Kurzbeschreibung ( amazon )
Eine Irrfahrt von Island nach Südamerika. Neun Männer, auf denen die Vergangenheit lastet, sind leichte Opfer des Bösen. Das Schiff ist den Elementen ausgeliefert und für die Besatzung beginnt ein Kampf auf Leben und Tod. In seinem dramatischen Roman erzählt Stefán Máni vom Wesen des Menschen in einer klaustrophobischen Welt.
Über den Autor ( amazon )
Stefán Máni wurde 1970 in Reykjavík geboren. Aufgewachsen ist er in Ólafsvík in West Island. Bevor er mit dem Schreiben begann, arbeitete er als Gärtner, Tischler und Buchbinder, in der Fischindustrie und auch als Sozialarbeiter mit Jugendlichen und in psychiatrischen Kliniken. Das Schiff ist sein siebter Roman.
Meine Meinung
Eigentlich sollte es eine ganz normale Schiffsfahrt von Island nach Südamerika und wieder zurück werden. Doch auf jedem einzelnen Mitglied der Besatzung lasten die Schatten der Vergangenheit. Spielschulden, der Tod des eigenen Kindes oder gar der Mord an der Ehefrau sind nur einige Dämonen mit denen die neun Männer zu kämpfen haben. Als der Bordmotor ausfällt und die Besatzung somit den Elementen hilflos ausgeliefert ist, spitzt sich die Lage zu und ein Kampf um Leben und Tod beginnt.
Dieses Buch lässt einen nicht mehr los! Allein schon die Atmosphäre - düster, beklemmend und unheimlich - hat mich begeistert. Man wird auf dieses Schiff gesogen, mitten hinein eine klaustrophobische Welt und eine Schlacht ums pure Überleben! Ständig hört man
Bumm, bumm, bumm...
die Wellen gegen das Schiff schlagen und somit die eh schon zum Zerreißen gespannten Nerven der Besatzung zusätzlich belasten... immer wieder
Bumm, bumm, bumm...
Auch die wechselnden Perspektiven sind dem Autor sehr gut gelungen. So wird zum Beispiel eine bestimmte Epsiode zuerst aus der Sicht des Kapitäns beschrieben. Im nächsten Kapitel wird dann die Zeit wieder zurückgedreht und man erlebt das Geschehene noch einmal aus einer anderen Perspektive, zum Beispiel der des ersten Steuermanns. Das macht das Lesen noch spannender und man erfährt Stück für Stück weitere interessante Details über die einzelnen Besatzungsmitglieder.
Allerdings hat mich, nachdem ich die ca. 400 Seiten in fast einem Rutsch durchgelesen habe, das Ende doch etwas unbefriedigt zurückgelassen. So bleibt zum einen das Schicksal mehrerer Protagonisten ungeklärt, obwohl mich sehr interessiert hätte, was aus ihnen geworden ist. Zum anderen erscheint mir das Ende etwas zu trost- und hoffnungslos.
Alles in allem ist "Das Schiff" jedoch ein sehr empfehlenswertes Buch! Der Spannungsaufbau ist dem Autor sehr gut gelungen, die düstere Stimmung zieht den Leser in ihren Bann und man fragt sich auf jeder Seite "Kann es eigentlich noch schlimmer kommen?" um auf der nächsten Seite direkt die Antwort zu erhalten: "Ja, es kann!"
Bewertung: