und komplex, dass ich nur einen kleinen Ausschnitt als Inhaltsangabe geben kann und hoffe, dass man sich dann doch etwas darunter vorstellen kann:


    Die Welt hat sich verändert. Fast alle Menschen sind ausgerottet worden und die Tiere haben sich weiterentwickelt zu logisch denkenden, miteinander kommunizierenden Gente. Die letzten Menschen werden gejagt, misshandelt und zu niederen Aufgaben herangezogen, während die Gente ein neues weitreichendes Netzwerk geschaffen haben. 476 Jahre sind vergangen, seit der Löwe - welcher Souverän und Herrscher ist - die Tiere zu Gente gemacht hat und sie die Herrschaft über die Welt übernommen haben. Aber aus dem so modernen und weitreichenden System, das der Löwe Cyrus Iemelian Adrian Vinicius Golden geschaffen hat, entwickelte sich mit der Zeit ein System, das nicht den Zielen, die es ursprünglich zu verwirklichen gesucht hat, dient. Dimitri Stepanowitsch - ein Wolf - zweifelt immer mehr an dem System und seinen Methoden. Nach und nach beginnt er mit seinem Herzen zu denken und entscheidet sich gegen den Löwen.

    Auch die ehemalige Lebensgefährtin des Löwen, Livienda Iemelian Adrian Vinicius Golden (kurz: Dame Livienda), welche sich lange Zeit im Hintergrund gehalten hat und wie vom Erdboden verschwunden war, taucht jetzt als „Baum” wieder auf und stellt sich gegen dieses System und revoltiert. Denn in jener Zeit sind die Gente nicht mehr an bestimmte Formen gebunden, sondern können sich, je nach Belieben, verändern, so besitzt Dimitri Stepanowitsch Hände mit 6 Fingern, da diese - obwohl sie der Spezies Mensch angehören - als sehr nützlich angesehen werden, ihnen ein genaues Nachbilden allerdings nicht möglich ist.

    Die neue Gesellschaft der Gente steht am Abrgund. Der Löwe versucht mit allen Mitteln dem entgegenzuwirken, während andere ein Flucht vor den technologischen Wesen planen, um einen Neubeginn zu wagen. Aber wer von ihnen wird Recht behalten?



    Meine Meinung:

    Dietmar Daths „Die Abschaffung der Arten” ist für mich ein ganz besonderes - aber nicht einfach zu lesendes - Buch. Viele Neologismen, Fachbegriffe aus Biologie, Philosophie, Wirtschaft etc. erschweren das Lesen, machen es aber auch umso interessanter. Es tauchen viele verschiedene Personen auf, nicht nur Menschen, sondern auch Tiere, technische Wesen und die Gente, welche das Ende der Menschheit beinahe eingeläutet hätten. Das Buch spielt zu einer Zeit, in der die Herrschaft der Menschen bereits aufgehört hat und von der Gente abgelöst worden ist. Nur noch drei große Städte existieren. Es gibt ein System, das beinahe alles und jeden überwacht und sich von einer zur anderen Stadt und darüber hinaus erstreckt. Hoch technologisiert sind die Gente, doch die Vergangenheit und die Menschheit ist ihnen ein Rätsel, bzw. sogar ein Graus.

    Dieses Buch zeigt teilweise eine Parallelgesellschaft zu unserer „Menschenwelt”; es kann als eine Kritik an den Profitgierigen Unternehmen, dem Wissensdrang immer mehr zu erforschen, genetisch zu verändern, verstanden werden, aber ist darüber hinaus weit mehr. Eine dystopische Vision der Welt. Es beinhaltet so viel, dass ich gar nicht alles aufzählen kann, geschweige denn selbst alle Anspielungen verstanden habe.

    Die Dialoge sind teilweise schwer durchschaubar, weil oft die Namen der Figuren fehlen, die gerade sprechen. Außerdem sind die Gente manchmal doch sehr undurchsichtig. Jedes Wort kann den Leser einen Schritt im Verständnis dieser Welt weiterbringen, aber gleichzeitig auch noch viel mehr verwirren. Auch die Sprache an sich ist schwierig, neben den vielen Fachbegriffen gibt es oftmals keine ganzen deutschen Sätze, sondern nur Stücke mit überflüssigen - aber für den Charakter wichtigen - Phrasen:

    Zitat

    „Haben Sie, taffdach, juhaajemals ein Buch von pfurch dem hja Menschen Fritz Leiber gelesen? Das war ein back, back, barri, so ein … so einer” Haij” Ich glaube jahaaa nicht daran, daß das ganze Geschwätz von durchdackel den Körpern, von jaaaahaaa den fiffel… Verkörperungen, das da so heutepleite blimm windmachermuff…”(der Esel Storikal)


    Von meiner Seite gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

  • Das hört sich ja wirklich genial an, danke! Ist gleich ganz oben auf meiner Wunschliste gelandet :love: :cat:

    Den Stil verbessern - das heißt den Gedanken verbessern und nichts weiter. Friedrich Nietzsche