Antonia Munoz - Das Orakel von Paris

  • Autor/in: Antonia Munoz
    ISBN-10: 3940235237
    ISBN-13: 978-3940235237
    Verlag: Siebenverlag
    Genre: Historisch
    Seitenanzahl: 212


    Wir befinden uns Ende des 16. Jahrhunderts in Frankreich. Jeanne Fleur Meunier wächst als Halbwaise bei ihrem Vater, einem Müller auf. Sie wird von allen gemieden. Die Leute munkeln über Sie und meinen, sie sei nicht ganz dicht. Als dann ihre Stiefmutter ins Haus kommt, fangen Jeannes Probleme erst richtig an. Als Georg sich dann noch an Jeanne vergreift, wird George vom Hof gejagt. Doch Jeanne ist entehrt.
    Eines Tages kommt der Marquis de Saint Fleur auf den Hof, um nach den Steuern des Müllers Ausschau zu halten und entdeckt Jeanne. Er bestellt sie zu sich und für Jeanne beginnt eine Zeit als Mätresse. Sie besitzt viele Luxusgüter, muss aber ihrem Liebhaber stets zu Diensten sein.

    Es gelingt ihr die Flucht nach Paris. Bei einem Apotheker wird sie anstellig und lernt dort die Kräuterkunde. Auf einem ihrer Botengänge lernt sie die Schneiderin Madame Dumonde kennen, und sieht deren verstorbenen Sohn in einer Ecke sitzen. Damit ist der kometenhafte Aufstieg von Jeanne nicht mehr zu stoppen und sie wird zu La Dame Rouge, einem angesehenen Medium. Schnell hat sie aber auch Neider auf den Plan gerufen und muss schon bald auch ihr Leben fürchten.

    Antonia Munoz hat das geschafft was kaum ein Autor/in bei mir schafft, und zwar mich von der ersten Zeile so zu fesseln, dass ich dieses Buch förmlich verschlungen habe. Wer Diana Gabaldons Highlandsaga mag wird Munoz’ Das Orakel von Paris lieben. Zwar bedient sich die Autorin keineswegs irgendwelcher Zeitsprünge, doch ist gerade die Vermischung von den Genres Historisch und Mystisch ist das, was gerade die weiblichen Leser anziehen dürfte.

    Ich habe mich völlig in einem Frankreich der vergangenen Zeit wiedergefunden. Wunderbar recherchiert, zeigt sie die Seiten, die alles andere als einfach für eine Frau waren. Jeanne wurde aber mit einem entzückenden Sturkopf sowie jeder Menge Mut ausstaffiert, so dass das Leben von ihr stimmig ist. Besonders gut haben mir die Dialoge zwischen ihr und Gabrielle gefallen, die nicht von dieser Welt ist. Das Buch wurde durch den unterschwelligen Witz immer wieder gelockert, so dass man einen flüssigen Schreibstil vorfindet. Als Leser kann man immer erahnen, in welche Gefahr Jeanne rein schlittern wird, was einen dazu bringt, die Protagonistin schütteln oder warnen zu wollen. Trotzdem ist es nicht im herkömmlichen Sinne voraussagbar. Die Spannungsbögen wechseln sich mit ruhigen Phasen ab, und man kann kleine Atempausen machen.

    Dem weiblichen Leser werden zudem auch einige erotische Szenen geboten, denn eine Liebesgeschichte zieht sich durch das Buch. Dies und die phantastischen Elemente machen das Buch zu einem reinen Lesevergnügen.

    Das eigentliche Ende wurde dankbarer Weise von der Autorin noch etwas hinausgezögert, und man erfährt zum Schluss noch ein Familiengeheimnis. Kleine Fragen bleiben offen, die aber nicht zwingend notwendig beantwortet werden müssen. So bleibt mir zu hoffen, dass die Geschichte von Jeanne Fleur eines Tages weiter gehen wird.
    Das Orakel von Paris ist eines der besten historischen Bücher, die ich dieses Jahr lesen durfte und man darf gespannt sein, was uns von der Autorin noch alles geboten wird.

  • Danke für die Buchvorstellung.


    Dem weiblichen Leser werden zudem auch einige erotische Szenen geboten, denn eine Liebesgeschichte zieht sich durch das Buch. Dies und die phantastischen Elemente machen das Buch zu einem reinen Lesevergnügen.

    Und die männlichen müssen diese Stellen überblättern? :wink: Ich mag zwar die Bücher von Diana Gabaldon sehr, aber ich halte nicht viel von solchen Vergleichen und ich glaube, dieses Buch ist nicht wirklich was für mich.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark