Charlaine Harris - Falsches Grab / Grave Surprise

  • Charlaine Harris - Grave Surprise



    Klappentext
    At the request of antropology professor Clyde Nunley, Harper Connelly and her Stepbrother Tolliver come to Memphis to demonstrate Harpers unique Talent - in an old cementary. Nunley is skeptical, even after Harpers senses - and finds - two bodies in the grave beneath her feet. One of a man centuries dead. The other, a young girl, recently deceased, whom Harper had once tried, and failed, to locate. But Harpers new investigation into the crime yields yet another surprise: the next morning, a third body is found - in the very same grave...



    Meine Meinung
    Nach ihren Ermittlungen in Sarne (in "Grave sight") sind Harper und ihr Stiefbruder nun in Memphis angelangt. Hier soll Harper, die als Teenie einen Blitzschlag überlebt hat, und seitdem die Gabe hat, Leichen zu finden und ihre letzten Minuten zu durchleben. Natürlich begegnen ihre die meisten Mitmenschen mit Mißtrauen, so auch Dr. Nunley. Der Anthropologe hat schon einige falsche Hellseher entlarvt und will das gleiche auch mit Harper schaffen. Also wird Harper vor laufender Fernsehkamera getestet: Sie läuft über die Gräber eines alten Friedhofes und erklärt, wer warum im Grab liegt. Doch bei einem Grab stutzt sie und findet die zwei Leichen: Die eines Mannes, der schon über 100 Jahre tot ist und die Leiche der ermordeten 11 jährigen Tabitha Morgenstern - ein Mädchen, das Harper bereits einmal erfolglos gesucht hatte. Jetzt hat sie die Leiche gefunden.
    Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hatte lange keine Idee, wer der Täter sein könnte. Und das Motiv schien mir noch unklarer zu sein, den niemand scheint einen Grund zu haben, das Mädchen ermordet zu haben.
    Harper ist auch in diesem Buch eine sehr symphatische Heldin, die seid dem Blitzeinschlag mit einigen körperlichen Beschwerden kämpft (Kopfschmerzen, Schwäche in dem rechten Bein, Schwindel...). Trotzdem ist sie keine schwache Heldin, schließlich hat sie es ihr Elternhaus und Mißbrauch überlebt. Da das Buch in Ich-Form geschrieben ist, konnte ich mich auch diesmal gut in Harper hineinversetzen.
    In diesem Buch erfährt der Leser relativ wenig über Harpers eigene Familie. Ihre jüngeren Halbschwestern werden zwar erwähnt, aber von Cameron, der vermißten Schwester hört man leider nichts. Ich gehe aber davon aus, das das Rätsel um Cameron in einem der nächsten Bände gelöst wird. Dafür scheint sich die Beziehng zwischen Tolliver und Harper etwas zu ändern...Mir hat dieses Buch auch gut gefallen, aber ich fand es ein ganz klein wenig schwächer als den ersten Teil. In Sternen ausgedrückt: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Zur Autorin (Amazon)
    Charlaine Harris lebt in Arkansas - gemeinsam mit ihrem Mann, ihren drei Kindern, zwei Hunden, zwei Frettchen und einer Ente. Sie ist eine unersättliche Leserin, gemäßigte Cineastin und gelegentliche Gewichtheberin. Charlaine Harris hat zahlreiche Kriminalromane veröffentlicht und wurde für ihre Vampirromane mit dem begehrten Anthony Award ausgezeichnet.



    In der Harper Connely Reihe sind bisher erschienen:
    Grave sight - Grabesstimmen :arrow: Rezi
    Grave surprise - Falsches Grab
    An ice cold grave - ?

