Kurzbeschreibung, vom amazon kopiert:
Balram Halwai ist ein ungewöhnlicher Ich-Erzähler: Diener, Philosoph,
Unternehmer, Mörder. Im Verlauf von sieben Nächten und in der Form
eines Briefes an den chinesischen Ministerpräsidenten erzählt er uns
die schreckliche und zugleich faszinierende Geschichte seines Erfolges
- der ihm keineswegs in die Wiege gelegt war. Balram - der "weiße
Tiger" - kommt aus einem Dorf im Herzen Indiens. Seine düsteren
Zukunftsaussichten hellen sich auf, als er, der klügste Junge im Dorf,
als Fahrer für den reichsten Mann am Ort engagiert wird und mit ihm
nach Delhi kommt. Hinter dem Steuer eines Honda City entdeckt Balram -
und wir mit ihm - eine neue Welt. Balram sieht, wie seinesgleichen, die
Diener, aber auch ihre reichen Herren mit ihrer Jagd nach Alkohol,
Geld, Mädchen und Macht den Großen Hühnerkäfig der indischen
Gesellschaft in Gang halten. Durch Balrams Augen sehen wir das Indien
der Kakerlaken und Call Center, der Prostituierten und Gläubigen, der
alten Traditionen und der Internetcafés, der Wasserbüffel und des
mysteriösen "weißen Tigers".
Mit seinem ebenso unwiderstehlichen
wie unerwarteten Charisma erzählt uns Balram von seiner Flucht aus dem
Hühnerkäfig, dem Sklavendasein - eine Flucht, die ohne Blutvergießen
nicht möglich ist. Eine Geschichte voller sprühendem Witz, Spannung und
fragwürdiger Moral, erzählt in einem unnachahmlichen und fesselnden
Ton. Keine Saris, keine exotischen Düfte und Gewürze, keine Tabla-Musik
und Maharadschas - dies ist das Indien von heute. Und mehr als das. In
seiner Kritik am Sklavendasein ist es ein Angriff der dritten auf die
erste Welt. Amoralisch und respektlos, anrührend und absolut zeitnah.
Mein erster Eindruck:
Das Buch, in Briefform gehalten, packt einen sofort.
Balram wendet sich in seinen Briefen an den chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao, um ihn über die indischen Missstände aufzuklären, denn er ist überzeugt, dass der chinesische Ministerpräsident sonst nur die positiven Seiten Indiens gezeigt werden. Klischeevorstellungen, die man von Indien hat, werden ausgespart.
Der Protagonist ist symphatisch, auch wenn er u.a. zum Mörder geworden ist. Außerdem ist er Diener, Unternehmer im Taxibereich.
Man erfährt, mit was für Schwierigkeiten Balram, dessen Name ihm ein Lehrer gegeben hat, in seiner Kindheit zu kämpfen hatte.
Ein beeindruckendes Debüt von einem Schriftsteller, von dem ich sicher noch mehr lesen möchte.