Ich bin etwas hin- und hergerissen, ob ich dieses Buch als Historischen Roman oder als Krimi einreihen soll, der Buchtitel selbst sagt: Historischer Kriminalroman. Ich habe mich jetzt für die Krimis entschieden, weil da auch schon ein anderes Buch von Uwe Klausner untergekommen ist.
Ein gelehrter Mönch ist mit seinem jungen Adlatus auf dem Weg in ein Kloster, in dem gemordet wird. Das kommt Euch bekannt vor? Aber es ist nicht Umberto Ecos Name der Rose.
Der Autor Uwe Klausner hat seinen historischen Krimi im Taubertal – genauer: im Kloster Bronnbach – und im 15. Jahrhundert angesiedelt. Bruder Hilpert von Maulbronn soll im benachbarten Zisterzienserkloster Bronnbach nach dem rechten schauen. Bei einem Krimi nach dem berühmten Vorbild von Eco nicht verwunderlich, dass dort gerade eine Mordserie beginnt, die es aufzuklären gilt. Als passionierter Historiker versteht es Klausner, sowohl den strengen Tagesablauf der Mönche einzubeziehen, der zum Großteil aus Gebet und Geboten besteht. Andererseits spielt auch die Region rund um Bronnbach eine große Rolle, in der sich Klausner bestens auskennt und gründlich recherchiert hat. Im Kloster reiht sich ein Mord an den anderen. Der zunächst ratlose Bruder Hilpert ist in dieser Situation dankbar für die Hilfe der nahen weltlichen Gerichtsbarkeit in Person des raubeinigen Vogtes aus Wertheim, Berengar. Zusammen gelingt es ihnen schließlich doch – und soviel darf man wohl verraten – die Verantwortlichen für die zahlreichen und blutigen Tode ausfindig zu machen. Überraschend scheint, dass gerade satanische Umtriebe an so einem himmlischen Ort keine unwesentliche Rolle spielen. Andererseits scheinen Himmel und Hölle ganz nah beieinander zu liegen.
Uwe Klausner versteht es, auf über 400 Seiten durch Perspektivenwechsel Spannung aufzubauen und zu unterhalten. Wie es sich in einem Krimi gehört, wird der Leser auf die ein oder andere Fährte gelockt, bis der Fall schließlich gelöst wird. Nach der anfänglichen Ähnlichkeit zum bekannten Mönchs-Krimi von Umberto Eco verleiht Uwe Klausner seinem Buch eine ganz eigene regionale Note. Ein empfehlenswerter Krimi.