Tom Liehr - Radio Nights

  • Klappentext:
    Donald Kunze hat ein loses Mundwerk, eine Stimme, die unter die Haut
    geht, und einen Traum: Radiomoderator. Er riskiert alles, geht on Air,
    wird der Star eines Berliner Senders - bis er an die falschen Leute
    gerät und sogar Liddy, seine große Liebe, verliert. Erst jetzt kapiert
    er: Ganz unten sein und dann den Traum von vorn beginnen, das ist
    Rock'n'Roll!


    Verlag:
    "Radio Nights" ist eine Liebeserklärung an das gesprochene Wort und
    eine Kampfansage an den Mainstream. Ein rasanter und witziger Roman,
    der direkt ins Ohr geht.


    Playboy:
    >Eine rasante Liebeserklärung an die Stimme on air.<


    Radio M 94,5:
    >Ein Autor, den man in einem Atemzug mit Nick Hornby nennen kann.<


    Meine Meinung:
    Nettes, flüssig zu lesendes Buch über einen jungen Berliner der davon träumt Radiomoderator zu werden.
    Donald Kunze liebt das Radio seit er ein kleiner Junge ist.
    Er kommt aus einem zerrütteten Elternhaus das er schon früh verläßt und macht sich daran seinen Traum zu leben.
    Der legere Plauderton in dem Liehr erzählt sowie die teils witzigen Dialoge der Figuren im Buch sorgen für ein lockeres Lesevergnügen.
    Für alle Radio- und Rockfans und Freunde von Geschichten aus dem Berlin der neunziger Jahre ist dieses Buch mit Sicherheit eine gute Wahl.
    Von mir gibt es für >Radio Nights< glatte :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Dieses Buch ist genial und der Vergleich mit Nick Hornby (über den ich zuerst ziemlich erzürnt war) wurde zurecht aufgestellt.


    Liehr schafft es (wie Hornby), schnell, leger, gefühlvoll, lustig und intelligent gleichzeitig zu schreiben und das ist eine Mischung, die nicht allzu oft zu finden ist. Die Protagonisten sind sympathisch und gut beschrieben, der Aufbau der Geschichte gut nachvollziehbar, auch wenn mich anfangs die krassen Zeitsprünge etwas gestört haben.


    Zudem schreibt er mir aus der Seele, wenn er über den Einheitsbrei der verschiedenen Radiosender schimpft. In Österreich ist es noch schlimmer, weil es zu den öffentlich-rechtlichen kaum Alternativen gibt. Und im Prinzip ist es völlig egal, für welchen Sender man sich entscheidet, es ist alles das selbe.


    Jedenfalls war "Radio Nights" ganz sicher nicht mein letztes Buch von Tom Liehr. Ich freue mich sehr darauf, mehr von ihm kennen zu lernen.


    Eindeutig: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und ein Überraschungs-Highlight :bewertung1von5:

  • Jedenfalls war "Radio Nights" ganz sicher nicht mein letztes Buch von Tom Liehr. Ich freue mich sehr darauf, mehr von ihm kennen zu lernen.

    Da kann ich nur zustimmen. Radio Nights war ebenfalls mein erster Roman von Tom Liehr und ich war begeistert. Die Geschichte ist wunderbar flüssig und locker geschrieben. Die Charaktere sind gut entwickelt
    und nie überzeichnet. Aber Liehr zeigt auch, dass er die gefühlvollen Passagen ausgezeichnet beherrscht. Hier ein Beispiel:

    Zitat

    Es dauerte fast ein Jahr. Irgendwann gewann das Gute ganz, ganz langsam die Oberhand, die Erinnerung, das Gefühl, etwas gehabt zu haben, das eine Bedeutung besitzt, die sich mit nichts
    vergleichen lässt. Liddy wurde zu einem positiven Aspekt, zu einem Bestandteil meines Lebens, zu einem Stück Vergangenheit. Ich überwand sie nicht, aber ich schaffte es, manchmal nicht an
    sie zu denken, und wenn, dann mit einem sentimentalen Lächeln im Gesicht.

    Ich werde sicher noch weitere Romane von Tom Liehr lesen und >Radio Nights< hat :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: verdient.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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