  • Mit fünfzehn wird Harper Connelly von einem Blitz getroffen. Sie überlebt, doch seitdem hat sie nicht nur ein merkwürdiges rotes Spinnwebenmuster auf ihrem rechten Bein, Kopfschmerzen und diverse Ängste, sondern auch die Fähigkeit, Tote zu finden und zu sagen, wie sie ums Leben gekommen sind.
    Während eines wissenschaftlichen Seminars unter Leitung Dr. Clyde Nunleys, der nicht an Harpers besonderes Talent glaubt, spürt sie auf einem Friedhof in Memphis in einem Grab zwei Leichen auf. Die obere wurde erst vor kurzer Zeit dazu gelegt und rasch wird Harper klar, dass es sich bei ihr um Tabitha Morgenstern handelt, ein elfjähriges Mädchen, das aus dem Gartens seines Elternhauses entführt wurde und das auch Harper vor anderthalb Jahren nicht finden konnte.
    Um dem Medienrummel, der dadurch sogleich entsteht zu entkommen, gehen Harper und ihr Bruder Tolliver zuerst mal in ein Hotel. Tolliver unterstützt und managt Harper, hat aber keine übersinnlichen Fähigkeiten.
    Die benachrichtigten Eltern des toten Mädchens, Joel und Diane Morgenstern, suchen sogleich Harper auf, um mit ihr zu sprechen. Die Polizei hatte sie damals schon im Visier und verdächtigte vor allem die Mutter, etwas mit dem verschwinden ihrer Tochter zu tun zu haben.
    Dass Tabitha nun ausgerechnet in der Stadt gefunden wurde, in die die Morgensterns vor kurzem gezogen sind, macht die Sache nicht einfacher.
    Harper vermutet, dass jemand wollte, dass sie die Leiche findet und sie absichtlich an diesen Ort und zu jenem Seminar gelockt wurde.
    Doch wer steckt dahinter? Und warum?
    Dass Tolliver mit Tabithas Tante eine Affäre hatte, vereinfacht die Angelegenheit auch nicht.
    Und dann sucht auch noch die Hellseherin Xylda die Geschwister auf und erzählt ihnen, dass Tabitha bereits wenige Stunden nach ihrem Verschwinden ermordet wurde, es ein Verbrechen aus Leidenschaft war. Gleichzeitig sagt sie, dass Harper in großer Gefahr schwebe.
    Harper ist sich nicht sicher, was sie davon halten soll, allerdings glaubt sie daran, dass Xylda eine echte Hellseherin ist. Doch sie ist fest entschlossen, den Fall zu lösen. Zusammen mit Tolliver kehrt sie noch einmal auf den Friedhof zurück, auf dem sie Tabithas Leiche fand. Zu ihrem Entsetzen befindet sich ein weiterer Toter dort, der niemand anders als Dr. Nunley ist. Das wirft natürlich direkt weitere Fragen auf. Denn wer hatte ein Motiv, Dr. Nunley zu ermorden? Und wie ist Nunley in den Fall verwickelt?


    Wow! Ein absolutes Lesevergnügen. Charlaine Harris schreibt wahnsinnig fesselnd und eindringlich. Normalerweise mag ich die Ich-Form gar nicht, aber in diesem Buch hat sie mich überhaupt nicht gestört. Harper, die 24jährige Frau mit der besonderen Fähigkeit, kommt super sympathisch rüber, die Erzählstimme ist toll.
    Der Schreibstil wunderbar flüssig und so leicht zu lesen, dass sich die Seiten nahezu von selbst umblättern. Auch wird die Spannung durchweg gehalten. Die Ausarbeitung der Figuren ist ebenfalls sehr gelungen. Der Umgang zwischen Harper und Tolliver ist schön zu lesen.

  • Na, das klingt doch sehr interessant. Hab das Buch schon länger im Auge aber jetzt werde ich es mir definitiv zulegen :) Danke für die Rezi!

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie.

    ~ James Daniel ~

  • Es sollte noch erwähnt werden, daß dieses Buch der zweite Teil einer Serie ist: Schau mal hier!


