Patrick Rothfuss - Der Name des Windes / The Name of the Wind

  • Ich bin gespannt, wieviele Teile Teil drei haben wird. :totlach:

    Also 1 Teil wäre meiner Geldbörse am liebsten, aber irgendwie sähen drei im Regal auch wieder gut aus, weil es dann halt 6 sind und keine ungerade Zahl. Wobei mit 3 Teilen meine ich 3 Teile mit 800 Seiten und nicht so dünne Heftchen :totlach:

    Living in Middle-earth always paying my debts.
    Bücherregal und Wunschliste momentan nicht aktuell/vollständig.
    2013: Start-SUB: 25 End-SUB: 5 Gelesene Bücher 90 Gelesene Seiten 36795 Punkte-Challenge: 670,95 Punkte (Stand 31.12.13)
    2014: Start-SUB: 5 Aktueller SUB: 5 Gelesene Bücher 15 Gelesene Seiten 6021 Punkte-Challenge: 91,21 Punkte (Stand 11.03.14)

  • Ich suche noch nach einer Motivation, um den 2. Band zu lesen... :pale: Nachdem ich "Der Name des Windes" empfohlen + geschenkt bekommen habe (zum Glück - der Preis ist ja fast schon mörderisch :shock: ), habe ich voller Vorfreude mit dem Lesen begonnen. Im Laufe der Zeit wurde ich jedoch immer enttäuschter. Und den Hauptgrund dafür stellt ausgerechnet der Protagonist, Kvothe, dar.. Er ist mächtig, kann alles, weiß alles, ist ein hervorragender Schüler/Student - ach, ich weiß nicht, aber gegen solche Charaktere habe ich einfach immer eine extrem starke Abneigung. Das hat mir die Leselust leider auch ziemlich vermiest. Außerdem ist das Buch stellenweise etwas zäh und in die Länge gezogen, man hätte es durchaus ein wenig abkürzen können. Mit den Figuren selbst bin ich ebenfalls nicht so richtig warm geworden. Das ist allerdings sehr wichtig für mich, denn wenn ich mit den Personen eines Buches wenig oder nichts anfangen kann, kann ich mich auch nur selten für die Geschichte selbst begeistern...
    Trotzdem vergebe ich mal :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne, eventuell sogar noch einen :bewertungHalb:. Der Schreibstil ist sehr schön und bildlich. Ich denke, dass ich den 2. Band dennoch lesen werde und ich hoffe, dass man in diesem dann auch etwas mehr über die Welt erfährt, in der das Geschehen angesiedelt ist, und dass die Charaktere ein wenig... naja, sympathischer werden.

    “Don't you remember, she told him then, when you were nothing but shadow and smoke?

    Darling, he'd said in his soft, rich way, I was the night itself.”

    ― V.E. Schwab, The Invisible Life of Addie LaRue


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    “Never pray to the gods that answer after dark.”

    ― V.E. Schwab, The Invisible Life of Addie LaRue

  • Ach was, so schlimm ist es jetzt ja auch wieder nicht. :wink: Vielleicht bin ich nur mit zu hohen Erwartungen an dieses Buch rangegangen. Ich hab mich jetzt auch endgültig dazu entschieden, den 2. Teil auf jeden Fall noch zu lesen. Nach der Lektüre des 1. Bandes hatte ich das Gefühl, dass das Abenteuer noch gar nicht so richtig losgegangen ist und das erstmal nur eine Art sehr lange Einleitung war.
    Dann bin ich mal gespannt, wie es dir so gefallen wird. :lechz: Vergiss ja nicht, uns deine Meinung mitzuteilen, sobald du's gelesen hast! :D

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  • Ich glaube, das liegt einfach nur an der extrem hohen Erwartungshaltung. Das Buch wurde von allen Seiten in den Himmel gelobt. Man kann aber kein Buch schreiben, das 100% seiner Leser restlos überzeugt. Unmöglich.
    Aber dieses hebt sich von der Masse der durchschnittlichen Fantasywelt auf jeden Fall positiv ab. Ich kann es nur empfehlen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    “Bücher sind Feunde, die stets für uns Zeit haben.“
    “Und Phantasie, Phantasie vor allem, ohne deren Hilfe sich keine Probleme lösen lassen, die kleinen nicht und die großen erst recht nicht.“

    Otfried Preußler 20.10.1923 - 18.2.2013

  • Ich glaube auch, dass es an der Erwartungshaltung liegt. Als ich das Buch gelesen habe, war es noch relativ neu und der Hype darum nicht so groß. Zudem hatte ich Anfangsschwierigkeiten. Meine Erwartungen waren also nicht allzu groß, aber nun gehört das Buch zu meinen Lieblingen.

