Anna Gavalda - Alles Glück kommt nie/ La Consolante

  • Charles, ein erfolgreicher Architekt in den besten Jahren lebt in Paris. Er hat Aufträge in aller Welt, lebt mit einer schönen Frau zusammen und liebt deren Tochter, als wäre es sein eigenes Kind. Beruflich ist er sehr eingespannt, Aufträge in Russland.. er ist ständig unterwegs, hektisch und müde, aber nicht bewusst unzufrieden. Bei einem Familienfest in seinem Elternhaus findet er einen Brief, der an ihn gerichtet ist und den ein ehemaliger Freund Alex ihm geschrieben hat. Der Freund ist inzwischen zum erbitterten Feind geworden. Der Brief enthält nur drei Worte:"Annouk ist tot" und stellt doch Charles Leben auf den Kopf. Wie mit einem Katapult wird er in seine unbewältigte Vergangenheit geschleudert, in der Alex, dessen Mutter Annouk und ein alter Gaukler mit einer weißen Taube eine tragende Rolle gespielt haben.
    Die Erzählperspektive und die Erzählzeit wechseln ständig, die Sätze und Wortwechsel sind in dieser Phase genauso hektisch, sprunghaft und unausgeglichen, wie Charles, der im Mittelpunkt der Geschichte steht. Viele unzusammenhängende Details machen neugierig, ohne, dass der Leser befriedigende Schlüsse ziehen könnte oder sich schon wirklich ein Bild von den Personen machen könnte: Wer ist nun diese Annouk gewesen? Sicherlich eine völlig unkonventionelle Frau, die gegen den Strom schwamm und sich um Randfiguren der Gesellschaft kümmerte. Sie muss eine wunderbare Frau gewesen sein und -obwohl sie die Mutter des Schulkameraden Alex war- die große Liebe von Charles.
    Nachdem Charles so aufgewühlt ist durch die Todesnachricht, dass er nicht mehr in der Lage ist, sein "normales" Leben zu führen und alles in Frage stellt, macht er sich auf eine chaotische Reise in seine Vergangenheit, um das Grab von Annouk, seinen ehemaligen Freund und letztlich sich selbst zu finden und seinen weiteren Weg.
    Je mehr Charles die Fäden seines Lebens entwirrt und sich findet, desto klarer und ruhiger wird auch die Sprache des Buches.
    Am Ende des Buches sind einem die Figuren tatsächlich so vertraut, als hätte man sie tatsächlich gekannt (wie im Klappentext angekündigt):
    "Annouk, die als Krankenschwester viele Menschen rettet und sich doch selbst nicht helfen kann. Kate, die allein mit einer Schar Kinder und Tieren auf einem ehemaligen Herrensitz in der Provinz lebt. Nounou, ein alter Zauberer mit Taube, der ein Doppelleben führt, und Charles, der sich erst selbst verlieren muss, um sein Glück zu finden."


    Ich habe mich mit dem Buch anfangs unglaublich schwer getan (siehe anderer Thread) und die Hektik und Nervosität von Charles hat sich buchstäblich auf mich übertragen. Es ist mir schwer gefallen, das Buch nicht aufzugeben. Die kryptischen Informationen über die Personen und ihre Geheimnisse erweckten aber doch so viel Neugierde, dass ich immer wieder zu dem Buch zurückkehrte und ich wurde belohnt. Belohnt mit einer bewegenden Geschichte (einschließlich Tränenfluss) und - wie ich finde- stimmungsvollen Szenen und Stimmungsbeschreibungen in der zweiten Hälfte des Buches.


    Also, ein sehr abwechslungsreiches Buch! Anna Gawalda schöpft aus dem Vollen, sehr viel Gefühl, manchmal fast pathetisch. Ich würde das Buch nicht den Puristen unter uns empfehlen und ich musste mich an die fast überzeichneten Charakterbeschreibungen erst gewöhnen. Dennoch ist "Alles Glück kommt nie" ein Buch, das ich nicht so schnell vergessen werden und das ich nicht bereue gelesen zu haben. :study:


    Würde mich freuen zu hören, was ihr dazu sagt...!? :winken:

    "Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist." Elias Canetti

    Einmal editiert, zuletzt von K.-G. Beck-Ewe ()

  • Hallo cheriechen,
    schon fertig? Deine Rezension hat mir sehr gut gefallen :thumleft: , aber eine Kritik habe ich doch: Den Threadtitel. Unter "Die wahre Familie findet man unterwegs" konnte ich mir ehrlich gesagt nichts vorstellen. ;) Vielleicht kann Bonprix den ändern mit Autoren- und Titelangabe.


