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Karo lebt schnell und flexibel. Sie ist das Musterexemplar unserer Zeit: intelligent, liebenswert und aggressiv, überdreht und traurig. Als sie ihren Job verliert, ein paar falsche Freunde aussortiert und mutig ihre feige Beziehung beendet, verliert sie auf einmal den Boden unter den Füßen. Plötzlich ist die Angst da.
Dem Wahnwitz unserer Gegenwart zwischen Partylaune und Panikattacke gibt Sarah Kuttner eine Stimme: vom Augenzwinkern zum Ernstmachen, vom launigen Plaudern zur bitteren Selbstkritik. Lustig und tieftraurig, radikal und leidenschaftlich erzählt sie von dem Riss, der sich plötzlich durch das Leben ziehen kann.
Meine Meinung:
Man muss Sarah Kuttners Ton mögen, um dieses Buch zu mögen, das steht fest.
Und ich finde die Art, wie Frau Kuttner redet und schreibt schon immer faszinierend (ich verfolge ihren Werdegang auch schon ein paar Jahre).
Den Roman empfand ich dementsprechend auch als sehr gelungen. Die Sprache ist schnell, laut und reich an ungewohnten Metaphern und Wortneuschöpfungen. Es macht wirklich Spaß, das Buch zu lesen und er liest sich auch sehr schnell weg: große Schrift, kurze Kapitel.
In Karo, der Hauptperson, habe ich mich persönlich sehr wiedergefunden. Besonders die Denkmuster Karos ähneln meinen. Sarah Kuttner beschreibt meine Generation sehr treffend.
Die Art, wie das Thema Depression angepackt wurde, mochte ich ebenfalls. Ich fand inhaltlich Parallelen zu "Die Glasglocke" von Sylvia Plath, aber Kuttner geht ganz anders mit dem Thema um; es ist lange nicht so deprimierend.
Das ist aber, meiner Meinung nach, auch die kleine Schwachstelle des Romans: Ich hätte mir ab und an mehr Ernsthaftigkeit gewünscht und weniger "Flapsigkeit".
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob der letze Punkt so stark ins Gewicht fällt bei der Bewertung, habe mich aber dagegen entschieden und Sterne verliehen.
Fazit: Sehr empfehlenswert! Wenn man sich allerdings unschlüssig ist, ob man den Roman lesen möchte, sollte man ersteinmal einen Blick in Sarah Kuttners Kolumnen werfen.