    Liebe Grüße, Frauke :winken:

    Man kann es aber problemlos verstehen, ohne den Vorgängerband zu kennen. Ich wusste anfangs auch gar nicht, dass ich einen 2. Teil lese, geht also super, hatte nie das gefühl, dass mir da etwas fehlt.

  • Man kann es aber problemlos verstehen, ohne den Vorgängerband zu kennen. Ich wusste anfangs auch gar nicht, dass ich einen 2. Teil lese, geht also super, hatte nie das gefühl, dass mir da etwas fehlt.

    Sollte auch nur eine Randinformation für Leute wie mich, die Reihen immer gerne von vorne bis hinten lesen, sein. :wink:

    Ich :study: gerade:
    "Das Lied von Eis und Feuer 4 - Die Saat des goldenen Löwen" von George R.R. Martin (Kindle)




  • Ich wusste anfangs auch gar nicht, dass ich einen 2. Teil lese, geht also super, hatte nie das gefühl, dass mir da etwas fehlt.

    Was natürlich auch daran liegt, das die wichtigsten Sachen auch im zweiten Band nochmal erwähnt werden. Vor allem die Auswirkungen des Blitzeinschlages auf Harper werden auch in diesem Band genau erklärt. :wink:

  • Ich bin gerade dabei nacheinander alle Bücher der Harper-Connelly-Reihe zu lesen und habe jetzt gerade das zweite Buch beendet. Am Anfang hat es mich ziemlich genervt, dass nochmal alle Grundlagen über Harpers Familie und den Blitzeinschlag wiederholt wurden. Aber nach diesen Erklärungen war das Buch wirklich wieder spannend konstruiert … Ich war begeistert davon, wie die ganzen Personen um die Morgenstern-Familie herum geschaffen wurden. Und ich hatte von Kapitel zu Kapitel immer wieder eine andere Vermutung, was den Mörder anging. Das einzige, was mir dabei negativ aufgefallen ist, war die Ähnlichkeit im Aufbau zum vorherigen Buch:

    • Finden des Toten
    • Harper und Tolliver müssen wegen der Polizei noch dort bleiben
    • sie haben Kontakt zu den Familien und können so das Rätsel allmählich lösen
    • Konfrontation

    Sonst fand ich das Buch jedoch wahnsinnig spannend und ich möchte unbedingt wissen, wie sich das Verhältnis von Harper und Tolliver weiterentwickelt. Außerdem hoffe ich noch auf ein Happyend in Bezug auf Cameron. Deshalb liegt das nächste Buch schon auf meinem Tisch. :wink:

  • Es hat mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Harper und ihr Bruder/Partner Tolliver sind sympathische Charaktere und auch der Fall war nicht auf den ersten Blick leicht zu lösen. Zumindest wusste ich bis zum Schluß nicht, wer der Täter gewesen ist. Aber ich bin mir noch nicht so ganz sicher, wie ich die Andeutungen zu der Beziehung Harpers zu Tolliver finden soll.

