Detlef Kröschel & Heero Miketta - Kämpfen im Wasser

  • Klappentext:


    Wasser: Die ultimative Herausforderung für jeden Kampfkünstler, der sich weiter entwickeln möchte. Das ShoShin-Team gibt Einblicke in das in den letzten Jahren entwickelte Trainingskonzept - mit vielen Bildern und konkreten Übungen.


    Detlef Kröschel, langjähriger Personenschutzausbilder des BKA, und Karatelehrer Heero Miketta stellen grundsätzliche Prinzipien vor und verdeutlichen die Unterschiede zum Kämpfen an Land.


    Mit den ShoShin-Dozenten Ira Treske, Carsten Gilberg und Sascha Kühnel auf Fotos von Patrick Ehrmann.


    Eigene Beurteilung:


    Zunächst einmal ein Geständnis. Ich habe schon einmal ein Seminar mit Heero und Patrick besucht - wie man an anderer Stelle sehen kann - und hatte dabei sehr viel Spaß. Deswegen bin ich vielleicht ein wenig vorbelastet, wenn ich über dieses Buch sprechen bzw. schreibe.


    Auf diesen Seiten werden die Grundprinzipien für die Durchführung eines Seminartages „Kämpfen im Wasser“ vorgestellt.

    Dabei geht es zunächst um die Prinzipien des Kämpfens im Wasser . „Der Mönch auf dem Balken“ geht nun mal nicht so gut in einem Element, das ja bekanntermaßen keine solchen hat. Außerdem wird einem darin schnell kalt, man ermüdet schneller und man kann in einer Dimension mehr agieren. Außerdem kann man auch noch ertrinken.

    Deswegen müssen Lehrgangsteilnehmer zunächst erst einmal an das nasse Element – und an das Gefühl des Ertrinkens und die damit verbundenen essentiellen Erfahrungen (Angst bis Panik) heran geführt werden, wozu die Autoren verschiedene Übungen und Spiele vorstellen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon sehr früh zeigen, dass ihre Kondition Grenzen hat. Wer mal einen Lehrgang "Stress & Rescue" für Taucher mitgemacht hat hat eine ungefähre Idee davon, was ihn da erwartet.

    Dann geht es darum verschiedene Dinge zu ergründen, die man nur im Wasser machen kann – z.B. Spritzen. Das sollte man als Maßnahme nicht unterschätzen. Im folgenden werden dann eine Menge Kampfübungen vorgestellt, die sich bei verschiedenen Seminaren bewährt haben, wobei man hier zwischen Übungen unterscheiden muss, die in Wasser durchgeführt werden, in dem man stehen kann und solchen, die in tiefem Wasser stattfinden.

    Die Darstellung beschränken sich auf Grund der damit verbundenen Gefahren – die deutlich dargestellt werden – auf Arbeit im Schwimmbad und es werden auch die damit verbundenen administrativen Probleme zusammen mit möglichen Lösungen erwähnt.

    Ein interessantes und spaßiges Buch, das bei Kampfkünstlern sicher den Wunsch erweckt, mal an so einem Seminar teilzunehmen, an dem nach den Photos im Buch alle Beteiligten viel Spaß gehabt zu haben scheinen. Trotzdem hätte ich mir schon noch ein Kapitel zum Trainieren im Meer gewünscht. Aber vielleicht gibt es ja mal eine erweiterte zweite Auflage.

  • :shock: Das Foto sieht ... es sieht anstrengend aus, was ihr da macht ... aber auch sehr erheiternd. :mrgreen:
    Die Thematik an sich find ich total interessant, denn wenn wir (ich hab auch mal Kampftraining gemacht) wirklich schwere Übungen bekamen, haben wir diese immer im Wasser durchführen sollen, da dort der Widerstand natürlich um einiges größer und somit auch die Anstrengung ein Vielfaches ist.
    Was mich interessieren würde: Wird auch auf medizinische Hintergründe eingegangen - also z.B. wieso man schneller friert, was man tun kann, wenn man im Wasser ist und leider drin bleiben muss bzw. wie man sich selbst hilft, wenn man wieder draußen ist (ich denke da an einen unbeabsichtigten Kampf im Wasser). Und werden die Gefühle wie Angst und Panik nur genannt oder auch erläutert - bzw. werden einem sogar Taktiken geraten, wie man diese Ängste überwindet?

  • Wenn Du Dich auf das Cover beziehst, leider nicht "Ihr", denn mit Sascha habe ich bisher "nur" den Bonsai-Lehrgang gemacht. Der war allerdings schon anstrengend.


    Warum man im Wasser schneller friert wird nicht thematisiert, sondern es wird nur allgemein erwähnt, dass dies der Fall ist. Ich muss gestehen, dass mir das auch nicht wirklich aufgefallen ist, da es mir vom Tauchen her so vertraut ist, dass ich meist nicht weiter darüber nachdenke. Zum thema des Kämpfens im Wasser ist dies erst einmal auch nur eine Feststellung zu den widrigen Bedingungen (aber alle auf den Photos tragen zumindest Shorties, was einen guten Hinweis gibt, was man tun kann um nicht so schnell zu frieren.)


    Die Frage des Drinbleibens wird angesprochen, da zu den Übungen auch der Versuch des Aussteigens bei Gegenwehr bzw. Zurückziehen mit bearbeitet wird. Panik und Angst werden nicht nur genannt, sondern auch erläutert und bewusst im Laufe des Seminars erzeugt. Dafür gibt es einen eigenen Übungsbereich. Da fühlte ich mich übrigens sehr stark an den "Stress & Rescue"-Lehrgang erinnert, wo es darum ging uns an die Grenzen unserer körperlichen und seelischen Belastbarkeit zu bringen BEVOR man mit den eigentlichen Rettungsübungen begann. Wie man dann mit diesen Ängsten im Einzelfall umgeht hängt im Seminar sicher sehr stark vom Einzelfall ab. Wenn Heero mal hier in der Gegend so etwas anbietet und ich gerade Zeit habe, werde ich mir das sicher nicht entgehen lassen.

  • Wenn Du Dich auf das Cover beziehst, leider nicht "Ihr", denn mit Sascha habe ich bisher "nur" den Bonsai-Lehrgang gemacht. Der war allerdings schon anstrengend.


    Warum man im Wasser schneller friert wird nicht thematisiert, sondern es wird nur allgemein erwähnt, dass dies der Fall ist. Ich muss gestehen, dass mir das auch nicht wirklich aufgefallen ist, da es mir vom Tauchen her so vertraut ist, dass ich meist nicht weiter darüber nachdenke. Zum thema des Kämpfens im Wasser ist dies erst einmal auch nur eine Feststellung zu den widrigen Bedingungen (aber alle auf den Photos tragen zumindest Shorties, was einen guten Hinweis gibt, was man tun kann um nicht so schnell zu frieren.)


    Die Frage des Drinbleibens wird angesprochen, da zu den Übungen auch der Versuch des Aussteigens bei Gegenwehr bzw. Zurückziehen mit bearbeitet wird. Panik und Angst werden nicht nur genannt, sondern auch erläutert und bewusst im Laufe des Seminars erzeugt. Dafür gibt es einen eigenen Übungsbereich. Da fühlte ich mich übrigens sehr stark an den "Stress & Rescue"-Lehrgang erinnert, wo es darum ging uns an die Grenzen unserer körperlichen und seelischen Belastbarkeit zu bringen BEVOR man mit den eigentlichen Rettungsübungen begann. Wie man dann mit diesen Ängsten im Einzelfall umgeht hängt im Seminar sicher sehr stark vom Einzelfall ab. Wenn Heero mal hier in der Gegend so etwas anbietet und ich gerade Zeit habe, werde ich mir das sicher nicht entgehen lassen.

    Ja, das mit den Shorties ist bestimmt ein guter Hinweis - nur bezogen auf die Praxis irgendwie doof, denn wer trägt unter den Alltagsklamotten schon einen Shortie?! :mrgreen:
    Ich kenne das mit dem Auskühlen vom Schnorcheln (Tauchen kann ich wegen meiner Klaustrophobie leider kaum), aber ich denke, solche Hintergrundinfos sind wichtig für Leute, die solche Erfahrungen eben noch nicht gemacht haben.


    Dass die Ängste explizit und in kontrollierter Umgebung hervorgerufen werden, finde ich sehr gut. Wenn man die Ängste schonmal durchlebt hat und sich sozusagen durch Training ein gewisser Gewöhnungseffekt einstellt, kann man im Ernstfall bestimmt besser reagieren (auch wenn man in einem scherer zu beherrschenden Element ist). :thumleft:


    Mitgemacht hab ich ein "Stress & Rescue"-Kurs in der Form noch nicht, aber ich kenne deren Programme und weiß somit, was du meinst. Auch das Konzept finde ich nützlich, durchdacht und hilfreich!