Christian Mørk: Darling Jim

  • Spannend bis zum unerwarteten Ende


    In einem kleinen unscheinbaren Dorf findet ein Postbote in einem Haus drei Leichen. Diese sind zwei Nichten und ihre Tante und man bekommt den Hinweis auf eine unbekannte dritte Person. Nachdem die Polizei den Fall zu den Akten gelegt hat, kommt er doch wieder ans Tageslicht in Form eines Tagebuchs einer der Nichten, dass in einem Postamt auftaucht und dem bislang unbeteiligtem Niall, einem weiteren Postboten, in die Hände fällt.
    Wie gebannt saugt er die darin enthaltenen Informationen rund um die Familie und die Begebenheiten auf, welche schließlich zu den drei Leichen geführt haben. Er reist an den Ort des Hauptgeschehens und dringt immer weiter in die Vergangenheit der Familie Walsh und der anderen Einwohner eines Dorfes ein, in der Darling Jim die Hauptrolle spielt.
    Abgerundet durch zwei interessante und aufschlussreiche Begegnungen findet die Geschichte ein (für mich) recht unerwartetes Ende.


    Leider blieben auch ein, zwei Fragen, die sich mir beim Lesen stellten unbeantwortet, daher vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne. Aber der Schreibstil ließ mich das Buch kaum aus der Hand legen (am Freitag bekommen und gerade eben beendet).

  • Hast Du das bei vorablesen bekommen? Dann bin ich wohl wieder leer ausgegangen. :roll:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Habe jetzt gut ein Drittel gelesen, weiß aber noch nicht so recht, wie es mir gefällt.
    Einerseits interessiert mich die vordergründige Geschichte um die beiden jungen Frauen und ihrer Tante. Dass die Hintergründe durch ein Tagebuch geklärt werden finde ich interessant. Eine tolle Idee.
    Dass innerhalb der Geschichte noch eine (oder mehrere?) kürzere eingebunden sind, ist bisher auch ganz interessant.


    Dadurch, dass die Autorin des Tagebuchs einen direkt anspricht, verliert man nie den Bezug zu der eigentlichen Geschichte/den eigentlichen Fall, auch wenn man sich während des Lesens in der Vergangenheit der jungen Frau aufhält.


    Ich glaube, ich lese jetzt erstmal weiter, will unbedingt wissen, wie sich das ganze später auflöst.

    Ich habe alles was ich brauche. Nur keinen Charakter. Und keinen Plan.


    Wir glauben nichts mehr, und weil wir nichts mehr glauben, glauben wir jeden Mist.
    (Lehnartz: Global Players)

  • Habe jetzt gut ein Drittel gelesen, weiß aber noch nicht so recht, wie es mir gefällt.
    Einerseits interessiert mich die vordergründige Geschichte um die beiden jungen Frauen und ihrer Tante. Dass die Hintergründe durch ein Tagebuch geklärt werden finde ich interessant. Eine tolle Idee.
    Dass innerhalb der Geschichte noch eine (oder mehrere?) kürzere eingebunden sind, ist bisher auch ganz interessant.


    Ich sag mal: lies erstmal weiter und lass dich überraschen. :wink:


    Dadurch, dass die Autorin des Tagebuchs einen direkt anspricht, verliert man nie den Bezug zu der eigentlichen Geschichte/den eigentlichen Fall, auch wenn man sich während des Lesens in der Vergangenheit der jungen Frau aufhält.


    Ich glaube, ich lese jetzt erstmal weiter, will unbedingt wissen, wie sich das ganze später auflöst.


    Darüber habe ich mich auch gewundert, naja, lass es uns mal als einen Teil der Geschichte sehen, der einfach irgendwie erwähnt werden musste. :-k

  • Also im Prinzip hab ich mich über mein vorschnelles Urteil wegen der eingeschobenen Geschichte gleich gestern schon geärgert. Und jetzt am Ende natürlich sowieso. Du hast Recht. Passt alles und muss auch so sein.
    Alles in allem hat mir der Roman recht gut gefallen. Bin aber fast eher geneigt, ihn als Mystery- denn als Psycho-Thriller zu sehen. Jims Gabe, Menschen zu manipulieren gehört zwar eindeutig in den Psycho-Bereich. Aber so wie ich beim Lesen empfunden habe, hat der Roman eher etwas mysteriöses an Atmosphäre.
    Irgendjemand (in diesem Forum wahrscheinlich nicht, vielleicht bei Vorablesen.de) schrieb, er fühle sich beim Lesen eher in den 5oer Jahren statt heute, obwohl doch das Geschehen offenbar in der jetzigen Zeit spielt.
    Habe so ähnlich empfunden, nur dass ich keine genaue Epoche bestimmen konnte. Alles wirkte manchmal so sehr weit weg und unwirklich. Dass Jim noch mittelalterliche Aspekte miteingebracht hat, machte es mir wohl noch schwieriger.


    Es ist sicherlich keins meiner Lieblingsbücher geworden, bin aber trotzdem froh, es zu ende gelesen zu haben.

    Ich habe alles was ich brauche. Nur keinen Charakter. Und keinen Plan.


    Wir glauben nichts mehr, und weil wir nichts mehr glauben, glauben wir jeden Mist.
    (Lehnartz: Global Players)

  • Irgendjemand (in diesem Forum wahrscheinlich nicht, vielleicht bei Vorablesen.de) schrieb, er fühle sich beim Lesen eher in den 5oer Jahren statt heute, obwohl doch das Geschehen offenbar in der jetzigen Zeit spielt.
    Habe so ähnlich empfunden, nur dass ich keine genaue Epoche bestimmen konnte. Alles wirkte manchmal so sehr weit weg und unwirklich. Dass Jim noch mittelalterliche Aspekte miteingebracht hat, machte es mir wohl noch schwieriger.


    Ich denke, das liegt vielleicht auch daran, dass die Geschichte in Irland spielt, da ticken die Uhre denke ich noch etwas anders.

  • Der Autor: Christian Mork, geboren und aufgewachsen in Dänemark, ging mitAnfang 20 in die USA. Dort arbeitete er als Journalist für Variety und die New York Times, bevor er als Filmproduzent bei Warner Brothers in Los Angeles anfing. Für sie produzierte Christian Mork mit Neil Jordan einenn Film inIrland und verliebte sich während der Dreharbeiten in das Land und seine Mythen. Heute lebt Christian Mork als Schriftsteller und Drehbuchautor, in Brooklyn, New York, und schreibt an seinem neuen Roman.


    Der Klappentext: Die Bewohner des irischen Dorfes Malahide mieden das Haus noch, lange nachdem es desinfiziert und wieder bewohnbar gemacht worden war und die Leichen friedlich in der Erde ruhten. Drei tote Frauen waren in einem Spukhaus gefunden worden, Moira Walsh und zwei ihrer Nichten. Sie waren auf grausame und unerklärliche Weise gestorben.Wer aber hatte sie so qualvoll getötet? Hing das alles mit diesem fremden zusammen,Jim? Jim Quickwar eines Tages auf einem roten Motorrad aufgetaucht und als Märchenerzählerdurch die Pubs in der Gegend gezogen. Die meisten Frauen waren seinen Schauergeschichten und seinem teuflischen Charme auf der Stelle erlegen.Aber auch von Jim gab es seit einiger Zeit kein Lebenszeichen mehr. Bis eines Tages die Tagebücher der toten Frauen entdeckt werden, die nun wie aus ihren Gräbern zu sprechen beginnen und die schreckliche Wahrheit offenbaren.


    Meine Meinung: Ein Buch was sich sehr gut lesen lässt, in einem leicht verständlichen erzählstil. Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben und führen einen zielstrebig durch die Geschichte. "Darling Jim" beginnt in einem Ort Namens Malahide in Irland, wo die Tragödie ihren Lauf nimmt. Nach und nach gelangt man durch die Tagebücher der Schwestern immer weiter in die Vergangenheit, an einem anderen Ort, wo das Schicksal anfängt. Zum Schluss landet man dann wieder in der Gegenwart, in der Niall alles daran setzt die Geschichte der Schwestern aufzuklären, und Spuren in der Vergangenheit folgt. Ein sehr gut geschriebenes Buch, in dem nach und nach Spannung erzeugt wird, und auch Rätsel aufgibt, der Leser wird durch Irland geführt, teilweise sogar in das Mittelalter. Der Autor hat hier ein sehr gutes Buch geschrieben, die Geschichte fesselt einen von Anfang an, ein Psychothriller der extraklasse, der so manch anderen hinter sich lässt.

  • In einem kleinen Örtchen in Irland werden drei Leichen gefunden: Eine Tante mit ihren beiden Nichten. Scheinbar hat sie ihre Nichten in ihrem Haus eingesperrt. Doch warum? Und wem gehört das leere Bett im Keller, dass vor kurzer Zeit noch benutzt wurde?
    Eines Tages findet der Postangestellte Niall ein Tagebuch, dass von einem der Opfer geschrieben wurde und bringt etwas Licht in die Dunkelheit und Niall sieht sich gezwungen, mehr über diese Familie herauszufinden.


    "Darling Jim" fängt wie viele Thriller an, und zwar mit der Entdeckung der drei Leichen. Und sofort fragt man sich, wie konnte das passieren? Was hat eine Tante dazu getrieben, ihre eigenen Nichten so zu quälen? Einfach nur aus Bosheit oder steckt noch mehr dahinter.
    Und wie passt der Titel "Darling Jim" zu dem ganzen Geschehen? Zusammen mit Niall macht sich der Leser auf die Suche nach der Wahrheit und ich habe regelrecht mitgefiebert. Von der ersten Seite an hat sich für mich ein unglaublich großer Sog entwickelt und ich konnte kaum aufhören zu Lesen.


    Die verschiedenen Charaktere wurden sehr gut beschrieben. Ich hatte erst die Befürchtung, dass Mørk sie etwas zu einseitig und flach darstellen könnte, doch zum Glück wurde das nicht bestätigt. Alle Charaktere haben ihre positiven wie negative Seiten, auch ihr Handeln war für mich nachvollziehbar.


    Mørk benutzt verschiedene Arten sein Buch zu schreiben, einmal schreibt er aus der Sicht von Niall (keine Ich-Form), und dann wiederum in Tagebuchform. Auch die Geschichte in der Geschichte, die erzählt wird, fand ich sehr spannend und vorallem überaus passend zu dem gesamten Buch.


    Es sind bereits mehrere Tage vergangen, seitdem ich das Buch beendet hatte und ich habe lange mit mir um eine Wertung gerungen. Für mich war es ein sehr spannendes Leseerlebnis, mit vielen unerwarteten Wendungen, aber dennoch sagt mir mein Bauchgefühl, dass es für die volle Punktzahl nicht gereicht hat.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: ,5

  • Selten wurde ich beim Lesen eines Buches so sehr mit in die Geschichte hineingenommen, wie bei Christian Mørks Buch "Darling Jim". Mit seiner mitreißenden und spannenden Sprache hat mich der Autor von den ersten Zeilen an derart in einen Bann gezogen, dass ich das Buch in Rekordzeit zu Ende gelesen habe. "Darling Jim" ist ein Psychothriller par excellence und zugleich ein mystisches Märchen über Liebe und Hass, Leben und Tod. Ausgangspunkt ist ein eine geraume Zeit zurückliegendes Verbrechen im kleinen irischen Dorf Malahide. Drei Frauenleichen geben der örtlichen Polizei Fragen und Rätsel auf. Was der Hausbesitzerin und ihren beiden Nichten widerfahren ist, wird zunächst in Vermutungen angedeutet, bleibt aber spürbar offen und ungelöst.
    In der Poststation des Ortes fällt dem jungen Postboten Niall ein Tagebuch in die Hände. Dieses enthält die Aufzeichnungen Fionas, einer der toten Nichten. Langsam beginnt sich die Geschichte zu entwirren und gleichzeitig zu verwirren. Niall wird durch das Lesen des Tagebuchs getrieben, den Fall um die Tante und ihre Nichten zu lösen. Die Grenzen zwischen Fantasie und Realtität verschwimmen.
    Christian Mørk versteht es in gekonnter Weise, den Leser genau so zu fesseln, wie Niall vom Tagebuch Fionas in den Bann gezogen wurde. Das in die Handlung hineinverwobene Märchen, das der mysteriöse Geschichtenerzähler Jim in den umliegenden Kneipen an mehren Abenden erzählt, gibt dem Buch sein besonderes Geheimnis - ein Geheimnis, tief verborgen in einem rätselhaften Wald, in dem sich finden wird, wer Jim in Wahrheit ist.
    Ein ungewöhnliches, spannendes Buch - eine kurzweilige mystische Reise!
    Unbedingt lesen!

  • Zum Autor:
    Christian Mørk, geboren in Dänemark, ging mit Anfang zwanzig in die USA. Dort arbeitete er als Journalist für Variety und die New York Times, bevor er als Filmproduzent für Warner Bros. nach Los Angeles ging. Für sie drehte er mit dem irischen Regisseur Neil Jordan einen Film und verliebte sich in Irland und seine Mythen. Heute lebt Christian Mørk als Schriftsteller und Drehbuchautor in Brooklyn. Nach der dänischen Erstausgabe erscheint „Darling Jim“ zeitgleich mit der deutschen Übersetzung in den USA.


    Klappentext:
    Die Bewohner des kleinen irischen Dorfs Malahide mieden das Haus, noch lange nachdem es desinfiziert und wieder bewohnbar gemacht worden war und die Leichen friedlich unter der Erde ruhten. Drei tote Frauen waren in dem Spukhaus gefunden worden, Moira Walsh und zwei ihrer Nichten. Sie waren auf grauenvolle, unerklärliche Weise gestorben. Wer aber hatte sie gequält und getötet? Hing das alles mit diesem Fremden zusammen, Jim? Jim Quick war als Märchenerzähler durch die Pubs der Gegend gezogen und hatte Schauergeschichten zum Besten gegeben. Die meisten Frauen waren seinem teuflischen Charme auf der Stelle erlegen. Aber auch von Jim gab es seit einiger Zeit kein Lebenszeichen mehr.


    Meine Meinung:
    Zu Beginn sind die Morde und es wird knisternde Spannung aufgebaut. Im weiteren Verlauf dieses Handlungsstranges kommt schon immer mehr der Erzählstil durch, die Spannung nimmt ab. Als die Tagebücher nach und nach veröffentlicht werden, ist das Romanniveau erreicht. Es passiert nur sehr selten etwas Überraschendes. Der Fortgang und auch der Schluß des Buches sind vorhersehbar.
    Mir fehlen für einen Psychothriller der Nervenkitzel und die Spannung. Für mich handelt es sich mehr um einen Roman mit kriminalistischen und mystischen Beigaben.

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Johann Wolfgang von Goethe)


    :study: "Dem Tod auf der Spur" von Michael Tsokos

  • Das Märchen vom bösen Wolf...


    ... oder von dem, der auszog die Walsh-Morde zu klären



    Es war einmal in Malahide, da lebte ein Briefträger namens Niall und behaglicher Ruhe. Doch eines Tages stolperte er in der Arbeit plötzlich über ein mysteriöses Büchlein, das sein Leben von nun an verändern sollte. Denn das Büchlein vermochte eine grausame Tat zu klären, nämlich den grausamen Tod von Moira Walsh und ihrer beiden Nichten Fiona & Róisín aus der Strand Street Nummer 1. Niall war sehr mutig und so begab er sich auf ihre Spuren und in ihre todbringende Vergangenheit...


    Oft hat man schon Diskussionen darüber mitbekommen, ob die Märchen der Gebrüder Grimm zu grausam sind. Befürworter dieser Theorie sollen Christian Morks Roman "Darling Jim" lesen um zu wissen, wie grausam Märchen wirklich sein können.
    Denn als ein Märchen - wenn gleich auch ein sehr modernes - lässt sich dieser Thriller am besten beschreiben.
    Er bietet einen bösen Wolf, wie auch arglose Zicklein, eine böse Hexe und einen mutigen Prinzen.
    Schade ist nur, dass der Autor seine Märchenfiguren sehr oberflächlich handeln lässt und sie wenig tiefgründig gestaltet hat.
    Anders ist der Thriller aber auf jeden Fall und somit durchaus interessant und besonders.
    Die Handlung ist gut strukturiert und klar, die Sprache verständlich und ansprechend. Wie in einem Märchen notwendig wird das Geschehen sehr bildhaft und magisch dargestellt.
    Die Art und Weise der Aufklärung der Tathintergründe ist treffend gewählt. Wer könnte eine Geschichte besser erzählen als jemand, der sie selbst erlebt hat? So lässt der Autor Fiona & Róisín durch ihre Tagebücher sprechen.
    Schön ist auch, dass am Ende alle offenen Fragen stimmig geklärt worden sind und der Leser somit über alle Hintergründe und Folgen bestens Bescheid weiß.
    Einige unerwartete Geschehnisse sorgen zudem für Spannung, wenn sie auch am Ende teils gestellt oder unglaubwürdig wirken, als ob der Autor die Lust verloren hätte.


    Alles in allem ein gutes und stimmiges Buch, das durch seine sprachliche und methodische Gestaltung über andere Schwächen hinwegsehen lässt. Ein Roman mit interessanten Figuren, die dem Buch das gewisse "Etwas" verleihen, nämlich eine märchenhafte Erscheinung. Und wenn es nicht gelesen wurde, dann lesen wir es noch heute.

  • Meine Rezension:


    "Darling Jim" von Christian Moerk beginnt mit dem Bericht eines grausamen Verbrechens im kleinen irischen Dorf Malahide, das schon einige Zeit zurück liegt. Es wurden die Leichen dreier Frauen gefunden: Moira Walsh und ihre beiden Nichten Fiona und Roisin, die von ihrer Tante gefangen gehalten, gefoltert und langsam vergiftet wurden. Zudem fanden sich Spuren, die darauf hindeuteten, dass sich noch eine weitere Person im Haus aufgehalten hat. Doch um wen es sich dabei handelte wurde nie aufgeklärt. Niall, ein Postangestellter, findet nun durch Zufall das Tagebuch von Fiona Walsh...


    "Wenn du dieses Buch liest, ist es für uns schon zu spät, denn wir sind schon verloren, aber bitte sorge dafür, dass man uns nicht vergisst."... Mit diesen Zeilen beginnt Fionas Tagebuch und zieht den Leser in den Bann einer wirklich unglaublichen Geschichte. "Darling Jim" fesselt von Anfang bis Ende und schafft dies weitgehend ohne die grausigen Details, mit denen die meisten Psychothriller aufwarten. Statt Ekel erregender Szenen sind es viel mehr die überraschenden Wendungen der Handlung, die begeistern.
    Auch die Hauptpersonen haben mich fasziniert: Die bodenständige Fiona, das Hippiemädchen Aoife und ihr Zwilling Rosie, der lesbische Gruftie. Und schließlich ist da noch Jim, der motorradfahrende Frauenheld.
    Ein Detail, das mich auch sehr angesprochen hat, war die direkte Anrede in den Tagebüchern, die dem Leser das Gefühl vermittelt, direkt von den Schwestern angesprochen zu werden um einem ihre Geheimnisse zu offenbaren.


    So kann ich zusammenfassend sagen, dass mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite begeistert und teilweise sehr in Angst versetzt hat, was ja nur positiv ist für einen Thriller.


    Ich hoffe es folgen noch viele weitere so gute Bücher von Christian Moerk.

  • Nach dem Genuss einer Leseprobe zu diesem Buch war die große Frage: Wer ist "Darling Jim"? Damals habe ich noch nicht gewusst, dass sich diese Frage durch das ganze Buch ziehen wird, auch dann noch, wenn eigentlich längst klar zu sein scheint, wer Jim wirklich ist ...


    Wie viele Bücher zuvor, fängt auch dieses Buch nicht am Anfang an, sondern ziemlich am Ende. Im sogenannten Vorspiel wird berichtet, dass drei Frauen tot in einem Haus aufgefunden wurden. Über die Gründe wird der Leser im Unklaren gelassen.
    Es folgt ein kurzes Zwischenspiel und die Geschichte beginnt damit, dass ein kleiner Postbeamter, der gerne Comics zeichnet, das Tagebuch einer der verstorbenen Frauen findet und liest.
    Der darauf folgende Teil besteht dann aus dem Inhalt des Tagebuches von Fiona und es erzählt die Geschichte um sie und ihre beiden Schwestern, ihre Tante und Darling Jim, dem Mann, dem sie alle verfallen, bald aber zu hassen beginnen.
    Die Geschichte aus Fionas Sicht endet allerdings ohne komplett aufzuklären und so macht sich der Postbeamte Niall auf um die Geschichte komplett aufzuklären. Mehr oder weniger durch Zufall gerät er an das Tagebuch der zweiten Schwester und erfährt dadurch nahezu die komplette Geschichte.


