6. Teil: Chapter 25 bis Chapter 28 (Seite 273 bis Seite 318 )
6. Teil: Chapter 25 bis Chapter 28 (Seite 273 bis Seite 318 )
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Gerade bin ich mit diesem Teil fertig geworden.
Es ist immer wieder traurig, mitzuerleben, wie die Hochzeit platzt und Jane die ganze Wahrheit über Bertha Mason erfährt und für sich entscheidet, dass sie Rochester verlassen muss. Und obwohl ich jedesmal wütend auf Rochester bin, weil er Jane sowas antut, kann ich ihn auch verstehen und nachvollziehen, warum er so handelt. Auch Jane's innere Zerrissenheit ist toll beschrieben, wie ich finde. Man spürt förmlich, wie kurz davor sie ist, jegliches moralisch korrektes Verhalten in den Wind zu schießen und mit Rochester in seine Villa am Mittelmeer zu gehen und in wilder Ehe zu leben. Aber dann besinnt sie sich auf ihre Prinzipien und darauf, dass sie noch nie den Weg des geringsten Widerstands gegangen ist, und bleibt stark. Und obwohl das für mich als Leser enorm traurig mitzuerleben ist, finde ich es doch toll, dass sie diese Stärke besitzt - ich hätte die bestimmt nicht!
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Ich hab die Zeit heute Vormittag und vor allem jetzt nach dem Einkaufen benutzt, um zumindest im ELR-Buch ordentlich voran zu kommen, damit wir es zum 15.1. pünktlich schaffen. Ich muss sagen, dass es mir sehr leicht fiel, den 5. und 6. Teil zu lesen und ich (besonders für meine Verhältnisse) sehr schnell voran kam.
Zum Inhalt:Ich hasse es, ich hasse es, ich hasse es! Immer wieder! Schon beim Film hat sich mir eine eiserne Hand ums Herz geschlossen, als dieser Teil kam und jetzt beim Lesen war es sogar noch schlimmer! Wie kann er nur? Dieser gemeine, hinterhaltige, böse, gefühllose Kerl!!! *gegen sein imaginäres Bein tret*
Naja, wie Jule schon sagte, gibt es durchaus auch Argumente, die Rochester's Verhalten verteidigen und einige davon lass sogar ich gelten, aber trotzdem! Die arme Jane! So kurz vor dem Ziel und dann so ein tiefer Fall! Gerade eben noch himmelhoch jauchzend und nun zu Tode betrübt!
Und bitte: Das Angebot Rochester's, alles hinter sich zu lassen und mit ihm ans Mittelmeer zu fahren - hat der sie noch alle?! Bei aller Liebe, das hätte ich wohl auch nicht gemacht, denn was wäre das für ein Versteckspiel, was für ein "Leben" gewesen?! Da wäre doch nur mehr Schmerz als Glück bei heraus gekommen, so dass ich Jane's Entscheidung absolut richtig finde! Ich hätte auch nicht nur irgendeine beliebige Geliebte sein wollen. Ich meine, klar, für ihn ist sie seine wahre Liebe, seine Frau, aber die Welt hätte sie anders gesehen.
Sehr gut beschrieben und mitreißend erzählt finde ich diesen Teil, wie man wohl deutlich lesen kann, also auch.
Und jetzt können wir endlich mit Strandläuferin über die seltsamen Vorfälle und Geräusche der Vergangeheit reden, da das Geheimnis ja gelüftet ist. Bin mal gespannt, wie überrascht sie war/ist. -
So, ich habe zumindest das erste Kapitel dieses Abschnitts bereits gelesen und eure Spoiler nicht, denn den Fehler mache ich ganz bestimmt nicht zweimal nacheinander. ;)
Zwei Sachen möchte ich kurz dazu sagen:
Die Hochzeit scheint irgendwie unter keinem guten Stern zu stehen. Erst war ich ja noch ganz gerührt, dass Jane ihre neuen Namensschildchen noch nicht an ihre Koffer machen wollte, weil es Mrs. Rochester ja noch gar nicht gibt, aber dann diese Szene im Garten bei dem zerstörten Baum... Ich gehe mal davon aus, dass Bronte sich nicht so lange damit aufgehalten hätte zu beschreiben, wie diese Einheit nun zerstört worden ist, wenn Ähnliches nun nicht auch Jane bevorstünde. Deswegen vermute ich mal ganz stark, dasses nichts wird mit der Ehe?
Ich meine, wie soll man sich folgende Aussagen sonst erklären:
ZitatThe cloven halves were not broken from each other, for the firm base and the strong roots kept them unsundered below; though community of vitality was destroyed [...], however, they might be said to form one tree - a ruin, but an entire ruin. (p. 274)
Dann sagt Jane auch noch:
ZitatYou did right to hold so fast to each other [...]; the time of pleasure and love is over with you; but you are not desolate: each of you has a comrade to sympathize with him in his decay. (p. 274)
Und als wäre das alles noch nicht deutlich genug - zack, verdunkelt sich der Himmel und ein Unwetter geht los.
So. Das Wiedersehen mit Rochester an sich ist ja ganz schön, auch wenn es unmöglich ist, dass er ihr sagt, er werde ihr erst die Wahrheit über diese Erscheinung in der Nacht sagen, wenn sie "a year and a day" verheiratet sind. Da hätte ich mich an Janes Stelle nicht drauf eingelassen. Überrascht war ich eigentlich nicht davon, dassnun die Frau, die ich immer im 3. Stock vermutet hatte, unten auftaucht und in Janes Zimmer geht.
Doch aufgrund der Dinge, die sie tut, nämlich zum Beispiel, dass sie
den Schleier zerreißt
denke ich, dass sie etwas damit zu tun haben wird, dass
die Hochzeit nicht stattfindet. Mann, hoffentlich lacht ihr euch nicht gerade tot, weil Jane und Rochester nämlich doch heiraten und ich Gespenster sehe. :-$ Ich würde ja sogar die Theorie aufstellen, bzw. dachte ich eine Zeit lang, dass die Frau Rochesters Ehefrau ist. Allerdings fände ich es dann selbst wenn jeder außer ihm, Mason und Grace Poole sie für tot halten würde, schon dreist, dass er neu heiraten will... Ist Mrs. Fairfax vielleicht sogar deswegen gegen die Hochzeit? Ich hatte das immer so gelesen, dass sie Angst hat, Rochester würde Jane nur ausnutzen, weil sie so arm ist... aber... ok, ich beende mal eben mein Selbstgespräch und les dann lieber nachher diesen Teil zuende.
Ich weiß übrigens auch nicht, für wen ich spoilere. Aber ich mach's trotzdem.
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Ich weiß übrigens auch nicht, für wen ich spoilere. Aber ich mach's trotzdem.
Ich finds witzig. Und für Leute, die jetzt gerade nicht mitlesen, aber vielleicht später wissen wollen, wie andere sich beim Lesen gefühlt haben, ist das bestimmt vorteilhaft.
Zu den Angaben in deinen Spoilern sag ich mal nix. -
So, ich habe diesen Teil abgeschlossen.
Erstmal zur Hochzeit:Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Ganze erst während der Zeremonie unterbrochen wird - das war ja besonders schlimm. Arme Jane, sie tat mir wirklich sehr leid, zumal Rochester dann auch noch erst so ausweicht und man das Gefühl hat, er macht alles nur noch schlimmer... Also, das ist wirklich eine Szene, an die ich bei der Erwähnung dieses Romans immer sofort denken werden, ich fand sie sehr spannend und eindrucksvoll geschrieben - und natürlich ist sie auch sehr dramatisch...
Als es dann um Janes Zukunft geht, wird deutlich (da habe ich immer dein BA-Thema im Hinterkopf, Jule!), dass es Jane nicht gelingt,
sich von den Moralvorstellungen ihrer Zeit loszusagen. Sie würde ja nichts lieber tun, als mit Rochester wegzugehen und neu anzufangen - und da er weiß, wie wichtig ihr die Hochzeit gewesen wäre, bietet er ihr ja sogar an, als Mrs. Rochester zu leben - doch Jane schafft es nicht. Sie, und mit ihr ganz sicher auch ihre Autorin, hat natürlich bestimmte Moralvorstellungen, die nicht von Jane gebrochen werden können. Wahrscheinlich erst recht nicht von Jane - denn für die Leser der damaligen Zeit wäre Jane dann einfach ein armes Mädchen gewesen, das sich zur Mäteresse ihres Hausherrn machen lässt... Wahrscheinlich ging bei Rochesters Vorschlag ein Aufschrei durch die Reihen der damaligen Leserinnen. Empörend!
Bei Rochester selbst bin ich mir irgendwie unschlüssig. Einerseits sind da natürlich große Gefühle - der Mann legt Jane sein Herz ja so dermaßen offen vor die Füße, dass er heutzutage sicher von der Cosmopolitan als Paradebeispiel eines starken und doch sensiblen Mannes angeführt werden würde. Andererseits finde ich aber, dass
er sich das ein bisschen zu leicht macht. Ja, man hat ihn mit seiner ersten Ehe gelinkt, das Ganze ist keine Ehe, er wurde hintergangen, armer Mann. :rabbit: Aber andererseits hätte er Jane selbst dann, wenn die Trauung durchgeführt worden wäre, ins Verderben gerissen, denn wäre der Spuk später ans Licht gekommen, hätte man ihre Ehe erst recht für ungültig erklärt und wie hätte sie dann dagestanden? Dann hätte sie überhaupt keine Chance mehr auf ein gesellschaftliches Leben gehabt, oder sehe ich das falsch? Von daher sehr selbstsüchtig, der Gute. Und wenn er ihr das nach einem Jahr gesagt hätte, wäre Jane ja wohl richtig in einer Zwickmühle gewesen!
Dass sie sich für den Weg, den sie dann geht, entscheidet, finde ich dennoch mehr als tapfer.
Etwas komisch fand ich, dass Janes Onkel nun noch mal - wenn auch nur kurz - ins Spiel kam. Vor allen Dingen die Art und Weise, um welche Ecken herum wer was mitbekommen hatte... Na ja, die Welt ist eben ein Dorf, gell? ;)Und: ha! Ich lag mit meinen Vermutungen nicht mal so schlecht!
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Und: ha! Ich lag mit meinen Vermutungen nicht mal so schlecht!
Was Rochester betrifft, so frage ich mich auch immer wieder,wie ein erwachsener und nicht un-intelligenter Mann glauben konnte, er käme so leicht davon. Klar, er liebt Jane, er will sie heiraten und eine "richtige" Frau haben, aber mal ehrlich: Was hat er denn erwartet, was Jane nach einem Jahr und einem Tag tut, wenn er es ihr sagt?! Und wenn er sie so sehr liebt, wie kann er ihr dann sowas antun? Denn auch nach einem Jahr und einem Tag hätte sie sich miserabel gefühlt und noch immer ihre Wertvorstellungen gehabt!
Dass Jane so tapfer ist und geht, fand ich nicht nur in Bezug auf die damaligen Wertvorstellungen richtig. Ich würde das heute ebenfalls machen, denn ich würde auch nicht gerne nur eine Mätresse sein wollen und mich somit auf noch ein viel niedereres Niveau begeben, als ich ohnehin schon bin. Zumal alles eine Lüge wäre! -
Ich muss sagen, dass ich nicht sagen kann, ob ich das so gemacht hätte wie sie. Denn auch wenn ich finde, dass sie den richtigen Weg wählt, weiß ich nicht, ob ich
die Kraft dazu gehabt hätte. Immerhin liebt sie Rochester und sie hat noch nie zuvor so etwas für jemanden empfunden. Und sie weiß, dass Rochester sie liebt. Also denke ich, dass die meisten Frauen schon darüber nachgedacht hätten, ob sie nicht Frankreich wählen - denn dort könnte sie ja mit ihm zusammensein und das ist ja, was sie will! Ich finde die Situation schwierig. Und das ist eine Szene, bei der man merkt, dass Bronte mit Jane eine echte Heldin geschaffen hat. ;)
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Ich muss sagen, dass ich nicht sagen kann, ob ich das so gemacht hätte wie sie. Denn auch wenn ich finde, dass sie den richtigen Weg wählt, weiß ich nicht, ob ich
die Kraft dazu gehabt hätte. Immerhin liebt sie Rochester und sie hat noch nie zuvor so etwas für jemanden empfunden. Und sie weiß, dass Rochester sie liebt. Also denke ich, dass die meisten Frauen schon darüber nachgedacht hätten, ob sie nicht Frankreich wählen - denn dort könnte sie ja mit ihm zusammensein und das ist ja, was sie will! Ich finde die Situation schwierig. Und das ist eine Szene, bei der man merkt, dass Bronte mit Jane eine echte Heldin geschaffen hat. ;)
Ja, dass Jane eine echte Heldin ist, das ist spätestens ab dieser Szene unumstritten.
Ich hätte es wohl schon gemacht wie sie, da ich ein Mensch bin, der immer die persönlichen Konsequenzen sieht (bin so erzogen worden) und wenn etwas meinen Ruf, den Ruf meiner Familie (zugegeben, sogar meine Familie ist besser als die von Jane) oder mich selbst (z.B. wegen Selbstzweifeln o.ä.) zerstört, dann ist das meine oberste Priorität und dahinter kommt erst die Person, die ich liebe - auch wenn es noch so weh tut. Denn wenn ich unglücklich bin, weil ich die Schmach nicht ertragen kann, hab ich auch nichts von meinem Liebesglück! -
Strandläuferin:
Ich hätte vermutlich auch erst ordentlich überlegen müssen und wäre dann vermutlich nach Frankreich gegangen. Aber ich bin eben auch keine Heldin.@FallenAngel:
Warte mal ab, ob du das noch genauso kategorisch siehst, wenn dir erstmal der richtige Mann begegnet ist. -
@FallenAngel:
Warte mal ab, ob du das noch genauso kategorisch siehst, wenn dir erstmal der richtige Mann begegnet ist.Wie gesagt: Wenn ich dann doch nur unglücklich bin aufgrund von Selbstzweifeln o.ä. dann bringt mir das Durchbrennen ja auch nichts!
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Wie gesagt: Wenn ich dann doch nur unglücklich bin aufgrund von Selbstzweifeln o.ä. dann bringt mir das Durchbrennen ja auch nichts!
Aber wenn du einen Mann triffst, ohne den du nicht mehr sein möchtest, was machst du dann? Wer weiß, ob so einer nochmal wiederkommt?
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Aber wenn du einen Mann triffst, ohne den du nicht mehr sein möchtest, was machst du dann? Wer weiß, ob so einer nochmal wiederkommt?
Wenn er mich aber mit der "Flucht" unglücklich macht? Was nützt es mir, wenn ich ihn unsterblich liebe, aber trotzdem fast jeden Tag Heulkrämpfe habe, mir Vorwürfe mache usw.?! Was hab ich dann davon? Klar tut es weh, klar fällt es schwer, das streite ich auf keinen Fall ab, aber die Kehrseite - das "Glück - wäre doch sehr zweifelhaft und was ist Liebe, die nur weh tut? Wenn ich zwischen Schmerz und Schmerz entscheiden muss, dann wähle ich den Schmerz, bei dem ich mir selbst noch in die Augen schauen kann, ohne angewidert zu sein!
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Ich denke nicht, dass sie von sich hätte angewidert sein müssen, wenn sie auf ihr Herz gehört hätte. Ich denke, es geht ihr ums Prinzip und das ist in Ordnung, aber wenn der Roman heute geschrieben worden wäre, wäre sie bestimmt mitgegangen und man hätte gesagt: "Hach, wie romantisch, die Liebe ist eben doch das wichtigste!" ;) "Against all odds" eben. Sie ist eine Heldin ihrer Zeit, denke ich, aber pauschal für alle Zeiten?
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Ich denke nicht, dass sie von sich hätte angewidert sein müssen, wenn sie auf ihr Herz gehört hätte. Ich denke, es geht ihr ums Prinzip und das ist in Ordnung, aber wenn der Roman heute geschrieben worden wäre, wäre sie bestimmt mitgegangen und man hätte gesagt: "Hach, wie romantisch, die Liebe ist eben doch das wichtigste!" ;) "Against all odds" eben. Sie ist eine Heldin ihrer Zeit, denke ich, aber pauschal für alle Zeiten?
Pauschalisieren würde ich es auch nicht. Ich sagte ja, dass ich in ihrer Situation so gehandelt hätte wie sie. Und wegen dem 2sich nicht selbst in die Augen schauen können": Wenn ich Prinzipien habe und die über den Haufen werfe für meine Liebe, sie aber dennoch nicht einfach aufgeben kann (was Jane wohl auch nicht gekonnt hätte), könnte ich mir selber nicht mehr unter die Augen treten - das hab ich mit angewidert gemeint.
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Wenn ich Prinzipien habe und die über den Haufen werfe für meine Liebe, sie aber dennoch nicht einfach aufgeben kann (was Jane wohl auch nicht gekonnt hätte), könnte ich mir selber nicht mehr unter die Augen treten - das hab ich mit angewidert gemeint.
Ja, da hast du sicher Recht. Und du hast ja auch Frau Bronte auf deiner Seite.
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Ja, da hast du sicher Recht. Und du hast ja auch Frau Bronte auf deiner Seite.
So hab ich das noch gar nicht gesehen.