  • Dass der zweite Teil in ZWEI Bücher aufgeteilt wurde sehe ich auch nur als Geldmache an - bin bissl enttäuscht vom Verlag, der das so macht. Egal ob der Autor einverstanden ist oder nicht. :compress: :compress: :compress:


    Ich finde es prinzipiell auch eher unglücklich, wenn Bücher, die im Englischen aus einem Band bestehen, im Deutschen in zwei Bände aufgespalten werden. Aber "The wise man's fear" hat 1350 Seiten. Für die deutsche Übersetzung kann man nochmal min. 15 Prozent draufrechnen, bekannterweise nehmen die deutschen Übersetzungen ja mehr Platz ein. Und ich würde keinen 1500 Seiten dicken Schinken lesen wollen, ich kann die Trennung hier also ausnahmsweise durchaus nachvollziehen.


    (Achja, das Buch ist toll! :D)

  • Ein Problem ist hier allerdings, dass ein Buch von mehr als 1000 Seiten auch wohl ein binde- und drucktechnisches Problem darstellt, weswegen zum Beispiel deutschen Autoren, die so lange Titel schreiben oft auch aus diesen Gründen Kürzungen angeraten werden. Vielleicht hat das auch für den Verlag eine Rolle gespielt. Und, dass er vielleicht einfach auch nicht die entsprechenden Einrichtungen zur Verfügung hat - oder seine Vertragspartner, die das normalerweise für ihn übernehmen. 8)

  • Für mich ist das auch nur reine Geldmacherei. Warum war es eigentlich möglich - wenn der deutsche Umfang das Problem ist - die "Herr der Ringe"-Trilogie in einem Buch zu veröffentlichen?! (Gleicher Verlag übrigens) Vom Seitenumfang her ungefähr gleich. :scratch:

    Ein Problem ist hier allerdings, dass ein Buch von mehr als 1000 Seiten auch wohl ein binde- und drucktechnisches Problem darstellt, weswegen zum Beispiel deutschen Autoren, die so lange Titel schreiben oft auch aus diesen Gründen Kürzungen angeraten werden. Vielleicht hat das auch für den Verlag eine Rolle gespielt. Und, dass er vielleicht einfach auch nicht die entsprechenden Einrichtungen zur Verfügung hat - oder seine Vertragspartner, die das normalerweise für ihn übernehmen. 8)

    Ich zitiere mich mal selbst. Ich denke nicht, dass das eine Rolle spielt. Im Gegenteil, es scheint eher in Mode zu kommen solche Wälzer auseinander zu reißen. Neuestes Beispiel: Ilsa J. Bick - Ashes 03 & 04, eigentlich ein Buch oder die Black Dagger-Bücher.

  • Und, dass er vielleicht einfach auch nicht die entsprechenden Einrichtungen zur Verfügung hat - oder seine Vertragspartner, die das normalerweise für ihn übernehmen. 8)


    Könntest Du den letzten Satz bitte etwas erläutern, ich hab den nicht verstanden?


    Andere Verlage schaffen es ja auch, dicke Bücher zu binden. Siehe z.b. "Krieg und Frieden": 1645 Seiten in einem Buch ISBN 3491960541
    Was mich sehr geärgert hat, daß der Klett Cotta Verlag den zweiten Teil Monate lang zurück gehalten hat. Sowas merk ich mir :wuetend::puker::evil:

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    Otfried Preußler 20.10.1923 - 18.2.2013

  • Bezüglich der Aufteilung des Buches gibt es auch ein offizielles Statement von Patrick Rothfuss: http://blog.patrickrothfuss.co…ing-up-your-book/#respond
    In dem Blogpost verweist Patrick Rothfuss auch auf diesen deutschen Post zum gleichen Thema: http://www.fantasy-news.com/20…eutscher-fantasy-verlage/


    Das Statement von Rothfuss zeigt meiner Meinung nach auf, dass wir nicht alleine sind mit Bücheraufteilung und das es wenigstens in diesem Fall mit dem Autoren abgesprochen wird. Auch verdeutlicht er wie lang sein Buch wirklich ist. Der deutsche Post hingegen verdeutlicht gut, wieso das ganze passiert und enthält auch Antworten von verschiedenen Lektoren :thumleft:
    Ich empfehle jedem, der sich darüber aufregt, dass das Buch geteilt wurde, die beiden Artikel zu lesen. Klar ist es weiterhin ärgerlich, dass die Bücher relativ teuer sind, aber im Vergleich zu minimal billigeren Büchern besitzen sie eine sehr gute Qualität und sind relativ dick.

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  • In dem angelinkten Blog wird auch erwähnt, dass es technisch möglich ist, so dicke Bücher zu machen und das streite ich nicht ab, da ich selbst solche Trumms im Hause habe. Nur geben viele Verlage heute auch die Endfertigung an Vertragspartner im Ausland, wo die Produktion des eigentlichen Buchs dann im Endeffekt billger wird. Wie immer beim Drucken ist das Papier das Teuerste.
    Manche Verlage habe längerfristige Verträge mit bestimmten ausländischen Partnern, die aber auch nicht alle die notwendigen Geräte haben um sehr dicke Bücher in einer haltbaren Form herzustellen. Solche Geräte kosten nämlich auch ordentlich Geld. Und Verträge sind zunächst erst einmal einzuhalten. Nimmt man dazu dann die anderen Gründe aus dem verlinkten Blog, dann sieht man, wo die Probleme liegen.
    Zum Thema Druckkosten empfehel ich außerdem mal eine Führung in einem Verlagshaus. Ich habe vor drei Wochen DuMont in Köln besucht. Wie gesagt: Das Teuerste ist das Papier.

  • Also ich finde es nicht schlimm, wenn Bücher aufgeteilt werden, wie bei Rothfuss. Klar ist es ein finanzieller Aspekt, da man zwei statt ein Buch kaufen muss, aber so häufig kommt es ja auch nicht vor. Aus meiner Erfahrung kenne ich zwei: George R. R. Martin und den zweiten Teil von Patrick Rothfuss.

  • Dieser Roman ist der erste Band der „Königsmörder-Chronik“, erzählt die spannende Geschichte des Jungen Kvothe und entführt in eine Welt voller Magie, fantastischer Lebewesen, Dämonen und interessanter Charaktere.


    Patrick Rothfuss hat einen außerordentlich schönen Sprachstil und erzählt sehr flüssig und mitreißend. Schon der Prolog zieht einen in seinen Bann. Trotz der sehr ausführlichen Erzählweise wird der Roman nie langweilig, der Autor hat es gut im Griff zur immer richtigen Zeit etwas geschehen zu lassen, was die Spannung weiter vorantreibt. Angenehm auch die kurzen Kapitel, die den Lesefluss begünstigen.


    Kvothe erzählt seine Geschichte selbst, im Grunde als Geschichte in der Geschichte, hin und wieder sind wir auch wieder in seiner Gegenwart. Dann lässt Kvothe manchmal rückschauende Einblicke zu, so dass bestimmte Dinge schon angedeutet werden, was die Spannung zusätzlich steigert. Die Stimmung der Geschichte wechselt hin und wieder, passend zu der Lebenssituation in der Kvothe gerade steckt, ich finde das regelrecht grandios. Auch gibt es eine ganze Reihe überraschender Wendungen, die einem teilweise buchstäblich den Atem nehmen. Die womöglich gravierendste passiert ziemlich am Anfang und ändert Kvothes Leben von Grund auf.


    Da Kvothe selbst erzählt, lernt man ihn gut kennen, da er aber nur als Erzähler innerhalb der Geschichte fungiert und anderen Charakteren erzählt, ist der Blick in seinen Charakter womöglich nicht absolut. Während seine eigenen Erzählung in Ich-Form ist, wird die Rahmenhandlung in der dritten Person erzählt, auch ein sehr gelungener Kniff, da man Kvothe somit aus zwei verschiedenen Perspektiven betrachten kann.


    Kvothe trifft auf eine Menge anderer Personen, sowohl in der Gegenwart als auch in seiner Erzählung,. Eine ganze Reihe davon sind ausgesprochen interessant gestaltet und geben das eine oder andere Rätsel auf und es ist auch nicht immer klar, wer Kvothe wohl gesonnen ist und wer nicht.