    Hinter der tragischen Geschichte um drei Schwestern, ihrer Tante und Jim steckt allerdings nicht nur die pure Realität, sondern etwas viel mystischeres. Etwas, was mit den Geschichten um Wölfe in Irland zu tun hat, die Jim seinen begeisterten Zuschauern erzählt. Niemand ahnt, dass hinter diesen Geschichten mehr Wahrheit steckt, als eigentlich möglich ist.
    Und genau das hat mir an dem Buch nicht so gut gefallen. Es ist nicht so wirklich mein Geschmack in einem eigentlich doch realistischen Psychothriller dann viel mysteriöses und gar mystisches zu bekommen. Das macht die ganze Sache für mich leider unglaublich unglaubwürdig. Auch wenn die Geschichten an sich beide wirklich klasse geschrieben und sehr interessant waren, aber diese Verflechtung hat mir überhaupt nicht gefallen.
    Eigentlich schade, denn ansonsten fand ich dieses Buch wirklich toll. So kann ich allerdings nur 7 von 10 Punkten geben.

  • Ein Thriller voller Mythen :)



    Zitat

    "Ein einsames irisches Haus, drei rätselhafte Frauenleichen und der ebenso skrupellose wie verführerische Geschichtenerzähler Jim Quick - Christian Mork liefert einen packenden irischen Thriller, in dem die Opfer selbst das Rätsel lösen."



    Die Idee, die Mordopfer selber die Tat lösen zu lassen, finde ich gut.Die unterschiedlichen Erzählebenen haben mir am Anfang gefallen.
    Leider hat sich der Autor m.E. dann jedoch etwas verfransst: Er kann sich nicht entscheiden, schreibe ich einen Thriller oder einen Märchen, bzw. Fantasyroman. Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen.
    Die unterschiedlichen Charaktere der agierenden Personen und die Orte sind sehr gut beschrieben.Dadurch findet man sich schnell - gedanklich und auch visuell- in das Geschehen ein.
    Der flüssige Schreibstil fördert das ganze natürlich.
    Gelungen finde ich den Schluß des Psychthrillers(?).
    Ein schönes Buch über Menschen, Irland und Mythen.
    Das Cover ist sehr gelungen und passt hervorragend zu dem Buch. :)

  • Meine Rezi :wink: :


    Darling Jim ist eine Geschichte von drei Schwestern, die eigentlich sehr verschieden sind und immer zusammen halten und die auf tragischer Weise ermordet werden. Ein unbeteiligter Briefträger findet die Tagebücher von zweien der drei Mädchen und macht sich auf den Weg die Geheimnisse um sie und den rätselhaften Jim zu lüften.


    Das Buch ist meiner Meinung nach ein typischer irischer Krimi. Die Geschichte passt meiner Meinung nach gut zu Irland und seinen Mythen. Die etwas unheimliche mythische Stimmung zieht sich durch das ganze Buch bis zum Ende. Es war für mich der weitere Verlauf des Buches schon relativ früh klar. Trotzdem wurde es am Ende noch mal richtig spannend. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass das ganze Buch in einem eher märchenhaften Stil geschrieben ist, aber an einigen Stellen fand ich hat Christian Moerk ein wenig Dick aufgetragen. So wirkten einige Stellen eher sehr unrealistisch auf mich, die Geschichte schien mir da so krampfhaft zusammengepuzzelt. Dabei fand ich, dass die „großen Geheimnise“ des Buches eigentlich recht leicht zu durchschauen waren. Für meine Verhältnisse kam zu selten der „Aha-Effekt“ beim Lesen.
    Langweilig fand ich das Buch jedoch keineswegs, ich fand es sehr schön in diese Welt einzutauchen. Der Erzählerstil passte sehr gut und war nicht, wie ich nach der Leseprobe vermutet hatte, störend. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und insgesamt hat es mir gut gefallen.

  • Meine Rezi:
    Bei dieser Rezi tat ich mir anfangs schwer, da es kein Thriller in herkömmlichen, blutigen Sinne ist. In diesem Buch gibt es zwar Leichen und einen Mord, denn man "miterlebt", doch wirkt es recht nebensächlich.
    Im Vordergrund geht es hauptsächlich um die Schwestern Walsh und wie sie zu dem Geschichtenerzähler Jim standen, was sie mit ihm verbindet. Dies alles eingefasst in Tagebucheinträgen, die ein Postbote lesen darf und der sich wiederum selbst auf die Spuren der Schwestern macht.
    Auf dem Cover steht zwar Psychothriller, aber man könnte es genauso gut als Mystikthriller bezeichnen, da es in der Handlung selbst auch noch um eine "fantastische" Geschichte geht, die mir zumindest regelrecht unter die Haut ging.
    Teilweise musste ich aufpassen, dass ich die Geschichte der Mädchen nicht mit der mystischen Geschichte des Geschichtenerzählers vermische...
    Und durch dieses "vermischen" könnte man es allerdings wirklich als Psychothriller sehen! Das ist dem Autor auf alle Fälle super gelungen.


    Eine Geschichte in der Geschichte des Tagebuchs in dem Buch... Könnte interessant klingen, aber der Autor bringt es leider nicht immer gut rüber. Als die Geschichte des Tagebuches anfing, wurde es plötzlich ziemlich langweilig. Das hielt so lange an, bis Jim's Geschichte begann. Ab da wurde es wieder spannender und nun fesselte mich die Geschichte streckenweise richtig gehend.
    Der Geschichtenerzähler selbst kann gut erzählen. Das hat der Autor, meiner Ansicht nach, gut rübergebracht.


    Aber es gibt allgemein immer wieder Momente, wo die Geschichte kurz vor einem Einbruch steht und gerade noch so die Kurve kriegt. Das hat der Handlung leider den Lesefluss genommen. Allerdings lässt es sich leicht lesen.
    Die Handlung wird in der Erzählform dargestellt und man kann sich jeden Charakter gut vorstellen. Jeder einzelne Protagonist ist so dargestellt, das man ihn im gesamten Bild gut sieht.
    Die Beiträge im Tagebuch allerdings sind meiner Meinung nach teilweise zu weit ausgeholt.


    Fazit:
    Es ist jedem zu empfehlen, der es sehr verworren mag.
    Ich schwanke zw. 3 und 4 Sternen... :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:/ :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Am Anfang des Buches war ich noch sehr begeistert von der Geschichte und der Art, wie sie erzählt wird. Das Tagebuch machte mich neugierig, doch schon bald kam Langeweile auf. Der Stil vom Autor ließ meiner Meinung nach mehr und mehr nach und auch die Geschichte ließ nach. Sie wurde immer zäher und vorhersehbarer.
    Mein Fazit:
    Ein Buch, daß stark anfängt, aber schwach endet. Schade, da hätte ich mehr erwartet.

    If you don`t turn your life into a story, you just become a part of someone else`s story.
    1. Vorsitzende im Club der Anonymen Buchknicker :tongue:

  • Christian Mørk hat mich mit seinem Buch „Darling Jim“ total überzeugt und umgehauen.
    Er schreibt lebhaft und fließend und fesselt den Leser so an die Geschichte, dass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen.
    Durch die verschiedenen Zeitstufen gewinnt die Handlung zunehmend an Tempo und der Leser ist völlig in den Bann der Geschichte gezogen.
    Das Thema des Buches und die Geschichte um den Postboten Niall wurden von Mørk erfolgreich und bildhaft umgesetzt. Man erlebt dadurch die ganze Geschichte wie einen guten Film.
    Das Ende kam für mich sehr unerwartet, dennoch blieben für mich dadurch auch einige Fragen ungeklärt.
    Ansonsten kann ich dieses sehr spannende Buch nur jedem empfehlen!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: