Amazon Kurzbeschreibung:
Nelio, ein zehnjähriges Straßenkind, erzählt um sein Leben. Er liegt mit einer Schusswunde auf dem Dach eines afrikanischen Hauses und weiß, dass er sterben wird, sobald seine Geschichte zu Ende ist. Er erzählt, wie die Banditen sein Dorf überfielen und seine Schwester massakrierten. Wie er floh, den Weg in die große Stadt fand und Anführer einer Bande von Straßenkindern wurde. Vor allem aber erzählt er vom Leben dieser schwarzen Kinder. Und vom Paradies, das auf keiner Landkarte verzeichnet ist und das man doch finden kann.
Ich kannte Henning Mankell bisher nur als Krimi Autor (nur einen gelesen und er hat mir nicht gefallen). Als ich eines Morgens Kundenbestellungen einräumte hielt ich auch dieses Buch in den Händen. Da es sich sehr ansprechend anhörte, landete es erst mal auf meiner Wunschliste. Nicht lange danach habe ich es bestellt.
Der Schreibstil gefällt mir gut, Mankell schafft eine sehr bildhafte Atmosphäre. Was mich anfangs etwas irritiert hat, ist die wörtliche Rede, die nur durch Bindestriche angezeigt wird. Doch man gewöhnt sich recht schnell daran und dann lässt es sich gut und flüssig lesen.
Schön fand ich die Beschreibung der Straßenkinder, auch hier schafft es Mankell sehr eindrucksvoll das Leben dieser Kinder zu schildern. Das hätte er meiner Meinung nach auch gern einige Seiten länger tun können, denn ich hätte gern mehr über das Leben und den Alltag dieser Straßenkinder erfahren, auch über die Vergangenheit des "Rudels" von Nelio.
Ein Buch, das sehr nachdenklich macht und sicher nicht der letzte Afrika Roman von Mankell, den ich lesen werde.
Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass
etwas deutlicher darauf hingewiesen wird, warum Nelio nicht ins Krankenhaus möchte. Denn ein 10 Jähriger mit einer tödlichen Schusswunde, der sich entschließt lieber 10 Tage auf einem Dach langsam vor sich hin zu sterben, nur um seine Geschichte zu erzählen, kommt mir dann etwas zu heroisch vor. So bleiben nur Spekulationen. Weiß er, dass man ihm dort nicht helfen kann, da dort schreckliche Zustände herrschen? Empfindet er das Leben auf der Straße als so hoffnungslos, dass er weiß, dass er dort sowieso früh sterben wird?