Buch, Hans Christoph - Sansibar Blues

  • Ziemlich verwirrend, aber hoch interessant!


    Denn das Werk ist alles andere als linear erzählend oder aufklärend geschrieben, es möchte so auch gar nicht erscheinen wie uns der Autor in >Anstelle eines Nachworts< (Seite 227) erläutert: “Anstatt Klarheit zu schaffen, möchte ich die Verwirrung vergrößern …” Er selbst nennt seinen Roman einen Dokumentarroman.


    Zu einem entsteht dieses Verwirrspiel dadurch, dass Buch fiktive und reale Figuren nebeneinander darstellt, und ferner weil drei unanhängig voneinander beschriebene Handlungsebenen existieren. Was allerdings die Vielfalt der Eindrücke beim Leser steigert, und durch diesen einzigartigen Stil zustande kommt.
    Das Buch schildert die Kolonialgeschichte Afrikas, explizit Sansibars, den Sklaven. und Elfenbeinhandel, die unterschiedlichen Sippen und deren Sprachen sowie deren Auseinandersetzungen, Missionare und Religionen, Forscher und Entdecker, ja sogar eine afrikanische Prinzessin in Hamburg.


    “Sansibar Blues” ist ein beeindruckendes Werk über Afrika und seiner Geschichte. Es liest sich wie eine Entdeckungsreise durch einen fernen Kontinent, und der Leser wird bei aller Verwirrung eine gute Vorstellung dessen mitnehmen, was politisch in den letzten 100 Jahren auf und rund um Sansibar geschah.


    Hans Christoph Buch wurde 1944 in Wetzlar geboren, und ist als Erzähler, Essayist und Reporter bekannt. Er bereist die ganze Welt für seine Recherchen und lebt ansonsten in Berlin. www.hans-christoph-buch.de