T. C. Boyle - Dr. Sex/The Inner Circle

  • Kurzbeschreibung laut Hanser-Verlag:
    Es ist das Jahr 1939, und auf dem Campus der Universität Indiana ist eine Revolution ausgebrochen. Alfred Kinsey, Zoologe, beschäftigt sich mit dem sexuellen Verhalten von Männern und Frauen - rein empirisch natürlich. John Milk, Student und ehrgeiziger Provinzler, gerät in seinen Bann und in seinen engsten Forscherkreis. T. C. Boyle erzählt die Geschichte eines genialen, fanatischen Helden und porträtiert dabei die prüde und heuchlerische Gesellschaft des Amerikas der vierziger und fünfziger Jahre.


    Meine Meinung:
    Hm, also vom Hocker geworfen hat mich das Buch nicht. Ich hab eindeutig schon bessere Boyles gelesen. Kinsey war ein Ekel, Milk war ihm zu hörig, um wirkliche Konflikte und Überraschungen aufkommen zu lassen. Die Handlung wiederholt sich, die Story hätte ruhig kürzer sein können. Und der Titel ist mEnicht sehr gut gewählt. Denn Erotik ist so ziemlich das letzte, was man in dem Buch findet.
    Andererseits muß ich aber dazusagen, daß ich schon bei weiterem schlechtere Bücher gelesen hab - nur ist die Erwartung bei einem Boyle´schem Werk eben doch eher hoch. Die Lektüre war all in all keine Zeitverschwendung, aber eben auch nicht der Hit.

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Zitat

    Original von chifan


    Handelt es sich bei dem Buch um eine "reine" Biographie von Kinsey oder verknüpft es eher die Realität (Kinsey) mit der Fiktion (Milk)?
    Zur Thematik wäre wohl das Biopic Kinsey zu empfehlen:
    http://www.kinokai.de/kinsey.150.13847.php


    Hi Chifan!


    Nein, das Buch ist eindeutig KEINE reine Biographie. Boyle hat mit Kinsey zwar eine Person als Vorbild für den Roman gewählt, die es wirklich gab, aber vieles ist definitiv nicht wirklichkeitsgetreu ( und das war auch von Boyle nie beabsichtigt).

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Zitat

    Original von Azrael
    Meine Meinung:
    Hm, also vom Hocker geworfen hat mich das Buch nicht. Ich hab eindeutig schon bessere Boyles gelesen. Kinsey war ein Ekel, Milk war ihm zu hörig, um wirkliche Konflikte und Überraschungen aufkommen zu lassen. Die Handlung wiederholt sich, die Story hätte ruhig kürzer sein können. Und der Titel ist mEnicht sehr gut gewählt. Denn Erotik ist so ziemlich das letzte, was man in dem Buch findet.
    Andererseits muß ich aber dazusagen, daß ich schon bei weiterem schlechtere Bücher gelesen hab - nur ist die Erwartung bei einem Boyle´schem Werk eben doch eher hoch. Die Lektüre war all in all keine Zeitverschwendung, aber eben auch nicht der Hit.


    Ich lese derzeit die Taschenbuchausgabe und bin auch nicht wirklich begeistert. Da ich ein großer Boyle-Fan bin, hatte ich wohl sehr hohe Erwartungen. Mein letztes Buch von ihm war "Wassermusik" und das ist eines meiner absoluten Lesehighlights 2007 ... Bin bei Dr. Sex auf den letzten 100 Seiten und werde die Geschichte auch beenden, aber ob es mehr als drei *** werden, weiß ich noch nicht. Meine Favoriten von Boyle sind (bis jetzt) nach wie vor "Ein Freund der Erde" und "Wassermusik" = Top :thumleft:


    Ansonsten geht es mir genau wie oben schon beschrieben. Kinsey ein Ekel, Milk hörig, einige Längen und gestört hat mich auch, dass der Erzähler kurz ein Thema anspricht und dann kommt "aber dazu später".


    Ja, wirklich keine Zeitverschwendung aber ich bin froh, dass ich nur die TB-Ausgabe gekauft habe ... werde aber trotzdem weiter alles von Boyle verschlingen :-,

  • Ich muss gestehen, Asche auf mein müdes Haupt, ich habe bislang noch nichts von Herrn Boyle gelesen, dabei steht unter anderem dieses Buch nach Klappentext auf meinem Wunschzettel.
    Welches Buch ist dann Eurer Meinung nach sein 'bestes' Werk?

    Shalom, kfir


    :study: Joe Hill - Teufelszeug
    :thumleft: Farin Urlaub - Indien & Bhutan - Unterwegs 1 #2533 signiert


    "Scheiss' dir nix, dann feit dir nix!"

  • Zitat

    Original von kfir
    Ich muss gestehen, Asche auf mein müdes Haupt, ich habe bislang noch nichts von Herrn Boyle gelesen, dabei steht unter anderem dieses Buch nach Klappentext auf meinem Wunschzettel.
    Welches Buch ist dann Eurer Meinung nach sein 'bestes' Werk?


    Boyle ist sehr vielschichtig und ich kann mich nicht wirklich festlegen, welches mir am besten gefällt. Gelesen habe ich noch nicht alles aber von den bisherigen waren es die o.g. "Ein Freund der Erde" und "Wassermusik", die mir am besten gefallen haben. Ich bin leider zu blöd hier die Links zu den Rezies einzugeben, es gibt aber welche im Forum.


    Die Kurzgeschichten von Boyle sind teilweise extrem heftig und sehr bizarr. Manche sogar abschreckend, wenn er eine Vergewaltigung beschreibt *brrr*. Wenn man aber auf skurille Geschichten steht, ist man mit Boyle sicher gut beraten. Allerdings schreibt er auch wunderbare historische Sachen wie "Wassermusik".


    Probier einfach mal etwas von ihm aus. Ich würde nicht gerade mit den Kurzgeschichten anfangen, die sind teilweise wirklich "seltsam". Wie wäre es mit "Ein Freund der Erde"? Die Welt im Jahre 2025, das Klima ist völlig außer Kontrolle und die Menschen versuchen sich in der neuen Lebenssituation durchzubeißen. Hat mir extrem gut gefallen.

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)