Robyn Young - Die Blutsfeinde

  • Vorab~Anmerkung:
    "Die Blutsfeinde" ist der dritte und letzte Teil der Kreuzritter-Trilogie von Robyn Young.
    Die beiden Vorgängerbücher ("Die Blutschrift" und "Die Blutritter") sollte man vorher gelesen haben, weil die Handlung dieser Trilogie aufeinander aufbaut.


    Amazon~Beschreibung:
    Im Jahr 1295 nach Christus:
    Das Heilige Land liegt in Ruinen, die Überlebenden des letzten Kreuzzugs sind auf dem Rückweg in ihre Heimat. Unter ihnen befindet sich der Ritter Will Campbell, dessen größtes Ziel Rache ist an König Edward I., den er verantwortlich macht für den Tod seiner Geliebten Elwen. Doch während Will seine Rachepläne verfolgt, entgeht ihm eine weit schlimmere Gefahr: Auf dem Thron von Frankreich sitzt ein skrupelloser Mann, der in seinem Streben nach Macht vor nichts zurückschreckt - auch nicht vor Wills Tochter Rose ...


    Meine Meinung:
    Meine absolute Begeisterung für diese historische Trilogie bleibt auch nach dem Lesen dieses abschließenden Bandes bestehen.
    Diese drei Bücher ergeben zusammen einen Historienschmöker, der zu den fünf Besten gehört, die ich je gelesen habe. :thumleft:


    Robyn Young erzählt mit ihrem leicht verständlichem, aber dennoch weit über Bildzeitungsniveau angesiedeltem Schreibstil eine packende Geschichte mit genau richtig dosierten Anteilen von Liebesgeschichte, Heldenepos, Politik und historisch belegten Fakten.
    Der Leser bekommt Einblicke in die Gedankenwelten von völlig verschieden denken und handelnden Protagonisten, was dazu führt dass er die Beweggründe der "guten", aber auch der vermeintlich "bösen" Personen nachvollziehen kann. Dadurch vermeidet Robyn Young in ihren Romanen geschickt diese klischeehafte schwarz-weiss-Schreiberei, die in so vielen anderen Romanen die Welt in einer ziemlich unrealistischen "entweder-ist-man-herzenzgut-und-immer-lieb-oder-permanent-abgrundtief-böse-und-niederträchtig" Anschauung darstellt, an der ich mich immer wieder stoße.


    In "Die Blutsfeinde" wird die Lebensgeschichte des Tempelritters William Campbell weitererzählt, der nach der verheerenden Niederlage der christlichen Kämpfer im heiligen Land zurück in die Heimat gelangt und sich unter Anderem der Bewältigung seiner Vergangeheit stellen muss.
    Der Verlust seiner großen Liebe und der Verrat seines ehemals besten Freundes haben Will zu einem ziemlich verbitterten Menschen gemacht, dessen Denken fast ausschließlich um den Gedanken an Rache kreist. Durch diese "charakterliche Schwäche" erscheint er in meinen Augen weitaus realistischer und menschlicher als so manch anderer abgebrühter Roman-Hauptprotagonist, der seine Vergangenheit einfach so mir nichts, dir nichts, hinter sich lassen und zum normalen Leben zurückkehren kann.
    Im Verlauf dieses Buches wird Will aber klar, dass Verbitterung und Rache nicht der einzige Inhalt in seinem Leben geblieben sind und so findet sich der Leser unvermittelt im Krieg der Schotten gegen deren englischen Besatzer wieder und begegnet sogar dem legendären Freiheitskämpfer William Wallace.


    Robyn Young hält sich in ihren Romanen recht genau an historische Gegebenheiten und die Stellen, an denen sie von ihnen abgewichen ist, sind im Nachwort aufgelistet und der Leser erfährt dort die betreffenden Wahrheiten zwischen Roman und Geschichte.
    Natürlich ist ihr Hauptprotagonist Will Campbell eine fiktive Person und ihre Kreuzritter-Trilogie ist kein Geschichtsbuch. Es ist absolut mitreißende Unterhaltung auf höchstem Niveau.
    Volle Punktzahl für alle drei Bücher (trotz der, meiner Meinung nach, ziemlich unglücklich gewählten Namen). :applause:

  • Das Buch ist der Hammer viele sagen es sei schlecht doch ich
    finde es einfach nur gut.



    Wie William Campbell alles aufgibt nur um sich zu rächen ist
    einfach nur traurig.



    Man merkt richtig den schmerz den er fühlt.



    Aber ich muss auch sagen das mir persönlich Teil 2 am besten
    gefallen hat.


  • Aber ich muss auch sagen das mir persönlich Teil 2 am besten
    gefallen hat.


    Stimmt, den zweiten Teil fand ich auch klasse. :thumleft:
    Da ist so viel passiert und es war schon wirklich beeindruckend wie die Spannung bis zur finalen Schlacht um Akkon immer weiter aufgebaut wurde.
    Das Ende des Buches war für mich auch völlig unvorhersehbar und trotzdem plausibel - einfach genial geschrieben.


    Dennoch finde ich, dass sich der zweite und dritte Teil nur schwerlich miteinander vergleichen lassen, denn die Thematik ist völlig anders, die Geschichte spielt in einem anderen Land - und nicht zuletzt ist Will durch seine Erlebnisse ein völlig anderer Mensch geworden.
    Wenn ich irgendwann einmal meinen SUb abgearbeitet habe (was wohl in absehbarer Zeit nicht so schnell passieren wird, weil ich ständig neue Bücher dazu kaufe :roll: ), werde ich alle drei Teile noch einmal direkt hintereinander lesen. Vielleicht bekomme ich dann ja noch einen anderen Eindruck als jetzt, wo zwischen Teil zwei und Teil drei ein gutes Jahr vergangen ist. :study:

    Ich :study: gerade: 72 Minuten bis zur Vernichtung von Annie Jacobsen