James D. Tabor: Die Jesus-Dynastie

  • "MILLIARDEN MENSCHEN KENNEN DIE GESCHICHTE. EINER SAGT, WIE ES WIRKLICH WAR."
    ---> Ein ziemlich überheblicher Anspruch! Und ganz ehrlich: Dieses Buch ist totaler wissenschaftlicher und theologischer UNSINN!!!!
    Wobei es da noch weitaus schlimmere Auswüchse gibt, z .B. Joseph Atwill.
    Immerhin war es recht unterhaltsam zu lesen.
    Nette Idee - aber bitte das Ganze nicht für echte Wissenschaft nehmen. Der Autor beherrscht nicht einmal die grundlegenden wissenschaftlichen Methoden der modernen Bibelkritik und der historisch-kiritischen Exegese.


    Wer ehrliches Interesse an der Forschung zum historischen Jesus hat, der sollte einmal zu Gerd Theißen greifen:


    • Da gibt es zum einen seinen Roman "Der Schatten des Galiläers", in dem er seine Forschung auch für Nicht-Wissenschaftler aufbereitet. Lebendig erzählte Geschichtsforschung!


    • Oder dann sein Lehrbuch "Der historische Jesus", das er zusammen mit Annette Merz herausgegeben hat. Das ist dann allerdings eher etwas für eingefleischte Theologie-Fans, ein theologisches Lehrbuch eben.
  • @ thorlac


    Danke für deine Meinung, ein paar mehr Informationen über das Buch wären allerdings nicht schlecht, denn so ist es einfacher nachzuvollziehen worauf sich deine Kritik bezieht, wenn man das Buch selbst nicht kennt. Es hat sich als sinnvoll erwiesen die allgemeinen Buchbeschreibungen z.B. vom Klappentext oder von amazon zu übernehmen. Ich bin so frei und ergänze das in diesem Fall, da mich deine Rezi trotz aller Kritik neugierig gemacht hat, bitte bei weiteren Rezensionen daran denken ;)


    amazon.de:
    "Auf der Grundlage neuerer archäologischer Funde in Verbindung mit einer ebenso akribischen wie kritischen Analyse historischer Quellen versucht der amerikanische Religionswissenschaftler James Tabor die Familiengeschichte Jesu Christi offen zu legen. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass Jesus aus rein politischen Motiven am Kreuz sterben musste: "Jesus gründete keine Kirche, sondern strebte nach einem Thron." Nach den vom Autor ausführlich dargelegten Erkenntnissen entstammte Jesus von Nazareth keiner Handwerkerfamilie, sondern einem bis auf König David zurückführbaren Königsgeschlecht, was den Erstgeborenen zu einem legitimen Thronanwärter gemacht habe. Aus eben diesem Grund hätten die Römer ihn in dem Moment hingerichtet, als man ihn öffentlich zum König ausgerufen habe. Tabors Neuinterpretation erstreckt sich über die religionsstiftende Kreuzigung hinaus auf die gesamte Geschichte des frühen Christentums. So versucht er insbesondere zu zeigen, dass es nicht Paulus und Petrus waren, die als Nachfolger des Gekreuzigten die neue Kirche befestigten, sondern dass vielmehr dessen Verwandte sich an die Spitze der aus damaliger Sicht neureligiösen Bewegung setzten. Und dies nicht -- zumindest nicht vordringlich -- um einer religiösen Botschaft willen, sondern weil sie der römischen Herrschaft ein Ende bereiten wollten."