Sergej Lukianenko - Wächter der Nacht

  • Inhalt: Vampire, Gestaltwandler, Hexen, Magier - seit ewigen Zeiten leben die sogenannten "Anderen" unerkannt in unserer Mitte. Und seit ewigen Zeiten stehen sich die Mächte des Lichts und die Mächte der Finsternis unversöhnlich gegenüber, zurückgehalten nur durch einen vor Jahren geschlossenen Waffenstillstand. Zwei Organisationen - den "Wächtern der Nacht" und den "Wächtern des Tages" - obliegt es, das empfindliche Gleichgewicht der Kräfte aufrecht zu erhalten. Doch nun droht dieses Gleichgewicht zu kippen und die Welt ins Chaos zu stürzen.


    Meine Meinung: Das Buch ist in insgesamt drei in sich abgeschlossene Geschichten unterteilt, welche alle irgendwie miteinander verknüpft sind. Sie alle werden aus der Sicht des Lichten Anderen Anton erzählt, der alles andere als ein typischer Held ist. Von Selbstzweifeln geplagt, betrinkt er sich auch schon gerne mal, sodass es mir persönlich teilweise ziemlich schwierig fiel, mich mit ihm zu identifizieren. Jedenfalls arbeitet Anton erst seit Kurzem im Aussendienst bei der Nachtwache, welche von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang über den Frieden zwischen den Lichten und den Dunklen Anderen wacht.
    Dieser Frieden ist allerdings äusserst brüchig. Denn keine der beiden Parteien lässt eine Gelegenheit aus, den der anderen eins auszuwischen, um die Oberhand zu gewinnen. Und der grösste Intrigant ist ausgerechnet der Anführer der Lichten. Die Rollen zwischen Gut und Böse sind bei Wächter der Nacht also nicht klar verteilt, was die Geschichte, welche einige überraschende Wendungen bereit hält, meiner Meinung nach so interessant macht.
    Schade nur, dass das Buch einige Rechtschreib- und Grammatikfehler beinhaltet. Nichtsdestotrotz sollten sich Fantasy-Fans dieses düstere, unkonventionelle Abenteuer nicht entgehen lassen.


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Die Rezensionen der übrigen drei Teile der Serie folgen, sobald ich sie gelesen habe :wink:

  • Danke für die Vorstellung, Coldblood :applause:
    Mein Cousin liegt mir seit einiger Zeit in den Ohren, endlich seinen Lieblingsautoren zu lesen ... auf dem Wunschzettel steht der Lukianenko schon länger, da bleibt er vorerst aber nicht für immer :wink::winken:

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)

  • Danke für die Rezi, Coldblood.
    Und ich bin schon gespannt auf deine Meinung zu den weiteren Teilen. :thumleft:
    Leider bin ich nie über Band 1 hinaus gekommen. :wink:


    @ Steffi
    Auf deine Meinung wäre ich sehr gespannt. ;)

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • ... aber Du musst Geduld haben, denn "so viele Bücher - so wenig Zeit"


    Ich werde gaaanz viel Geduld haben. :lol:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • [...] Die Rollen zwischen Gut und Böse sind bei Wächter der Nacht also nicht klar verteilt, was die Geschichte, welche einige überraschende Wendungen bereit hält, meiner Meinung nach so interessant macht. [...]

    Dem kann ich nur zustimmen. Die Verwischung der Grenzen ist die große Stärke sowohl dieses Buches als auch die der Nachfolger. Lukianenko schafft es immer wieder, Handlungen in Frage zu stellen, indem er sehr geschickt verdeutlicht, dass selbst durchweg gut gemeinte Taten oftmals extrem negative Folgen haben und umgekehrt. Zudem wirft der exakt gezeichnete Anton, der auch in den Nachfolgern eine der zentralen Figuren darstellt, ähnlich prekäre Fragen auf: Selbstbestimmtes Individuum oder Marionette? Rebell oder gehorsamer Soldat? Held oder Antiheld? Auch hier sind die Grenzen alles andere als eindeutig. Und um das Ganze noch undurchsichtiger zu gestalten, als es sowieso schon ist, verfangen sich Lukianenkos Figuren in den Netzen intelligenter Intrigen, sodass man als Leser teilweise nicht einmal mehr auch nur ansatzweise weiß, wer denn welches Ziel verfolgt, und so von einer Überraschung in die nächste schleudert.


    Unter dem Strich gehören Lukianenkos Wächter-Romane für mich zu den besten Büchern der letzten zehn Jahre! :thumright:

  • Dem kann ich nur zustimmen. Die Verwischung der Grenzen ist die große Stärke sowohl dieses Buches als auch die der Nachfolger. Lukianenko schafft es immer wieder, Handlungen in Frage zu stellen, indem er sehr geschickt verdeutlicht, dass selbst durchweg gut gemeinte Taten oftmals extrem negative Folgen haben und umgekehrt. Zudem wirft der exakt gezeichnete Anton, der auch in den Nachfolgern eine der zentralen Figuren darstellt, ähnlich prekäre Fragen auf: Selbstbestimmtes Individuum oder Marionette? Rebell oder gehorsamer Soldat? Held oder Antiheld? Auch hier sind die Grenzen alles andere als eindeutig. Und um das Ganze noch undurchsichtiger zu gestalten, als es sowieso schon ist, verfangen sich Lukianenkos Figuren in den Netzen intelligenter Intrigen, sodass man als Leser teilweise nicht einmal mehr auch nur ansatzweise weiß, wer denn welches Ziel verfolgt, und so von einer Überraschung in die nächste schleudert.


    Unter dem Strich gehören Lukianenkos Wächter-Romane für mich zu den besten Büchern der letzten zehn Jahre! :thumright:


    gut gesagt :applause:
    könnt kaum besser ausdrücken, was ich über den Roman denke ;)

  • Ich habe heute Mittag mit dem Buch angefangen. Die ersten 100 Seiten habe ich nun bereits gelesen.


    Schade nur, dass das Buch einige Rechtschreib- und Grammatikfehler beinhaltet. Nichtsdestotrotz sollten sich Fantasy-Fans dieses düstere, unkonventionelle Abenteuer nicht entgehen lassen.

    Tja, leider fallen mir die Fehler momentan auch ständig ins Auge. Ansonsten bin ich gerade dabei, mich im Bann der Geschichte zu verlieren. :study:

  • Ich verschlinge seit gestern das Buch ... bin schon über Seite 300 weg und muss mir unbedingt die nachfolgenden Bände kaufen!
    Mir gefällt die Welt, die Lukianenko geschaffen hat. Ist mal etwas anderes ... außerdem ist mir der Protagonist Anton sehr sympathisch :thumleft:

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)


  • Ich verschlinge seit gestern das Buch ... bin schon über Seite 300 weg und muss mir unbedingt die nachfolgenden Bände kaufen!

    Ich habe dieses Buch auch verschlungen und habe mir die nachfolgenden Bücher zugelegt. "Wächter des Tages" fand ich auch noch ganz gut, aber das nächste "Wächter des Zwielichts" habe ich nur mit ach und krach zu ende geslesen. Leider :cry:

    Ich mach' mir die Welt, wie sie mir gefällt .... Astrid Lindgren

  • Ich war auf der Suche nach einem guten Fantasy-Buch und bin hier Gott sei Dank fündig geworden. Was mich erst irritiert und dann leider etwas gestört hat, war die Unterteilung des Buches in 3 Geschichten. Ich hatte Probleme, mich in die zweite und dritte Geschichte einzulesen. Deshalb muss ich leider einen Stern abziehen, so dass das Buch von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: bekommt.


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ich war sooooo begeistert von "Wächter der Nacht", dass ich die Nachfolger "Wächter des Tages", "Wächter des Zwielichts" und "Wächter der Ewigkeit" in 4 Wochen regelrecht verschlungen habe, immer wenn ich mal etwas Zeit übrig hatte! Ich fand den ersten Teil EINDEUTIG am besten. Der zweite hat mir am wenigsten gefallen - hier wird zu Beginn plötzlich aus einer anderen Perspektive erzählt, was mich persönlich ziemlich gestört hat. Im Mittelteil hat der Roman ziemlich geschwächelt, sich aber am Ende wieder gefangen. Das 3. und das 4. Buch fand ich wieder besser, auch wenn sie leider nicht ganz an "Wächter der Nacht" rankamen... Trotzdem sind insgesamt alle vier Teile wärmstens zu empfehlen. Das war das spannenste, fesselnste und neuartigste, was ich seit langem gelesen habe! Beide Daumen hoch!!!

  • Mir hat "Wächter der Nacht" zwar auch gut gefallen, aber in Begeisterungsstüme kann ich jetzt auch nicht ausbrechen. Allerdings kann ich auch nicht sagen, was mir nicht so gut gefallen hat. Es ist auf jeden Fall etwas ganz anderes als andere Fantasy Bücher. Gut gefallen hat mir, das es hier keine klare Trennung zwischen Gut und Böse gibt. Ich werde nun erstmal ein paar Tage Pause einlegen und mich dann dem zweiten Teil zuwenden. :winken:

  • Ich hab neulich was über das "Necronomicon" gelesen, das H.P. Lovecraft sich ausgedacht hat und seit dem von Filmen, Büchern und Computerspielen in die Story mit eingebaut wird. So hat es einen echten Kultstatus erreicht und ist fast zu einer Art Mythos geworden. Ich kannte es zum Beispiel auch aus Hohlbeins "Der Hexer von Salem". Jetzt habe ich gelesen, dass es in "Wächter der Nacht" auch vorkommen soll... Edgar liest im Büro der Wache darin. Ich hab "Wächter der Nacht" gerade erst gelesen und kann mich an diese Situation gar nicht erinnern. Finds auch total komisch, dass es mir nicht aufgefallen ist. Kann mir da vielleicht jemand von Euch auf die Sprünge helfen? In welchem Zusammenhang war das? Und wirds nur erwähnt oder spielts irgendeine Rolle?
    Wär toll, wenn jemand mehr wüsste... :cheers:

  • Mensch Bücherwurm,


    jetzt hast du mich aber verwirrt! Ich habe das Buch ja auch erst gerade beendet und konnte mich daran auch nicht erinnern. Aber, wie auch sonst, hilft auch hier Wikipedia weiter:

    Zitat

    Im Buch „Wächter des Tages“ (Sergej Lukianenko), liest der dunkle Magier Edgar in dem Prager-Büro der Tagwache im Necronomicon. Die ihm vorliegende Übersetzung soll von Gerhard Küchelstein stammen.

    Quelle: Wikipedia


    Naja, jetzt wissen wir, warum wir uns nicht erinnern konnten. :mrgreen:

  • Hey Hermia,


    :D na soweit war ich doch auch schon! :compress: Ich wollte eigentlich eher wissen, ob es quasi bei dieser einen Anmerkung geblieben ist oder ob das für die Handlung irgendeine weiterführende Bedeutung hatte... Ich bin ja selber durch Wiki dadrauf gestoßen, weil ich Necronomicon im Zusammenhang mit dem Film "Arme der Finsternis" ("Tanz der Teufel 3") gegoogelt habe, weil es da wohl eine ziemlich große Rolle spielt... und da hab ich mich dann gefragt, welche Rolle es für Egon gespielt hat oder ob das quasi nur ein Joke des Autors sein sollte...
    Aber da Du Dich auch nicht groß dran erinnerst, hat es wohl keine entscheidende Rolle gespielt... :D Da hab ich wahrscheinlich meine Antwort schon! :cheers:

  • Also, jetzt nochmal. :wink: Du warst bei "Wächter der Nacht".

    Jetzt habe ich gelesen, dass es in "Wächter der Nacht" auch vorkommen soll... Edgar liest im Büro der Wache darin. Ich hab "Wächter der Nacht" gerade erst gelesen und kann mich an diese Situation gar nicht erinnern.

    Das Necronomicon wird aber laut Wikipedia erst erst im zweiten Teil "Wächter der Tages" von Edgar gelesen.


    Zitat
    Im Buch „Wächter des Tages“ (Sergej Lukianenko), liest der dunkle Magier Edgar in dem Prager-Büro der Tagwache im Necronomicon. Die ihm vorliegende Übersetzung soll von Gerhard Küchelstein stammen.


    Quelle: Wikipedia

    Aber da Du Dich auch nicht groß dran erinnerst, hat es wohl keine entscheidende Rolle gespielt... :D Da hab ich wahrscheinlich meine Antwort schon!

    Ich habe den zweiten Teil noch nicht gelesen, deshalb kann ich mich nicht daran erinnern. Wenn du bisher auch erst das erste Buch gelesen, um das es in diesem Thread hier geht, dann kannst du dich gar nicht an die Szene erinnern, da sie erst im zweiten beschrieben wird! :idea:


    PS: Ich werde den zweiten Teil vermutlich heute abend noch beginnen - ich werde mal auf die Szene achten. ;)

  • Argh, da habe ich ja für ganze schön viel Verwirrung gesorgt... :clown:


    Sorry, Hermia... ich meinte NATÜRLICH die ganze Zeit das Buch "Wächter des Tages" und nicht "Wächter der Nacht" (Ist aber auch ganz schön kompliziert mit diesen ganzen Wächter-Romanen! :scratch: )


    Ich hab alle 4 Bücher schon gelesen, also auch noch "Wächter des Zwielichts" und "Wächter der Ewigkeit"! Bin mal gespannt, was Du zum zweiten Teil sagst. Und es ist ja eigentlich perfekt, dass Du ihn jetzt erst liest, dann kannst Du ausführlich berichten, was es nun mit dem Necronomicon auf sich hat... :D


    By the way: Hast Du auch den Film "Wächter der Nacht" gesehen? Falls nicht: Es lohnt sich (den gibt es auch schon auf DVD)!