    Was mir sehr gut gefällt ist, dass Kvothe seine Handlungen oft selbstkritisch reflektiert, oft mit trockenem Humor erzählt und auch über sich selbst lachen kann. Da der Roman auch viele traurige und tragische Momente hat, ist der immer wieder aufblitzende Humor ein schöner Kontrast.


    Im Anhang des Buches findet sich eine Karte und eine Erklärung zu Kalender und Währung, sehr hilfreich.


    Ich muss sagen, dass es mir wirklich sehr schwer fällt, eine anschauliche Rezension zu schreiben, die dem Roman wirklich gerecht wird. Also schreibe ich jetzt nur noch: Lest es! Es ist toll, es ist spannend, es ist fesselnd und man will einfach immer nur weiterlesen! Kvothe ist ein faszinierender Charakter, über den es noch ganz viel zu erfahren gibt. Gut, dass ich den zweiten Teil, der in Deutschland auf zwei Bücher aufgeteilt wurde, schon komplett hier liegen habe und bald weiter lesen kann. Leider ist der dritte Teil noch nicht erschienen, aber ich denke, das Warten wird sich lohnen.


    Ein toller Reihen-Auftakt, den ich absolut empfehlen kann, Fantasyfans allemal.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Also ich finde es nicht schlimm, wenn Bücher aufgeteilt werden, wie bei Rothfuss. Klar ist es ein finanzieller Aspekt, da man zwei statt ein Buch kaufen muss, aber so häufig kommt es ja auch nicht vor. Aus meiner Erfahrung kenne ich zwei: George R. R. Martin und den zweiten Teil von Patrick Rothfuss.

    Die komplette Black Dagger Reiher wurde aufgeteilt, dabei haben gerade zu Anfang die Bücher "nur" knapp 300 Seiten, bzw. wären es dann 600 Seiten.


    Ich denke am meisten stößt dann zusätzlich auf das hier der zweite Teil noch monatelang zurückgehalten worden ist und viele darauf gewartet haben.

  • Zum Inhalt


    Seit einem halben Jahr führt Kote die Wirtschaft in dem kleinen Dorf. Er ist noch jung, noch nicht mal 30 und doch umgibt ihn eine Aura von Geheimnissen.
    Gerüchte über die Skrael verunsichern die Menschen, denn kaum einer überlebt einen Überfall dieser spinnenartigen Wesen, die mit ihren rasiermesserscharfen Klauen einen schnellen Tod verheißen. Auch der Krieg im fernen Resavek ebnet Wegelagerern und Deserteuren den Weg und in diesen unsicheren Zeiten macht sich Der Chronist auf den Weg, um einen Mann zu finden: Kvothe. Dieser Name ist legendär und viele Geschichten ranken sich um ihn. Viele glauben, er sei tot, doch dem Gerede darf man nicht trauen. Der Chronist ist auf der Suche nach der Wahrheit und diese werden wir erzählt bekommen - von niemand anderem als der Legende selbst.


    Meine Meinung


    Das ist echt schwer in Worte zu fassen. Es ist wirklich so, als bekommt man in den über 800 Seiten eine Geschichte erzählt; von einem sehr begnadeten Erzähler, der es weiß, mit Worten umzugehen. Der Protagonist Kvothe erzählt hier aus seiner Vergangenheit und Patrick Rothfuss lässt ihn fabulieren, plaudern und abschweifen, als säße man tatsächlich in seiner Wirtschaft und würde seinen Abenteuern lauschen. Der Schreibstil ist wirklich sehr einnehmend. Wort- und bildgewaltig hat mich die malerische Sprache total gefangen genommen und ich fühlte mich dem Protagonisten immer sehr nah. Kvothe erzählt in der Ich-Form, das aktuelle Geschehen ist in der personalen Perspektive geschrieben; gerade dieser Mix macht es sehr authentisch und gibt einem das Gefühl "dabei zu sein".


    Obwohl das ganze Buch sich um den "Werdegang" des Protagonisten Kvothe dreht, ist er mir immer noch fremd geblieben. Damit meine ich den jetzigen Kvothe, der die Geschichte erzählt, denn er ist noch lange nicht am Ende seiner Erzählung und noch viel muss passiert sein, um ihn zu dem zu machen, der er jetzt ist. Er hat viel erlebt und durchgemacht, musste schon früh dem Tod ins Auge sehen, sich alleine durchschlagen, sich gegen Neider wehren und gegen seine ständige Armut kämpfen, um seine Ziele zu erreichen. Dabei ist er immer getrieben von seinem Drang, dem Ursprung der schrecklichen Ereignisse aus seiner Kindheit auf die Spur zu kommen. Dass es sich dabei um einen Mythos handelt schreckt ihn nicht ab und auch wenn er manchmal an sich selbst zweifelt, hält er an seiner Absicht fest.


    Man darf hier kein temporeiches Fantasyabenteuer erwarten, sondern eine Lebensgeschichte, die mich stellenweise fasziniert und gefesselt, manchmal aber auch etwas gebremst hat. Es war ein leichtes Auf und Ab, wobei die unterhaltsamen Passagen überwiegt haben.


    Die Magie spielt hier eine große Rolle, denn Kvothe hat scheinbar eine natürliche Begabung, sich das Wissen anzueignen und auch umzusetzen. Trotzdem ihm in dieser Hinsicht alles zufliegt hat er es nicht leicht, sich gegen das Leben durchzusetzen. Die Welt ist mittelalterlich geprägt - es gibt Dörfer mit Bauern, Städte mit reicher Gesellschaft und Bettlern, aber auch eine Universität für Arkanisten, in der der Umgang mit Magie gelehrt wird. Die Idee, wie die Zauber möglich sind, ist sehr detailreich und anschaulich erklärt und hat mich total begeistert. Wie der Titel "Der Name des Windes" schon andeutet, geht es auch darum, den (wahren) Namen der Dinge zu kennen und dadurch Macht über sie zu erlangen. Aber auch hier bleibt noch einiges offen und ich bin sehr gespannt, was mich in den Fortsetzungen noch erwartet.


    Vorne im Buch gibt es eine Karte der "zivilisierten Welt" und hinten ein kleines Verzeichnis über den Kalender und die Währungen, denn die Tage und Zahlungsmittel haben besondere Namen, was dem ganzen einen "exotischen" Flair gibt, genauso wie manche Pflanzen, deren Wirkung und mythischen Wesen: der Autor hat hier eine Welt mit ihren eigenen Märchen und Geheimnissen entworfen - mit ihrer eigenen Geschichte.


    Was mich ein bisschen gestört hat waren die kleinen Durchhänger, die sich etwas gezogen haben. Auch hat mich das Geldproblem manchmal etwas irritiert, denn Kvothe schwankt sehr oft zwischen viel Geld und Mittellosigkeit, das ich nicht immer nachvollziehen konnte. Ein paarmal hat mich die Wortwahl irritiert, was aber - denke ich - an der Übersetzung liegt (Automat, Inkassoabteilung, Apfelschorle oder angetüddelt haben für mich einfach nicht in diese magische Welt gepasst)


    Fazit


    Ein wunderbarer Schreibstil führt durch eine magische Welt, in der der Protagonist Kvothe aus seinem Leben erzählt. Abenteuer und Schicksalsschläge formen seinen Charakter und weisen den Weg, der ihn zur Legende gemacht hat. In ruhigem Tempo erzählt, unterhaltsam und sehr gut durchdacht.


    © Aleshanee
    Weltenwanderer



    Königsmörder Chronik


    1) The name of the wind (Der Name des Windes)
    2) The wise man´s fear (Die Furcht des Weisen - 2 Bände)
    3) Doors of stone (noch nicht erschienen)

  • Ein wundervolles Buch. Und es hat mich begeistert und gefesselt. Gleich von der ersten Zeile an, auch wenn ich den Prolog zweimal gelesen habe. Eine dreistimmige Stille.
    Die Stille auf diese Weise zu sehen und wahrzunehmen, ist faszinierend.
    Die Geschichte um Kvothe ist so wundervoll geschrieben und sehr emotional. Das hat mich als Autor sehr beeindruckt, denn es geht in eine besondere Tiefe. Eine Tiefe der Beobachtung, die man selbst nur durch Achtsamkeit erfühlen kann.
    Kvothes Leben hat mich während des Lesens und auch noch eine Weile danach sehr beschäftigt. Sein Schicksal ist hart und er ist noch so jung, und muss schon all den scherzhaften Erfahrungen des Lebens begegnen und versucht alles andere um nicht daran zu zerbrechen. Am Ende ist es der Tod, der ihn am Leben hält und er kämpft dafür herauszufinden alles über den seltsamen Tod seiner Eltern zu erfahren. Danach richtet er sein Leben aus. Versucht das Leben zu verstehen und seinen Weg zu finden, ohne den Rückhalt einer Familie.