    Ich selber stecke noch mitten in dem Buch drin, aber so langsam wirds. Ansonsten habe ich hier auch noch den Link zum Ich-lese-gerade Bereich eingefügt. :winken:

  • Ah, verstehe! Überschrift heißt also immer Titel des Buches... ! Meine Überschrift ist ein Zitat von Anna Gawalda auf der Rückseite des Buches...
    Ich fands originell, aber mir leuchtet ein, dass man so mit dem Suchbegriff eher nichts findet.
    Danke, Bonprix, habt bitte Geduld mit mir!
    Irgendwann kann mir vielleicht auch mal jemand erklären, wie man das macht, also das mit dem "hier"... :uups:

    "Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist." Elias Canetti

  • Würde mich freuen zu hören, was ihr dazu sagt...!? :winken:

    Ich bin imer noch taurig und enttäuscht. :( Ich habe mir soviel von Anna Gavalda versprochen, ich habe bisher drei Bücher von ihr gelesen, die ich sooo toll fand und sehnsüchtig auf das neue Buch gewartet. Und nun?
    Auch ich habe mich am Anfang unglaublich schwer getan. Unfertige, halbe Sätze, die Erzählperpektive wechselt immer wieder. Und dann geht es immer nur um die Midlife Crisis von Charles Balanda, der einfach nicht zu potte kommt. :roll: Erst ab dem dritten Teil, etwa bei Seite 200 wird die Geschichte etwas flotter. Ab da bin ich dann auch ziehmlich schnell vorangekommen, aber wirkliche Begeisterung hat sich auch nicht eingestellt. Irgendwie war mir das ganze am Ende zu kitschig...der erfolgreiche Architekt findet auf dem Land eine neue Liebe - eine Frau, die mit einer ganzen Kinderschar lebt. Das war mir persönlich zu klischeehaft. :|
    Bei der Bewertung habe ich lange überlegt - den ersten 200 Seiten würde ich höchstens 2 Sterne geben, aber da das Buch dann doch noch besser wird, vergebe ich insgesamt :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Irgendwann kann mir vielleicht auch mal jemand erklären, wie man das macht, also das mit dem "hier"... :uups:

    Guck mal auf deine Pinnwand... :winken:

  • Dieses Forum ist eine einzige Fortbildung in jeglicher Hinsicht! :study: Ich danke dir Hermia! :kiss:
    Vielleicht sollte ich dann die anderen Bücher von Anna Gawalda, die ich noch nicht kenne, lesen. Wenn die dir viel besser gefallen haben. Dieses war wirklich anstrengend, da hast du uneingeschränkt Recht! Kitschig - ?? - das schwankt bei mir immer - manches was mir vor einiger Zeit gut gefiel, ist mir heute auch zu kitschig.
    :winken:

    "Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist." Elias Canetti

  • Interessant ist für euch vielleicht das hier. Elke Heidenreich bespricht das Buch von Anna Gavalda in ihrer neuen Sendung sehr positiv.
    Das kam für mich ziemlich überraschend, denn ich hatte, wie Frau Heidenreich, das Buch (wie auch andere Bücher der Autorin :uups::roll: ) als Kitsch abgetan und nun, nach der Vorstellung, bin ich doch irgendwie neugierig ...

    Ich :study:
    J.M.Coetzee - Das Leben der Tiere
    Erzählungen von Franz Kafka
    Gedichte von Allen Ginsberg und Cummings

  • Ja, das war interessant, danke, shia!
    Der Originaltitel, der "Trösterin" oder "Trostrunde" bedeutet, klingt tatsächlich besser als "Alles Glück kommt nie"....

    "Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist." Elias Canetti

  • Irgendwie bin ich hin- und hergerissen, was dieses Buch betrifft. Ich mag den Stil von Anna Gavalda, habe ihn bei ihrem Vorgänger geliebt, aber mit diesem Buch bin ich nicht richtig warm geworden. Die ersten 200 Seiten zogen sich ewig lange hin und ich war ein paar Mal kurz davor, abzubrechen. Dann wiederum konnte ich es kaum aus der Hand legen, war total fasziniert von der Story. Aber die letzten Seiten fand ich sehr verwirrend, wusste nicht genau, was sie damit erzählen wollte und dann war es vorbei ...

  • Hallo, möchte auch noch meinen Kommentar abgeben:
    Ich fand das Buch wunderschön und absolut lesenswert. Es stimmt, es hat auch bei mir gedauert, ins Buch zu finden. Der Anfang ist schwierig, verwirrend und die Zusammenhänge habe ich lange vergeblich gesucht. Als sich die Puzzleteile dann aber gen Ende in ein großes Ganzes gefügt haben, fand ich es einfach wunderschön. Anna Gavalda zeigt nicht nur inhaltlich, sondern auch durch diesen Stil, was Glück bedeutet, wie kleinteilig die Welt ist und wohin man den Blick richten sollte/könnte, wenn man nur die Augen weit öffnet. Ich war letztendlich begeistert und kann das Buch nur empfehlen! Auch wenn es anfangs schwer fällt: Durchhalten lohnt sich!

  • Sorry, aber das Buch war für mich eine einzige Enttäuschung. Der Einstieg war sehr holprig, zum Teil verwirrend und langatmig. Als ich es schon weggelegen wollte, wurde es endlich besser, um dann am Ende in Gefühlsdusselei zu versinken - wer's mag Taschentücher bereithalten.


    Kein Vergleich zu früheren Gavaldabüchern und deshalb nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von mir.

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Ich habe es gerade beendet und bin auch recht unschlüssig, was ich davon halten soll.


    Alles Glück kommt nie ist ein Buch, das ich seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste stehen hatte, weil mich die Grundidee so faszinierte:
    Die Schatten der ersten großen Liebe, die nie ganz vergehen. Dann ihr Tod und was kommt danach ... ?
    Das Gefühl, man hätte sich selbst verloren.


    Das wäre eine Geschichte, die ich gerne gelesen hätte. Vor allem von Anna Gavalda, denn Zusammen ist man weniger allein und Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet haben mich genauso berührt, aufgewühlt, melancholisch werden lassen und zu Tränen gerührt.
    Deswegen hat mich die Wendung, die dieser Roman genommen hat, auch eher enttäuscht. Ich fand es zum Ende hin auch sehr kitschig und zu perfekt, zu konstruiert. Alle sind ja so unglaublich glücklich und was ist aus meiner heißgeliebten typisch-französischen Melancholie geworden? Pustekuchen. :mrgreen:



    Ich musste mich stellenweise wirklich zum Weiterlesen durchringen, weil mir die Geschichte so durchwachsen vorkam.
    Und trotz all dieser Negativfacetten würde ich das Buch mit :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: bewerten, weil es mich auf anderen Wegen doch wieder fasziniert hat.


    Zum einen durch den Schreibstil, der anfangs zwar absolut zusammenhanglos und lose war, aber dafür zum Ende hin mit soviel Liebe zum Detail gefüllt ... Ich mag diese unvollständige Art zu schreiben.
    Dann die vielen beeindruckenden Dialoge, Charaktere, Szenen:
    Das Gespräch zwischen Sylvie und Charles, der Autounfall von Ellen und Pierre, der Whiskey und die Gespräche, Mathilde ... Grandios.


    Aber was mir vor allem gefallen hat und schon allein dafür würde ich das Buch am liebsten umarmen ... Ich setze vorsichtshalber mal einen Spoiler. ;)


    Für mich war es jedenfalls ein ziemlich zweischneidiges Werk. Aber ja, ich bin froh, es gelesen zu haben.

    merveille.


    It was that kind of a crazy afternoon, terrifically cold, and no sun out or anything,
    and you felt like you were disappearing every time you crossed a road.


    Catcher in the Rye. ♥

  • Der Inhalt des Buches ist schnell erzählt:
    Der 47-jährige Charles, ein erfolgreicher Architekt in Paris, befindet sich inmitten der Midlife-Crisis, entgegen der offiziellen Inhaltsangabe des Verlages, ist er keineswegs glücklich mit seinem Leben. Aufgrund seines Berufes ist Charles ständig unterwegs und fühlt sich nirgendwo zuhause. Die Beziehung zu seiner Lebensgefährtin Laurence ist geprägt von Eintönigkeit und Gewohnheit. Zudem betrügt sie ihn. Allein deren Tochter und seine Schwester scheinen Lichtpunkte in seiner Tristesse zu sein. Eines Tages erhält Charles einen Brief mit der Nachricht, daß seine erste große Liebe Anouk, die Mutter seines besten Freundes tot ist. Diese Mitteilung löst bei Charles eine Flut von Erinnerungen und Gedanken aus, die ihn schließlich dazu bewegen, nach der verdrängten Vergangenheit zu forschen und seinen Freund, zu dem er jahrelang keinen Kontakt hatte, aufzusuchen. Dabei lernt er wirkliches Glück kennen, was sein Leben verändern wird.


    Wer Anna Gavalda kennt, weiß, dass sich ihre Romane nicht durch eine fulminante Handlung auszeichnen, sondern durch die einzigartige Darstellung gewöhnlicher und ungewöhnlicher Charakteren, so auch in „Alles Glück kommt nie.“
    Der Roman lässt sich offensichtlich in zwei Teile gliedern, die sich sowohl von der Erzählweise als auch von der Sprache erheblich voneinander unterschieden. Die erste Hälfte beschäftigt sich mit Charles, seiner Lebenssituation, seiner Unzufriedenheit und Verdrossenheit und seiner Reaktion auf Anouk’s Tod. Die Autorin verwendet kurze, zum Teil abgehackte Sätze und macht Gedanken- und Zeitsprünge. Dieser Schreibstil mag den Lesefluss hemmen, er ist aber durchaus interessant und vermittelt die passende Atmosphäre. In der zweiten Hälfte, in der für Charles eine entscheidende Wende stattzufinden scheint, läuft Anna Gavalda zu ihrer bekannten Höchstform auf. Anschauliche Beschreibungen, beeindruckende Figuren und eine ausdrucksstarke Sprache machen das Lesen zu einem echten Vergnügen.


    Nachdem ich mich eingelesen hatte, hat mich die Geschichte immer mehr in ihren Bann gezogen. Ich fühlte mit Charles mit, auch wenn er auf mich manchmal zu müde und zu lethargisch wirkte. Es werden Themen wie Lebenskrise, Vergangenheitsbewältigung, Freundschaft und Liebe aufgegriffen, die für jeden fassbar sind. Durch die verschiedenen Schreibstile entwickelt sich der Gang der Handlung, die deshalb auch nicht langweilig wird.
    Besonders gut gefallen haben mir der Schauplatz Paris, die Großstadt, die im Verlauf der Erzählung als krasses Gegenteil zum idyllischen Landleben auftritt, und natürlich die recht originellen Personen, die das Geschehen lebendig werden lassen.
    Zwischen den Zeilen sind kleine Weisheiten zu finden, die zum Nachdenken über das eigene Leben anregen, denn wer möchte nicht leben anstatt zu existieren.


    Fazit: Auch wenn der Beginn des Romans wirr und unstruktiert wirkt, Weiterlesen lohnt sich!

  • Wirbelwind,
    deine Meinung deckt sich völlig mit meiner. Ich bin immer noch enttäuscht, wenn ich an das Buch denke. :-?


    Oje, ich hab mir das Buch unlängst auf gut Glück gekauft, weil mir "Zusammen ist man weniger allein" doch recht gut gefallen hat. Bin ja gespannt, was da auf mich zukommt. 8-[

  • :shock: :pale:
    Na ihr macht mir ja Mut. Das Buch ist heute bei mir eingezogen. Ich habe es von unserem Verein Lesezeichen mitgebracht. Wenn es gar nichts ist, habe ich wenigstens was Gutes getan.

  • Mir hat das Buch gut gefallen (als Hörbuch). Es hat ein bisschen was von einem modernen Märchen, was man mögen muss, aber das war ja bei "Zusammen ist man weniger allein" im Grunde genauso.

  • Ich habe mir eindeutig von dem Buch zu viel versprochen. Ich bin eine begeisterte Anhängerin von dem Roman "Zusammen ist man weniger allein", und seit dem lese ich
    Anna Gavalda in der Hoffnung das gleiche Gefühl zu erzeugen, was ich bei dem o.g. Buch hatte. Leider, vergeblich :wink: Aber ich gebe ganz sicher nicht auf. Den ich mag die Autorin doch sehr gerne.


