Anthony Burgess - Clockwork Orange

  • Ich kenne nur die alte Walter-Brumm-Übersetzung und das englische Original, wobei ich es zunächst auf Deutsch gelesen habe und dann später im Original. Das Buch ist in der Tat sehr anspruchvoll. Dennoch bin ich der Meinung, dass man nicht immer jedes Wort und manchmal auch nicht unbedingt den Sinn eines jeden Satzes verstehen muss. Ich finde, das Buch hat mir am meisten Spass bereitet und ich habe die besten Eindrücke von den Teilen, bei denen ich beim Lesen richtig im "Flow" drinnen war.


    Muss das Buch unbedingt mal wieder lesen ... der Herbst/Winter ist wie gemacht dafür! :study:

    Shalom, kfir


    :study: Joe Hill - Teufelszeug
    :thumleft: Farin Urlaub - Indien & Bhutan - Unterwegs 1 #2533 signiert


    "Scheiss' dir nix, dann feit dir nix!"

  • Ich habe den Film vor Jahren gesehen. Ich weiß noch, dass ich schockiert war und dass ich ihn (trotzdem? - deshalb?) nochmal sehen wollte. Irgendwann habe ich dann günstig die DVD gesehen und sie mir gekauft. Allerdings hatte ich noch nicht den Mut, die Ruhe, mir den Film nochmal anzusehen. Ob ich das Buch jemals lesen werde...? :-k Ich glaub nicht...


    Von dem Theaterstück wusste ich nichts, aber die Hosen mit den Ärzten verwechseln geht ja nun wirklich gar nicht!!! [-(

  • Danke, MrCeline, das macht mir Mut! Aber deine Ausgabe trägt nicht auch den Titel "Eine Uhrwerk-Orange", oder?


    :flower:


    Nein, das nicht. Aber ich meine mich zu erinnern, dass dieser Name in dem Buch doch vorkommt.
    Soweit ist weiß gibt es auch keine andere Übersetzung für den Titel.

    Im Leben kann man auf vieles verzichten. Außer auf Katzen und Bücher!


    :study: Der Drachenbeithron von Tad Williams
    :musik: Die Bücherdiebin von Markus Zusak


    mb-db

  • Muss das Buch unbedingt mal wieder lesen ... der Herbst/Winter ist wie gemacht dafür!

    Gut, dass du das sagst, kfir! Das bestärkt mich darin, das Buch demnächst auf den Mini-SuB zu nehmen! :thumleft:


    Soweit ist weiß gibt es auch keine andere Übersetzung für den Titel.

    MrCeline, ich könnte mir auch nur sehr schwer eine Übersetzung vorstellen. Aber dann finde ich es doch besser, einfach den englischen Titel zu verwenden, denn "Uhrwerk-Orange" klingt doch wirklich dämlich. :-#


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Aber dann finde ich es doch besser, einfach den englischen Titel zu verwenden, denn "Uhrwerk-Orange" klingt doch wirklich dämlich. :-#


    Da muss ich Dir Recht geben. :thumleft:

    Im Leben kann man auf vieles verzichten. Außer auf Katzen und Bücher!


    :study: Der Drachenbeithron von Tad Williams
    :musik: Die Bücherdiebin von Markus Zusak


    mb-db

  • Wenn Alex sich etwas in seinen Gulliver setzt, dann setzt er es in die Tat um, und so macht er mit seinen Drooksnicht nur, wie es sich für einen anständigen Maltschik gehört, seine Stadt unsicher, um an etwas Deng zu kommen in dem er alte Fecken tollschockt. Doch alles ändert sich, als er ausversehen eine alte Gina ermordet und von seinen Drooks der Millizent ausgeliefert wird.


    Keine Sorge, der Rest der Rezension wird nicht weiter in Nadsat, dem fiktiven Jugendslang aus Anthony Burgess Roman “Clockwork Orange”, geschrieben.


    Der Inhalt des Romans mag manch einem durch die gleichnamige Verfilmung des Kultregisseurs Stanley Kubrick aus dem Jahre 1971 bekannt sein,denn auch der Roman gestaltet sich inhaltlich ähnlich. Alex, der nichts als Flausen im Kopf hat kommt nach der Ermordung einer Frau ins Gefängnis. Um einer Strafe von 14 Jahren Haft zu entgehen meldet er sich freiwillig für ein Projekt zur “Heilung”von Straftätern und beginnt dabei sich sowohl vor Gewalt und Sex als auch seiner Passion – der klassischen Musik, vor allem die des guten Ludwig van – zu ekeln.


