Klappentext:
Franz Thalmann ist Pfarrer, Ehemann und Familienvater, bis eines Tages
sein Reißverschluss klemmt. Denn Kezi, seine "schiefe Bahn", versteht
sich auf Reißverschlussprobleme - ein Umstand, den weder Thalmanns Frau
noch der Präsident des Kirchenstandes tolerieren können, am wenigsten
aber Franzens Vater.
Der sucht den "Schandfleck der Familie" allmonatlich heim, als Frosch im Hals des Sohnes, und bringt ihn zum Reden.
"Ein heimlicher Zeitroman, der Dinge und Geschehnisse benennt, die nur
scheinbar weit weg von uns sind und so nicht sofort die emotionale
Abwehrhaltung des Ertappten hervorrufen. Den Schuss ins Herz spürt man
erst später." (Barbara von Becker in der Frankfurter Rundschau"
Der Autor:
Markus Werner, geboren 1944 in der Schweiz, lebt in Schaffhausen.
Weitere Werke: Zündels Abgang (1984), Die kalte Schulter (1989), Bis
bald (1992), Festland (1996), Der ägyptische Heinrich ((1999), Am Hang
(2004)
Meine Meinung:
Franz Thalmann sinniert über sein Leben.
Das Buch wechselt zwischen den Reflexionen von Franz und den Reflexionen seines Vaters Klemens.
Themen sind Gott, das Älterwerden, Ehe, Gesellschaft und wie sie sich
verändert hat im Laufe der Jahre, und das Fernsehen, sowie der Sinn
oder Unsinn des Lebens.
Vater Klemens erzählt am Stammtisch oder vom Melkschemel aus, wie schnelllebig die heutige Gesellschaft doch geworden ist.
Markus Werner übt schonungslos Kritik an der modernen Welt, für mich
war das ein packendes Buch, dass ich - einmal angefangen - nicht aus
der Hand legen konnte.
Dabei ist er aber nicht besserwisserisch, sondern menschlich und gescheit.
Die Sprache Werners ist dynamisch, jeder Satz ist direkt und manchmal derb, und man wird verführt zum Weiterlesen.