  • Es ist ein paar Jahre her, dass ich den ersten Teil der Reihe gelesen habe, aber an einiges konnte ich mich noch erinnen. Es ist aber noch nicht schlimm, wenn man mit diesem Teil einsteigt, denn es wird auch hier nochmal erzählt, wieso Harper diese besondere Gabe hat und was es damit auf sich hat. Mit 16 wird sie von einem Blitzschlag getroffen und danach ist alles anders. Nun reist sie mit ihrem Stiefbruder durchs Land und findet für viele Leute ihre verstorbenen Verwandten. Hat sie jemanden gefunden, kann sie dessen letzte Augenblicke und die Todesursache sehen und fühlen. Keine leichte Aufgabe und ohne ihren Bruder würde sie das wohl nicht durchstehen.
    Wenn man es genau nimmt, ist Tolliver gar nicht ihr Bruder. Sein Vater heiratete ihre Mutter, daher sind sie nicht blutsverwandt.Aber sie haben noch gemeinsame jüngere Halbgeschwister, die bei der Schwester von Harpers Mutter aufwachsen.
    Ihr neuer Auftrag verschlägt sie nach Memphis. Im Rahmen eines Seminars für Okkultismus soll Harper ihre Gabe vor den Studenten des Bingham Colleges unter Beweis stellen. Was ihr auch gelingt und zwar deutlicher, als ihr lieb ist. Im Grab eines Toten aus dem 19. Jahrhundert liegt die wesentlich jüngere Leiche eines kleinen Mädchens. Harper ist geschockt, denn es handelt sich um Tabitha Morgenstern, deren Eltern sie vor gut eineinhalb Jahren in Nashville engagiert hatten, um ihre Tochter zu suchen. Sie war von Zuhause entführt worden und seitdem spurlos verschwunden. Trotz intensiver Suche hatte Harper damals keinen Erfolg.
    Sie und Tolliver sind sich sicher, dass der Fund der Leiche kein Zufall ist, denn woher hätte der Mörder wissen sollen, dass Harper ausgerechnet auf diesem Friedhof in Memphis auftaucht. Hat vielleicht der Mörder selbst dem College empfohlen, sie zu engagieren? Und wer ist es? Schon damals hat die Polizei im engsten Familienkreis der Morgensterns ermittelt. Und nun scheint sich der Verdacht auch auf Harper auszudehnen. Dann wird eine weitere Leiche gefunden...
    Ich denke, man kann das Buch als Mystery-Crime bezeichnen, wobei allerdings auch die persönliche Geschichte von Harper Connelly nicht zu kurz kommt. Wie ich es schon von den Sookie-Büchern kenne, legt Charlaine Harris auch hier viel Wert auf Details und gut ausgearbeitete Charaktere. Man kann sich sehr gut in die junge Frau und ihre Situation hineindenken.
    Und wie gewohnt, ist der Schreibstil flüssig und die Geschichte spannend und an den richtigen Stellen mit wohl dosiertem Humor. Ich habe zwar vermutet, wer der Täter ist und lag auch richtig, aber das hatte keinen Einfluss auf die Spannung.
    Auf dem Buchrücken steht ein Kommentar von "The Globe and Mail": Man muss diese Heldin einfach lieben, die es nicht erwarten kann, ihre Schuhe auszuziehen und barfuß über Amerikas Friedhöfe zu spazieren...
    Dem stimme ich zu. Ich mag Harper und finde, sie meistert ihr Leben trotz aller Schwierigkeiten in der Vergangenheit und Gegenwart sehr gut.
    Im Laufe des Buches fragt Harper sich, was sie eigentlich tatsächlich ist. Hellseherin trifft es ja nicht wirklich. Ich hätte da eine passenden Bezeichnung: Totenleserin.
    Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergehen wird mit Harper Connelly und ihrer Suche nach den Toten. Und mit Tolliver.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Ich habe diesen Teil gelesen, ohne den ersten zu kennen, das scheint mir aber kein Problem zu sein, die Hintergrunde werden gut erklärt.


    Zunächst hat mir der Roman gut gefallen, besonders die Szenen, wo die Protagonistin ihre Kräfte einsetzt und wo andere drüber staunen bzw. sie als Betrügerin darstellen, sie aber immer soo cool bleibt :-)


    Ein paar Dinge an ihr haben mich dagegen gestört, z.B. ihre Einstellung zur Ernährung (wenn jemand einen großen Salat und Ravioli isst, erscheint ihr das als besonders schwere Mahlzeit und wenn sie selbst zum Frühstück ein Croissant isst, wundert sich ihr Bruder schon). Auch trifft sie für meinen Geschmack recht schnell Urteile über manche Leute, ohne diese wirklich zu kennen.


    Zum Schluss hin fand ich das Buch etwas zäh. Da wird dann viel mit Leuten geredet, rumgefahren... die Auflösung fand ich schließlich enttäuschend.


  • @berita Ich geh mal auf deinen Spoilertext ein:

    Das fand ich gar nicht so unglaubwürdig.