    Das was er einst seinen Opfern zugefügt hat, ist nun das, was ihn scheinbar zurück in ein gesellschaftliches System, in welches er nie hineinpassen wollte, holt. Er wird gezwungen sich zu fügen, ohne eine andere Chance zur Besserung zu erhalten.


    Mit dem 1962 verfassten Roman “Clockwork Orange” setzte der Autor Anthony Burgess ein Zeichen – nicht etwa das der Gewalt, sondern eines, vor welchem sich schon die frühen Avantgardisten Anfang des 20. Jhds. fürchteten – der Mensch, der unweigerlich zur Maschine mutiert.


    Auch der Titel weist bereits unscheinbar auf dieses Thema hin: Das Uhrwerk als Symbol für eine Maschine, die Orange als Versinnbildlichung des Menschen, abgeleitet vom Wort Orang-Utan. Das Buch schockt keinesfalls weniger als der Film, nicht durch die schrecklichen Dinge
    die der jugendliche Protagonist verübt, sondern dadurch wie er auf eine Weise gezüchtigt wird, wie es wohl niemand für möglich halten
    würde…durch eine intermediale Manipulation seines Bewusstseins gegenüberseiner Umwelt und all den schrecklichen Dingen, die diese birgt.


    Sprachlich komplex gestaltet sich auch der Stil, mit welchem der Autor den Leser in seinen Bann zieht. Anfangs eher schleppend lernt man den Jugendslang Nadsat kennen (ein Register hilft bei Verständnisproblemen), bei dem es sich um einen russisch angehauchten Dialekt handelt, der von Alex und seiner Bande gesprochen wird. Die Sprache wirkt beinahe onomatopoetisch kindlich, gleichzeitig komplex und ungewohnt, beinahe zeitlos wie der Roman selbst. Wer sich mit einer fiktiven Sprache nicht anfreunden mag sollte das Buch direkt aus der Hand legen, denn Nadsat dominiert die gesamte Geschichte.

    Ist es in Ordnung einem Menschen eine gute Erziehung aufzudrängen? Oder soll man jedem die Freiheit lassen, die er selbst für richtig empfindet? Dies sind die Schlüsselfragen für den Roman, der keinesfalls leichte Kost ist.

  • Ich kenne nur die alte Walter-Brumm-Übersetzung und das englische Original, wobei ich es zunächst auf Deutsch gelesen habe und dann später im Original. Das Buch ist in der Tat sehr anspruchvoll. Dennoch bin ich der Meinung, dass man nicht immer jedes Wort und manchmal auch nicht unbedingt den Sinn eines jeden Satzes verstehen muss. Ich finde, das Buch hat mir am meisten Spass bereitet und ich habe die besten Eindrücke von den Teilen, bei denen ich beim Lesen richtig im "Flow" drinnen war.


    Muss das Buch unbedingt mal wieder lesen ... der Herbst/Winter ist wie gemacht dafür! :study:


    Ich habe das eben so empfunden. Kann das englische Original
    nur empfehlen, auch wenn es anspruchsvoll ist. :thumleft:

  • Nichts Böses ahnend, habe ich mir dieses Buch (zum Glück von meiner Bücherei) auf den Reader geladen, um es nach 20 Seiten (jedoch nicht ohne hoffnungsvolles, aber enttäuschendes Vorausblättern) schleunigst wieder zu löschen.

    Ich finde die Sprache einfach unleserlich und will mich mit diesem Vokabular auch gar nicht näher auseinandersetzen. Nachdem ich den Thread durchgelesen habe, bin ich ohnehin der Meinung, auch inhaltlich nichts verpasst zu haben. Die reale Welt ist schon brutal genug, da muss ich mir das so im Detail nicht auch noch literarisch antun.

    Und die Moral dieses Leseversuchs: Auch bei einem 1962 erschienen Roman (von einem 1917 geborenen Autor) kann der arglose Leser ganz gehörig ins Fettnäpfchen treten. "Die gute alte Zeit" hat es in der Literatur wohl genauso wenig gegeben wie in der Geschichte.

  • So viele hier haben das Buch im Original gelesen aber keiner hat den Link hier eingegeben. Muss gestehen es war mir im Original zu schwierig und ich habe die Übersetzung gelesen und die fand ich sehr gut, wenn auch sehr brutal.

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker: