Tony Hillerman - Die sprechende Maske / Talking God

  • Eine junge Anthropologin in Washington bekommt ein Paket zugeschickt über dessen Inhalt sich ein Brief findet, in dem der Schreiber um die Rücksendung einiger Indianerskelette an seinen Stamm bittet. Im Austausch dafür habe er einige Knochen von Weißen mitgeschickt, die er nach anthropologischen Methoden gesichert hatte. Diese Knochen gehören den Großeltern der Anthropologin selbst. So beginnt die Geschichte von „Talking God“, einem der Hauptgötter des Navajo „Olymp“. Der Absender – ein ehemaliger Mitarbeit des Museums – wird wegen Grabräuberei angezeigt und die Fahndung nach ihm ausgeschrieben. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass er wohl auf dem Weg nach New Mexiko ist, wo er gerne Mitglied der Navajo werden möchte. Jim Chee und John Leaphorn werden mit seiner Ergreifung beauftragt.
    Diese Ergreifung soll im Rahmen eine Yeibachai stattfinden, einem Fest bei der verschiedene Tänzer in den Masken der Götter auftreten. Jim Chee genießt es sehr an dieser Zeremonie teilzunehmen, wobei ihm allerdings einige seltsame Gäste auffallen, unter anderem an Mann, der offensichtlich an beiden Händen einige Finger vermisst.
    Dieser Mann wird wenig später tot aufgefunden, genau wie ein Unbekannter, der ohne Zähne in der Nähe einer Eisenbahnstrecke abgelegt wurde. Dass dieser Mann keine Zähne, bzw. kein Gebiss im Mund hat erscheint deswegen besonders merkwürdig, weil sein Kiefer bei der Autopsie keine Anzeichen darauf trägt, dass er irgendwelche Erkrankungen hatte, die seine normalen Zähne ausfallen ließen. Eine Untersuchung der Vergangenheit der beiden toten zeigt, dass sie flüchtige chilenische Dissidenten waren, die ihre seltsamen Verletzungen höchstwahrscheinlich bei Folterungen erlitten hatten. Nun schaltet sich auch das FBI in den Fall ein, denn bei der Eröffnung einer Ausstellung zu indianischen Masken im Museum in Washington soll auch der chilenische Polizeipräsident anwesend sein. Eine Ermittlung über mehrere Bundesstaaten beginnt, die schließlich bei der Eröffnung der Ausstellung selbst ihren furiosen Höhepunkt findet. Unter den Augen der Maske von „Talking God“.

  • :arrow: Zur Rezension von: Tony Hillerman - Die Nacht der Skinwalkers / Skinwalkers


    Die beiden Erzählungen sind an verschiedenen Stellen durch Navajo-Musik oder Variationen davon strukturiert oder unterlegt, was die atmosphärische Wirkung der Audiobooks noch erhöht. Alles in Allem ein wunderbares – und spannendes – Hörerlebnis.

  • Obwohl ich einige Aspekte des Buches sehr mochte (z.B. die Informationen über verschiedene Indianerkulturen), gefiel es mir nicht so gut wie die beiden Vorgängerbände.


    Das lag zum einen daran, das jedes dritte Kapitel sich mit dem Mörder, seinen Alltagsproblemen und seiner Vergangenheit befassten, was mich absolut nicht interessiert und was ich schließlich so sehr verabscheute, dass ich diese Kapitel irgendwann nur noch überflog bzw. nur noch die Stellen las, die tatsächlich mit dem Fall zu tun hatten.


    Zum anderen fand ich es schade, dass die Rituale der amerikanischen Ureinwohner und vor allem deren Bedeutung nicht detaillierter erklärt wurden. Ja, das hat in einem Krimi eigentlich nichts zu suchen, aber gerade diese Informationen machen für mich den Reiz dieser Reihe aus. Ich weiß so wenig über "die Indianer", deshalb freute ich mich, dass die ersten beiden Bänden einen tiefen Einblick in den Reichtum der indianischen Kulturen und vor allem in die Unterschiede zwischen den einzelnen Stämmen boten. Im dritten Band kam es mir hingegen so vor, als setze der Autor etliches als bekannt voraus. Da wurden zwar die Rituale erwähnt, aber die Bedeutung der Mitwirkenden blieb im Dunkeln. Eine Legende wurde in Bruchstücken erzählt, mich hätte aber interessiert, worum es dabei im Ganzen ging. Leider habe ich das Buch nicht im englischen Original gelesen, so dass ich nicht sagen kann, ob diese Stellen im Deutschen vielleicht herausgekürzt wurden.


    Aufgrund dieser Abstriche gibt es von mir nur :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!