William Sommerset Maugham - Der Menschen Hörigkeit (On Human Bondage, 1915)
Kurzbeschreibung (Amazon)
Mit einem Klumpfuß geboren und einem Sprachfehler behaftet, verliert Philip Carey früh seine Eltern, leidet unter der Engstirnigkeit seines puritanischen Onkels und ist ein gefundenes Fressen für die Hänseleien seiner Mitschüler, gegen die er sich mit Brillanz, Sarkasmus und Verweigerung zur Wehr setzt. Bis er zu sich selbst findet und zur Ruhe kommt, ist es ein schmerzhafter, langwieriger Prozess, geprägt von der Suche nach der eigenen Berufung ebenso wie von der Sehnsucht nach erfüllter Liebe.
Der Menschen Hörigkeit steht - wie die Buddenbrooks - als europäisches Meisterwerk eines jungen Autors am Anfang einer großen Karriere.
"Allein wegen dieses Buches müßte man ihn ein Genie nennen." (Twentieth Century Authors)
"Der Menschen Hörigkeit wird hoffentlich immer gelesen werden." (Die Zeit)
Meine Meinung
Das Buch beschreibt die Jugend und Ausbildung von Philip Carey. Als 9jähriger kommt er nach dem Tod der Mutter - sein Vater lebt zu dem Zeitpunkt bereits nicht mehr - zu seinem Onkel, einem englischen Geistlichen und dessen Frau. Die beiden sind kinderlos und haben eigentlich keine Ahnung, was sie mit dem Kind anstellen sollen. So kommt er schließlich in ein Internat und soll eigentlich auch Geistlicher werden. Zum Leidwesen seiner Verwandten fängt er stattdessen alle möglichen Ausbildungen an, aber er beendet keine. Auch sein Liebesleben ist recht turbulent - er beginnt mehrere Beziehungen, aber keine davon macht ihn glücklich.
Das Buch ist sehr einfach geschrieben (zumindest in der Übersetzung von Mimi Zoff), sehr klar und unverblümt.
Ich habe mehrmals gelesen, dass das Buch autobiografisch sei und das ist es zumindest teilweise sicherlich - William Sommerset Maugham selber hatte ebenfalls Klumpfuss und verlor seine Eltern als Kind.
Ich fand das Buch einfach grossartig und werde mit Sicherheit noch mehr Bücher des Autors lesen.
Bewertung:
Zum Autor (Amazon)
William Somerset Maugham (Paris 1874 - Nizza 1965) studierte Medizin in Heidelberg und London. Später reiste er viel (u.a. in den Fernen Osten) und nahm am Leben der internationalen Gesellschaft teil. Der Stil seiner Erzählungen lehnt sich an der gesprochenen Sprache an - oft gewürzt mit geistreich-witziger, bisweilen auch zynischer Lebenskritik. Maughams literarische Vorbilder waren Guy de Maupassant und Anton Tschechow.