    Ein Thema, das mich sehr bewegt hat und das auf eine besondere Weise umgesetzt wurde.

  • Am Anfang war ich etwas skeptisch, aber dann....

    Ich habe jetzt 50 Seiten gelesen und finde es bis jetzt noch nicht wirklich überzeugend, aber das motiviert mich...

    Anfangs viel es mir zwar schwer mich an die Ich-Perspektive zu gewöhnen

    Da bin ich wohl noch nicht angekommen?! :-k

    :bewertung1von5: 2015: 37 | SuB: 151
    :bewertung1von5: 2016: 9 | SuB: 96



    :study: Frank Cottrell Boyce - Millionen



    "Du kannst alles schaffen, wovon du träumst. Es sei denn, es ist zu schwierig." :loool:

  • Ich habe das Buch nun ebenfalls beendet und möchte gerne noch ein paar Worte dazu sagen.


    Zu Beginn des Buches wusste ich nicht so recht was mich erwartet, da ich mich aufgrund der vielen positiven Meinungen zum Kauf entschlossen hatte, ohne so recht zu wissen, worum es eigentlich geht. Fantasy? Na dann wird es schon passen. So kam es auch, dass ich auf den ersten Seiten nicht so viel mit der Geschichte anfangen konnte. Ich wusste nicht was der Autor damit bezweckt und habe Seite für Seite darauf gewartet, dass die Geschichte doch endlich beginnen möge. Die Rezensionen hier motivierten mich jedoch am Ball zu bleiben.


    Letztendlich finde ich die Idee, dass eine Person seine eigene Geschichte erzählt und man immer mal wieder in der Gegenwart ist, sehr spannend. Ich lese gerne Bücher in der Ich-Perspektive, sodass mir Kvothe durchgehend sympathisch war. Ich mochte ihn. Er war selbstbewusst und wusste was er kann, wirkte auf mich dennoch nicht überheblich, da er immer wieder unsicher war. Ich hatte aber in seinen "jüngeren" Jahren (er ist in dem Rückblick ja sowieso erst 16 oder so, aber ich meinte die Zeit mit Abenthy) Probleme sein dargestelltes Ich mit seinem Alter in Einklang zu bringen. Nicht so gut gefallen hat mir darauf hinaus auch nicht, dass Kvothe gerne mal Sätze wie: "Wenn ihr nie arm/hungernd etc. gewesen seid... könnt ihr XY nicht nachvollziehen". Das wirkte auf mich irgendwie..hm... von oben herab? Ich kann es nicht recht beschreiben, aber ich bin jedes Mal darüber gestolpert.


    Die anderen Charaktere fand ich teilweise überzeugend, andere eher ein wenig blass dargestellt, sodass ich kein Gefühl für sie entwickeln konnte. Genauso erging es mir auch mit Denna, wobei man von ihr ja noch relativ viel mitbekommen hat. Leider konnte mich ihre Figur bis jetzt nicht überzeugen, sodass Kvothes Funke nicht zu mir übergesprungen ist.


    Die von ihm geschaffene Welt und die fantastischen Elemente hat Rothfuss überzeugend dargestellt und auch die Magie und ihre Wirkung konnte ich mir gut vorstellen, nachdem ich das System einmal verstanden hatte.


    Insgesamt fand ich die Geschichte lesenswert, aber wie jemand weiter oben bereits erwähnt hat, darf man bei diesem Buch keine Aneinanderreihung von spannungsüberladenen Ereignissen erwarten, da das Tempo der Geschichte eher zurückhaltender war. Stellenweise wurde das Buch leider auch ein wenig langatmig. Patrick Rothfuss weiß trotzdem den Leser in seinen Bann zu ziehen, sodass ich wissen möchte, wie es mit Kvothe weitergegangen ist, um zu erfahren, wie er zu dem Gegenwarts-Kvothe geworden ist.
    Von mir gibt es: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne!

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