Inhalt:
Alois Prinz beschreibt zehn Lebensabschnitte christlicher Menschen, die ihren Weg im Leben gefunden haben. Zu den ausgesuchten Personen zählen Jesus von Nazareht, Aurelius Augustinus, Franz von Assisi, Elisabeth von Thüringen, Teresa von Avila, Martin Luther, Blaise Pascal, Edith Stein, Simone Weil und Dorothee Sölle. Alle diese Personen kamen in ihrem Leben an einen Wendepunkt, der ihr gesamtes restliches Leben veränderte.
Meinung:
Das Buch ist sehr unterhaltsam geschrieben und lässt sich locker flockig lesen, aber manchmal fehlt ein bisschen der nötige Ernst, den man diesen bemerkenswerten Personen bieten sollte, zumindest kam es mir beim Lesen so vor. Dennoch entsteht keine Langeweile wie es bei Biographien – auch wenn sie noch so kurz sind – sein kann. Die Lebensbilder sind kurz gefasst und mit Überschriften versehen, sodass man das Buch auch in kurzen Abschnitten lesen kann, ohne den Anschluss zu verpassen. An manchen Überschriften muss man als Leser allerdings Zweifeln, ob sie so passend gewählt sind, aktueller bzw. moderner Bezug hin oder her. Der nötige Ernst lässt auch hier ein bisschen zu wünschen übrig.
Leider ist das Buch an manchen Stellen etwas zu kurz geraten. Der Leser fragt sich häufig, warum. Zum Beispiel, als Augustinus Sohn und Mutter sterben. Es wird weder aufgeklärt, woran, noch ob Augustinus Trauer empfand. Alois Prinz erweckt die Personen, die er beschreibt, bis zu einem bestimmten Grad zum Leben, gibt ihnen eine Persönlichkeit, die aber nicht vollkommen ausgereift ist, was einerseits gut ist, da diese Personen sicher nicht immer so waren wie dargestellt, was sich aber auch schlecht rekonstruieren lässt aufgrund des geringen überlieferten Materials. Andererseits entstehen dadurch aber auch Lücken, die beim Leser Fragen zurücklassen, die nicht aufgeklärt werden. Alois Prinz gibt den Menschen in seinem Buch Gedanken und Persönlichkeit, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin, ob sie 100%ig zutreffend waren, bzw. mich frage, woher er so genau weiß, wie sie damals empfunden haben.
Viele der dargestellten Personen wirken wie Übermenschen, was sie – in Anbetracht ihrer Taten – vielleicht auch waren. Sie haben sich aufgeopfert für ihr Ziel und ihren Sinn des Lebens, sie haben Menschen geholfen und sich dabei vernachlässigt und Gott hingegeben als Diener. Aber nicht alle Wege waren einfach, oftmals wurden Familien, Freunde oder das gesamte Umfeld dieser Menschen durch ihren radikalen Lebenswandel enttäuscht, entsetzt oder verletzt. Dennoch wurden diese Wege beschritten, wozu oftmals viel Mut gehört. Insgesamt kann man das Buch als guten Einsteig in das Leben von Personen betrachten, die ihren religiösen Weg gefunden haben. Wer allerdings mehr Hintergrundinformationen wünscht, der wird hiermit nicht glücklich.
Daher