Jacques Berndorf - Der Kurier

  • Klappentext:


    Berndorf thrills:
    Jobst Grau sieht rot -
    auf der Jagd nach Dollars
    und weißem Pulver


    Ulrich Steeben, zehn Millionen Dollar und fünfzig Pfund reines Kokain sind wie vom Erdboden verschluckt. Froh, dem eingefahrenen Alltagstrott zu entkommen, willigt der Journalist Jobst Grau ein, Al white vom amerikanischen Geheimdienst bei der Suche nach dem verschwundenen Drogenkurier zu helfen.
    Grau macht die Bekanntschaft des zwielichtigen berliner Nachtklubkönigs Timo Sundern und dessen Exfrau Meike Kern. Beide kennen Steeben gut - Meike ist seine aktuelle Geliebte -, doch sie behaupten, nichts über dessen Verbleib zu wissen.
    Dafür muss Grau schmerzhaft erfahren, dass er zwischen mehreren Fronten steht - was die Frage aufwirft: Auf welcher Seite steht White?


    Eigene Beurteilung:


    Dies ist die Neuauflage des gleichnamigen Titels aus dem Jahr 1996, nur dass der Autor sich damals bei Ullstein Michale Preute nannte. Die Klappe ist ein wenig irreführend, denn es handelt sich bei Al White genauer gesagt um einen DEA-Agenten - und es kommt noch jemand vom BND dazu.


    der Charakter Jobst Grau ist nicht immer nochvollziehbar in meinen Augen und die Handlung nimmt zum Teil sehr seltsame Wendungen. Man erfährt aber eine Menge über die damalige Sicht eines Reporters auf die Drogenszene und auch ein wenig über die BErliner Hausbesetzer, was schon ganz amüsant gewesen ist.


    Ansonsten gibt es eine ganze Menge eher flacher Charaktere, die zum Teil sehr lange bestimmte Dinge referieren. Das ist für Leserinnen und Leser ohne Kenntnisse zur Drogenszene vielelicht durchaus interessant, aber die Informationen sind nun mal über ein Jahrzehnt alt und darum sind diese Vorträge gelegentlich ein wenig irritierend.


    Mit Bezug auf Berndorfs/Preutes Entwicklung der deutschen Version des John Le Carré-Romans - den er hier auch wieder direkt anspricht - ist dieser Roman ein interessanter früher Schritt, desse Wahrnehmung klarmacht, welche Entwicklung der Autor seit damals durchlaufen hat.