Iris Chang - Die Vergewaltigung von Nanking

  • Inhaltangabe (laut Amazon):
    Im Dezember 1937 eroberten japanische Truppen Nanking, die damalige Hauptstadt Chinas. In den folgenden Wochen war Nanking der Schauplatz eines der entsetzlichsten Massaker der modernen Kriegsgeschichte. In einer unbeschreiblichen Gewaltorgie vergewaltigte, verstümmelte und ermordete das für seine Disziplin berühmte japanische Militär etwa 300 000 Männer, Frauen und Kinder.
    Iris Chang schildert das Geschehen aus drei Perspektiven, der der japanischen Soldaten, der chinesischen Opfer und schließlich der Europäer und Amerikaner, die damals in Nanking lebten.



    Aufgrund der Bücher "Der verborgene Tempel" und "Tokio" befasste ich mich erstmals mit dem Schlagwort Nanking. Wie wohl sehr viele Europäer wissen wir einiges über das Kriegsgeschehen des zweiten Weltkrieges was Europa betrifft und natürlich prominent gemachtes wie Pearl Harbor usw. Und wohl jeder kennt mehr oder weniger Fakten zum Holocaust. Aber von Nanking wissen wenige; eigentlich binnen weniger Wochen wurden etwa 300.000 Männer, Frauen und Kinder vergewaltigt, gefoltert, getötet.


    Ich habe lange überlegt, ob ich eine Rezension verfassen soll, zumal ich gestehen muß, daß es mir nicht gelungen ist, das Buch vollständig zu lesen. Aber die teils anschaulichen Beschreibungen von Folter, Massenexekutierungen, Vergewaltigungen am laufenden Band (ob nun Kind, Schwangere oder Greisin), Verstümmelungen aller Art - teilweise sogar mit Originalfotos - usw konnte ich einfach nicht komplett lesen. Interessant waren die einzelnen Kapitel der Menschen in Nanking, die versucht haben zu helfen; doch auch hier finden sich schlimme Szenen. Aus diesem Grund möchte ich auch keine Bewertung abgeben, denn wie soll man so ein schreckliches Buch bewerten?


    Für meinen Geschmack leider etwas zu kurz gekommen ist die Nachkriegszeit. Einerseits die Kriegsverbrecherprozesse rund um Nanking, die zwar abgehandelt werden, aber nur auf wenigen Seiten. Andererseits das Überleben einzelner Menschen danach und natürlich die Reaktion der Welt.



    Interessant sind übrigens die beiden (ausführlichen)Amazon-Rezensionen, hier erkennt man eigentlich deutlich die verschiedenen Ansichten zum Massaker bzw. zum Buch.

  • @ frl_smilla,


    ich hatte auch in "Tokio" zum ersten Mal über die Greuel von Nanking gelesen und hoffte noch, die dort dargestellte Szene, die ich bis heute nicht vergessen kann, sei Fiktion. - Mo Hayder ist ja bekannt für ihre blutige Phantasie. -
    Aber die Wirklichkeit war anscheinend noch schlimmer.


    Hattest Du das Buch aus der Bücherei? Es wird laut Amazon nicht mehr aufgelegt, und gebraucht kostet es 67 €.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • @ Marie: Die Szene, wie du sie aus Tokio kennst (und ich glaube wir meinen die gleiche....), wird lebhaft im Buch beschrieben :pale: Bei Tokio hab ich auch versucht es als Fiktion abzutun, aber das ging bei diesem Buch dann nicht mehr wirklich....


    Ich habe das Buch aus der Bücherei entliehen (zum Glück), interessanterweise hatte es sogar meine kleine Zweigstelle (was mich sehr überrascht hat).