Marc-Uwe Kling - Die Känguru-Chroniken

  • Eines Tages klingelt es bei Marc-Uwe, seines Zeichens Kleinkünstler in Berlin, an der Wohnungstür - der neue Nachbar fragt, ob er ihm mit ein paar Backzutaten aushelfen könne. An sich nichts Ungewöhnliches.


    Allerdings handelt es sich bei dem Neuen von nebenan um ... ein sprechendes Känguru, das gerne nicht nur den kleinen Finger, sondern gleich die ganze Hand (bzw. die kompletten Zutaten für ein Omelett inklusive Bratpfanne und Küchenbenutzung) nimmt und somit auch recht bald nicht mehr Marc-Uwes Nachbar, sondern sein Mitbewohner ist.


    Dieses subversive Viech hat eine große Klappe, eine anarchistisch-kommunistische politische Einstellung und zu allem eine Meinung, die es auch gerne kundtut, ohne Rücksicht auf eventuelle Peinlichkeiten oder die Auswirkungen auf die anderen Beteiligten.


    Für Marc-Uwe ist das meistens nervtötend bis unangenehm, für den Leser ein großesVergnügen. Das gesamte Buch ist so herrlich blödsinnig wie die Ausgangssituation, und das Schöne daran ist: es ist eine ziemlich intelligente Art von Blödsinn, gesellschafts- und politikkritisch, ohne mit intellektuell erhobenem Zeigefinger daherzukommen oder aber zu platt, abgeschmackt und niveaulos zu werden.


    Lässt sich bestimmt prima häppchenlesen, nervt aber auch im Gegensatz zu vielen anderen lustig gemeinten Büchern nicht, wenn man es am Stück liest.

  • Zum Inhalt (Booklet):


    »Ich bin ein Känguru - und Marc-Uwe ist mein Mitbewohner und Chronist. Nur manches, was er über mich erzählt, stimmt. Zum Beispiel, dass ich mal beim Vietcong war. Das Allermeiste jedoch ist übertrieben, verdreht oder gelogen! Aber ich darf nicht meckern. Wir gehen zusammen essen und ins Kino, und ich muss nix bezahlen.« Mal bissig, mal verschroben, dann wieder liebevoll ironisch wird der Alltag eines ungewöhnlichen Duos beleuchtet. Völlig absurd und ein großer Lesespaß.



    Als der Protagonist an diesem Tag zu seiner Tür geht, da weiß er noch nicht, dass das Öffnen der Tür sein Leben grundlegend verändern wird. Vor ihm steht ein Känguru und teilt ihm mit, dass es gegenüber eingezogen ist und sich Eierkuchen machen wollte, jedoch vergessen hat Eier zu kaufen. Keine Sekunde später klingelt es wieder. Milch fehlt auch noch. Und ein Rührgerät. Und eine Schüssel und allgemein auch der Herd und ob er etwas zum Befüllen der Eierkuchen hätte? Nein, dann muss er wohl etwas besorgen. Zum Beispiel Hack. Aber nicht von Lidl, da sind die Arbeitsbedingungen so schlecht. Und ehe der Protagonist sich versieht ist das schnapspralinenfressende Känguru sein neuer Mitbewohner. Komisch? Allerdings. Lustig? Auf jeden Fall!



    Mit "Die Känguru-Chroniken" präsentiert Marc-Uwe Kling ein humoristisches Werk das nur so vor schwarzem Humor und Satire strotzt. Gemeinsam mit seinem Känguru durchlebt er die lustigsten Situationen. Mal ist es faul, dann gewieft und immer wieder muss sich Marc-Uwe dem Zynismus des Beuteltiers stellen. Der Leser hat dabei eine Menge Spaß und muss an so mancher Stelle das Buch zum Lachen weglegen. Noch besser kommen die Witze des Buches aber zur Geltung, wenn man sich das Hörbuch anhört. Marc-Uwe behandelt in seinem Buch die Themen die die Welt beschäftigen. Arbeitsbedingungen bei Lidl, Clubmitgliedschaften in ominösen Vereinigungen, Berühmtheit sein oder nicht, das Leben genießen, sich durch das Leben schlängeln und nichts tun, Ausländerfeindlichkeit, Politik im allgemeinen, Kindergeburtstage bei denen der DJ Rammstein auflegt. Es ist von allem etwas dabei.



    Mir persönlich hat das Buch ganz gut gefallen, weshalb es von mir eine Leseempfehlung gibt. Macht die Lachfältchen klar. Hier muss einfach gelacht werden.




    5 von 5 Sterne





    • Taschenbuch: 272 Seiten
    • Verlag: Ullstein Taschenbuch (11. März 2009)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3548372570
    • ISBN-13: 978-3548372570
    • Größe und/oder Gewicht: 12 x 2 x 18,7 cm