Der Regen schüttete unerbittlich auf eine unwirtliche Landschaft. Links und rechts begrenzten den Horizont Kreidehügel, auf denen die Weinstöcke jetzt wie die Holzkreuze eines Soldatenfriedhofs aussahen.
Am Marne-Kanal liegt eine hübsche Frau im Seidenkleid - tot. Hartnäckig versucht der Kommissar Maigret, sich mit einer Welt vertraut zu machen, die ihm völlig fremd ist: die Binnenkanäle mit ihren Schleusenwärtern und Treidlern, mit ihrem Geruch von Teer, Petroleum und Dieselöl. Schliesslich bringt eine lage Fahrradtour auf einem Leinplad den Kommissar auf die Spur des Mörders. Ein Roman über Liebe, Verrat und eine unbändige innere Wut.
Der vierte Band der Krimireihe mit dem Kommissar Maigret - mit den immer plastischen Bildern vom Geschehen, die Georges Simenon vor dem geistigen Auge entstehen lässt. Eine Zeitreise in die 30er Jahre Frankreichs, eine Reise an den Marne-Kanal. Simenon schreibt über den alltäglichen Abgrund des menschlichen Wesens und überzeugt mit der detailreichen Schilderung authentisch wirkender Figuren. Und obwohl es doch Mord ist, ist es einfach toll zu lesen.