    Zum Beispiel ihren ganz besonderen Schreibstil, den sie auch in diesem Roman gebraucht, ich meine, die abgehackte Sätze, allein stehende einsame Wörter,
    Gedanken - und Zeitsprünge...gefällt mich gut. Auch wenn es sich im Allgemeinen auf den Lesefluss doch eher negativ auswirkt. Finde ich diese Art zu erzählen trotzdem interessant, erfrischend und vor allem vermittelt es sehr gut das Befinden des Hauptprotagonisten - in diesem Fall des 46jährigen erfolgreichen Architekten Charles.


    Gavalda ist es auf jeden Fall sehr gut gelungen das Leben und Gefühle von Charles atmosphärisch darzustellen, ich konnte gut mit ihm fühlen. Auch wenn er nicht zu meinen Lieblingscharakteren gehörte. Ich mochte seine Tochter und seine Schwester Claire - sehr gerne.
    Insgesamt fand ich den Roman durchschnittlich, bin aber doch froh es gelesen zu haben.

    2024: Bücher: 99/Seiten: 43 438

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Macdonald, Helen/Blaché, Sin - Prophet

  • Ich reihe mich in die Riege der Unschlüssigen ein:


    Meine Erwartungen waren nach "Zusammen ist man weniger allein" hoch, das Buch hat mir total gut gefallen. Bei diesem Buch hat es lange gedauert, bis ich im Lesefluss war. Die vielen abgehakten Aufzählungen, Namen und Zusammenhänge fand ich recht verwirrend, meine Neugier haben sie jedenfalls nicht angeregt. Zur Mitte hin, als die Passagen kommen, in denen der Leser mehr über Anouk und Nounou erfährt, wird das Buch großartig. Das war der Gavalda-Stil, den ich in Erinnerung hatte. Das Ende hingegen war mir dann wieder zu kitschig und mir fehlte auch der Bezug zu Anouk. Über die hätte ich gerne noch mehr erfahren. Ganz toll fand ich den Kniff von Gavalda zu schreiben,



    Gefreut habe ich mich über den kleinen Schlenker zu Philou und Franck von "Zusammen ist man weniger allein"


    Alles in allem gibt es von mir 3,5 Sterne und eine halbherzige Leseempfehlung. Ganz schlecht war es nicht, ganz toll auch nicht.

    Da es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, ab heute glücklich zu sein (Voltaire)

  • Zum Inhalt:
    Charles erhält eine Nachricht, in der steht, dass seine einzige große Liebe verstorben ist. Die Nachricht wirft ihn komplett aus der Bahn. Er macht sich auf den Weg in die Vergangenheit und trifft dort seinen damaligen Jugendreund, dessen Freundschaft damals zerbrochen ist und er wird noch einmal mit seiner Kindheit konfrontiert, um die er sich 40 Jahre keine Gedanken gemacht hat.
    Aber auf seiner Reise lernt auch die hübsche Frau Kate kennen. Bei ihr lernt er das Leben und das glücklich sein auf einer ganz anderen Weise kennen...
    Ein Buch über Vergangenheitsbewältigung, Freundschaft und die Liebe.


    Meine Meinung:
    Der Einstieg in das Buch ist meiner Meinung nach etwas holprig und ist verwirrend geschrieben.
    Anna Gavalda macht viele Zeitsprünge, an die man sich aber mit der Zeit gewöhnt.
    Während des Lesens hatte ich oft den Eindruck nicht von der Stelle zu kommen.
    Die Sätze waren abgehackt, was jedoch super zu Charles´Situation passte.


    Im letzten Teil änderte sich der Schreibstil und das Buch ließ sich weniger zäh lesen.
    Charles wirkte glücklicher, was man sehr gut an dem Schreibstil erkennen konnte.
    Plötzlich konnte man sich in die Protagonisten, die vorher schwer zu verstehen waren, super hineinversetzen.
    Ich wurde beim lesen richtig in den Bann gezogen und konnte es kaum noch aus der Hand legen.
    Anna Gavalda beschreibt ein Leben, das so frei wirkt, dass sich jeder wünscht mit Kate tauschen zu wollen.
    Das Leben von Kate wird als komplettes Gegenteil von Charles Leben dargestellt.
    Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken über sein eigenes Leben und über die Suche nach dem richtigen Glück an.



    Sich durch das erste schwierige Drittel zu kämpfen hat sich wirklich gelohnt.
    Für alle die es zur Seite gelegt haben kann ich nur sagen: Lest weiter!


    Ich vergebe dem Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: