Oliver Pötzsch - Die Henkerstochter

  • Ich habe das Buch auch bereits vor einiger Zeit gelesen und fand es sehr gut. Vor allem dadurch, dass nicht nur etwas über Hexerei bzw. den Hexenglauben und die Hexenverfolgung geschrieben wird, sondern auch mal der Beruf des Henkers sehr eindrucksvoll und vor allem schonungslos beschrieben wird.


    Danke auch für den Tipp des zweiten Buchs! Wäre mir sonst vermutlich entgangen.

  • Ich kann mich in allen Punkten dem geschriebenen anschliessen!!!!!!
    Es war ein super spannendes und teilweise atemberaubendes Buch.
    Ich habe lang nichts so gutes gelesen.
    Doch eins muss ich mal Fragen, ob das anderen auch aufgefallen ist?



    Findet ihr das nicht komisch??!
    Aber im Prinzip tut es nichts zur Sache. Dieses Buch ist 100% weiter zu empfehlen!!!




    Ein Freund ist ein Mensch, der mich so nimmt wie ich bin -
    und nicht so,
    wie er am wenigsten Schwierigkeit mit mir hat!!

  • Na super, Ihr habt mich infiziert. :-?
    Ich war gerade in der Stadt und da hat mich dieses Buch förmlich angefallen und sich mir aufgezwungen. :shock:


    Jetzt steht es in meinem Regal und wartet darauf dass ich mit "Der Feuerbraut" von Iny Lorentz und dem dritten Teil der Kreuzrittersaga von Robyn Young fertig werde.
    Dieses Forum hier, ist nicht unbedingt gut für mein finanzielles Gleichgewicht, das muss ich ja mal sagen... :-,

  • Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg wird in der bayerischen Stadt Schongau ein sterbender Junge aus dem Lech gezogen. Eine Tätowierung deutet auf Hexenwerk hin und sofort beschuldigen die Schongauer die Hebamme des Ortes. Der Henker Jakob Kuisl soll ihr unter Folter ein Geständnis entlocken, doch er ist überzeugt: die alte Frau ist unschuldig. Unterstützt von seiner Tochter Magdalena und dem jungen Stadtmedicus macht er sich auf die Suche nach dem Täter.


    Ein toter Junge mit Hexenmal, eine Hebamme mit Kräuterkenntnissen und angeblichen Zauberkräften, deren Besucher u.a. dieser Junge war. Eigentlich steht die Schuld der Hebamme fest, zumindest für die meisten im Dorf. Doch es gibt auch Zweifler an der Schuld der Hebamme und diese setzen alles daran, den wahren Mörder zu finden.


    Die Grundidee des Buches – der Henker wird zum Retter – begeistert.


    Die kurzen Kapitel lesen sich sehr flüssig. Schon im Prolog ist man gefangen von der Handlung und es fällt schwer dieses Buch aus der Hand zu legen. Während viele Autoren historischer Romane Frauen als Hauptfiguren wählen sind hier die Männer die Helden der Handlung. Die Hexenverfolgung und die damit verbundene Angst und Hysterie der Dörfler ist realistisch und nachvollziehbar beschrieben. Die Hauptfiguren Henker und Medicus sind facettenreich ausgearbeitet. Hart aber trotzdem sehr emotional wird der Henker dargestellt. Er ist sehr belesen und wird vom jungen Medicus bewundert. Dieser liebt die Tochter des Henkers. Diese Verbindung jedoch wird im Dorf als nicht standesgemäß verurteilt aber dies schweißt alle nur noch mehr zusammen.
    Der Titel des Buches ist etwas irreführend, da die Henkerstochter in meinen Augen nicht die Hauptfigur darstellt. Die Gestaltung des Covers jedoch ist sehr ansprechend und auch deswegen fiel es mir in die Hände. Kurzum ein fantastisches Buch für Fans historischer Romane. Lesenswert bis zum Schluss.
    Ich freue mich schon auf den Fortsetzungsroman, der im Mai erscheinen wird.


    Anmerkung:


    Oliver Pötzsch ist ein Nachfahre der berühmten Henker – Dynastie Bayerns

  • Ich habe gerade mit dem Buch angefangen. Schon die ersten 50 Seiten haben mich gefesselt. Das ist ein Buch das ich nicht mehr aus der Hand legen werde, bis ich den Schluß kenne.

  • Die Henkerstochter - Oliver Pötzsch


    Kurzbeschreibung
    Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg wird in der bayerischen Stadt Schongau ein sterbender Junge aus dem Lech gezogen. Eine Tätowierung deutet auf Hexenwerk hin und sofort beschuldigen die Schongauer die Hebamme des Ortes. Der Henker Jakob Kuisl soll ihr unter Folter ein Geständnis entlocken, doch er ist überzeugt: die alte Frau ist unschuldig. Unterstützt von seiner Tochter Magdalena und dem jungen Stadtmedicus macht er sich auf die Suche nach dem Täter.


    Meine Meinung:


    Die Geschichte spielt nach dem dreißigjährigen Krieg im bayrischen Schongau, das in der Nähe von Augsburg liegt. Ein Junge wird schwer verletzt aus dem Lech gezogen. Der halbwaisen Junge stirbt kurz darauf. Nachdem sie eine Tätowierung auf seiner Schulter entdecken beschuldigen die Schongauer sofort die Hebamme Martha. Der Junge war mit anderen Waisenkinder häufig bei der Hebamme zu Besuch und somit haben die Schongauer schnell eine Schuldige gefunden. Der Henker Jakob glaubt an ihre Unschuld und sucht mit dem jungen Medicus Simon und seiner Tochter nach dem Wahren Täter. Weitere Kinder werden ermordet und auch diese haben die geheimnisvolle Tätowierung.
    Bis zum Schluss kann man nur Vermutungen anstellen, wer denn nun wirklich hinter den Morden und Geschehnissen steckt.
    Mir gefiel das sehr gut recherchierte Buch sehr gut. Man erfährt mehr über das Mittelalterliche Leben von Außenseitern, seien es nun die Henkersfamilie oder die Waisenkinder und auch die Hebammen, die damals keinen besonders guten Ruf hatten.
    Auch die Erklärung der Wirkungsweisen der Pflanzlichen Heilpflanzen fand ich sehr interessant.
    Dieser Roman vermittelt dem Leser ein Bild der damaligen Zeit und läßt den Leser den Hexenwahn samt Aberglauben dieser Zeit miterleben. Ich finde es schon Wahnsinn wie schnell man jemanden vorverurteilt und abgestempelt hat. Ob es nun die unangesehene Henkersfamilie, die Waisenkinder oder auch die Hebammen waren.
    Das Buch ist ohne großartige Längen sehr flüssig und spannend geschrieben.
    Was ich jedoch recht irreführend empfand ist der Titel des Buches. Die Henkerstochter. Der Henker und der Medicus würden meiner Meinung nach besser zu treffen, denn Magdalena hat in dem Buch doch recht lange eine geringfühgige bis gar keine Rolle gespielt.
    Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Die Henkersfamilie und auch der junge Simon, die Waisenkinder, Martha sind mir doch sehr schnell sympatisch geworden.
    Mir gefiel dieser mittelalterliche Kriminalroman sehr gut, spannend von der Ersten bis zur letzten Seite.
    Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
    Punkteabzug gibt es wegen dem irreführenden Titel

  • Ich war so begeistert von dem Buch, dass ich mir direkt den zweiten Teil auch noch habe schenken lassen (wie gut, dass ich kurz nach Beendigung des 1. Teils Geburtstag hatte ;) )
    Im Großen und Ganzen ist ja alles gesagt worden: es lässt sich flüssig lesen, ist wirklich spannend und vor allem: die Charaktere leben! Ob es daran liegt, dass der Autor Nachkomme der Kuisl-Familie ist und deshalb die verschiedenen Charaktere so gut gezeichnet hat ? Keine Ahnung, aber jedem Fan von historischen Krimis kann ich das Buch nur empfehlen!

  • Guter Auftakt zu einer interessanten Reihe, in der eine Henkersfamilie die Hauptrolle spielt. Dem Klappentext nach, habe ich es mir allerdings etwas spannender vorgestellt, von daher gibts einen klitzekleinen Abzug.


    Man kommt ziemlich gut in die Geschichte hinein und es fällt einem gleich der einfache, aber dennoch lebhafte Schreibstil auf. Außerdem muss man die Hauptpersonen einfach sofort ins Herz schließen! Jakob Kuisl kann einem mit seiner Erscheinung schon Angst einjagen, aber hinter seine harten Schale verbirgt sich ein weicher Kern. Der Medicus Simon kommt zuerst eitel und hochnäsig rüber, aber ich mochte ihn sofort, als man merkte, wie sehr er Magdalena, die Tochter des Henkers liebt und zu ihr steht, obwohl sie unter seinem Stand ist und eine gemeinsame Zukunft unmöglich ist. Magdalena ist sehr wissbegierieg, neugierig und vor allem stur, das sie von ihrem Vater geerbt hat. Ebenfalls gerne mag ich Anna-Maria Kuisl, die für fast alles Verständnis aufbringen kann und ihren Mann gerne in die Schranken weist.


    Immer wieder erschreckend, wenn es um Hexenverfolgung geht, finde ich die Hysterie, die dann ausbricht und keiner mehr dem anderen trauen kann. Dennoch stellt Pötzsch es sehr realistisch und vor allem nachvollziehbar dar.


    Dem Roman liegt eine neue und interessante Idee zugrunde, ein Henker, der zum Lebensretter anderer Menschen wird. Der etwas fehlenden Spannung wegen gibts (leider) nur: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Inhalt:
    In Schongau treibt der Teufel sein Unwesen. Das jedenfalls denken die Bewohner des bayrischen Ortes, als Kinder mit einem Hexenmal auf der Schulter ermordet aufgefunden werden. Der Teufel sei im Bunde mit der Hebamme, die sofort eingesperrt und verhört wird und unter dem Verdacht steht, eine Hexe zu sein. Der Henker, Jakob Kuisl, soll sie foltern, doch er ist von der Unschuld der Frau überzeugt.
    Gemeinsam mit seiner Tochter Magdalena und dem Sohn des Medicus, Simon, begibt er sich auf die Suche nach den wahren Tätern und stößt dabei auf ein Geheimnis, welches ihn und seine Mitstreiter in Gefahr bringt.


    Persönliche Meinung:
    Pötzsch führt uns gekonnt in die damalige Zeit zurück. Immer wieder stolpern wir über Urin und Exkremente auf den Straßen und werden argwöhnisch beäugt von einfältigen Bürgern, die uns am liebsten hängen oder brennen sehen würden. Ja, man kann sich wirklich gut in Simons Lage versetzen. Er und die Kuisls scheinen die einzigen zu sein, die ihren Verstand gebrauchen und den damaligen Lehrmeinungen nichts mehr abgewinnen können. Dass sie sich damit keine Freunde im Ort machen, verwundert kaum. Doch aufgrund ihrer Stellung kommen sie nicht so schnell an den Pranger – als Arzt und Henker (der ebenfalls über großes Wissen über Heilkräuter und den menschlichen Körper verfügt) werden sie gebraucht.


    Der Roman lässt sich flüssig und gut lesen. Ich konnte das Buch kaum niederlegen, weil ich so drin war in der Welt der Schongauer.
    Einen Kritikpunkt habe ich allerdings auch, und der deckt sich mit dem, was Heinile gesagt hat.

    Für diese Ungereimtheit gibt es von mir einen halben Punkt Abzug.


    Zum Titel: Man könnte argumentieren, dass er in dem Sinne passt, weil Magdalena dafür steht, was verurteilt wird: Sie ist als Henkerstochter stets verdächtig, eine Hexe zu sein, als unrein und unehrenhaft gilt sie ja allein aufgrund ihrer Abstammung.
    Jedenfalls hat mich der Titel allein nicht zum Kauf bewogen, da ich mich vorher über den Inhalt des Buches informiert habe ...


    Von mir gibt’s lobende 4,5 Sterne! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:
    Ich freue mich auf die Fortsetzung! :)

    :study: F. Scott Fitzgerald - The Great Gatsby


    "Mit der Wahrheit ist es wie mit einer stadtbekannten Hure. Jeder kennt sie, aber es ist peinlich, wenn man ihr auf der Straße begegnet.
    Damit muß man es heimlich halten, nachts. Am Tage ist sie grau, roh und häßlich, die Hure und die Wahrheit. Und mancher verdaut sie ein ganzes Leben nicht."
    Wolfgang Borchert - Draußen vor der Tür

  • Meine Meinung


    Schongau, Mitte des 17. Jahrhunderts: Alles ist ruhig in dieser kleinen bayerischen Stadt. Eines Tages im April stirbt ein Junge, ein Waise. Der Junge sowie auch noch andere Kinder, auch Waisen, waren oft bei der ortsansässigen Hebamme zu finden. Auf der Haut des toten Jungen wird eine Tätowierung gefunden, die die Leute mit der Hebamme und mit Hexerei in Verbindung bringen. Der Henker Jakob Kuisl kommt gerade rechtzeitig, um sie gerade noch vor der aufgebrachten Menge retten. Er sperrt sie vorsorglich ins Gefängnis. Kuisl ist von der Unschuld der Hebamme überzeugt. Mit dem jungen Medicus Simon und seiner Tochter Magdalena macht er sich auf die Suche nach dem Mörder des Jungen. Leider sind sie nicht schnell genug, denn eine weitere Kinderleiche wird gefunden. Und jetzt wollen die Bürger Schongaus die vermeintliche Hexe brennen sehen. Werden Jakob, Simon und Magdalena dem Mörder finden? Was hat die Tätowierungen zu bedeuten? Können sie die Hebamme vor dem Feuer retten?


    Oliver Pötzsch gestaltet Schongau mit seinen Einwohner sehr realistisch. Ich konnte den Aberglaube, aber auch den Zweifel der Menschen erleben.
    Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Dialoge sind sogar im Dialekt geschrieben. Das hat mir gut gefallen.
    Die Figuren wirken sehr lebendig. Protagonist Jakob Kuisl wird mit all seinen Ecken und Kanten intensiv beschrieben. Ich konnte mich sehr gut in das Leben des Henkers hinein versetzen.
    Historisch wirkt alles recht schlüssig recherchiert. Und dann noch mit Krimi gemixt war genau mein Genre.
    Erst im Laufe des Buches passten die Puzzleteile zusammen. Und erst am Ende war das komplette Bild zu sehen. Alles war sehr gut inszeniert.


    Fazit: Ich vergebe für diese gute, aber auch schon anspruchsvolle Unterhaltung gern fünf von fünf Sterne. Es ist ein Krimi mit historischem Hintergrund.

  • Anno 1659. In der bayerischen Stadt Schongau wird ein sterbender Junge aus dem Lech gezogen.
    Beim Untersuchen des Sterbenden wird ein Zeichen an seinem Körper gefunden, das auf Hexenwerk hindeutet. Sofort ist auch eine Schuldige gefunden, die Hebamme des Ortes.
    Der Henker Jakob Kuisl wird nun damit beauftragt der Beschuldigten unter Folter ein Geständnis zu entlocken. Dem Henker ist aber bald klar, dass die Hebamme unschuldig ist.
    Zusammen mit seiner Tochter Magdalena und dem jungen Stadtmedicus Simon Fronwieser macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter und bringt dabei nicht nur sich in große Gefahr.
    Mit „Die Henkerstochter“ startet Oliver Pötzsch seine Reihe um den Schongauer Henker Jakob Kuisl, seine Tochter Magdalena und deren Verehrer Simon Fronwieser. Anders als der Titel vermuten lässt, steht nicht „die Henkerstochter“ Magdalena im Vordergrund, sondern deren Vater, der vom Medicussohn Simon unterstützt wird. Magdalena wirkt hier ach eher farblos und ist auch keine wirklich tragende Figur. Der Titel ist somit unpassend und irreführend.
    Ich hoffe nun, dass sich Magdalenas Erscheinungsbild und ihre Rolle in den nachfolgenden Büchern ändern wird.
    Ansonsten sind die Figuren sehr sympathisch und interessant dargestellt. Vor allem der Henker ist eine prägnante Persönlichkeit mit einer noch sehr undurchsichtigen Vergangenheit.
    Ich hoffe auch hier, dass dies in den Nachfolgern klarer wird.
    Sehr gut gefielen mir auch die authentische und stilvolle Sprache und die gelungene Themenwahl des Autors.
    Stellenweise erweist sich die Handlung als sehr brutal und blutig, die Authentizität geht dabei aber nicht verloren.
    Wissenswerte historische Fakten und Informationen sind in die atmosphärisch sehr dichte Handlung gut integriert und liefern eine gelungene Mischung.
    Auch die schönen und äußerst detaillierten Beschreibungen machen Lust auf weitere Bücher von Oliver Pötzsch und vor allem auch auf weitere historische Romane.
    Lediglich die Auflösung und das damit verbundene Ende waren für mich etwas unspektakulär.
    Dennoch gefiel mir „Die Henkerstochter“ äußerst gut und ich freue mich schon auf die weiteren Bücher.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich habe das Buch heute beendet, regelrecht verschlungen.
    Oliver Pötzsch versteht es sehr gut einen mitzuziehen ins Schongau des 17. Jahrhundert. Ich war abgetaucht :wink:
    Spannend, man fiebert regelrecht mit. Die Figur des Simon hat mir persönlich dabei am allerbesten gefällen, wächst er doch in vielen Situationen regelrecht über sich hinaus.
    Das Ende fand ich jetzt allerding auch fast etwas überstürzt und irgendwie zu "einfach" . Und Eines hat mich doch erstaunt:



    Aber egal. Fast aufgedrängt als Leihbuch von einem Kollegen habe ich mit "Die Henkerstochter" sehr schöne Lesestunden gehabt. Ich hatte zwar anfangs eher einen historischen Roman erwartet und eigentlich war es ja mehr ein Krimi vor historischer Kulisse. Aber eine Mischung welche mir sehr gut gefiel und von mir fünf Sterne bekommen hat :thumleft:
    Die anderen Bände der Reihe möchte ich auf alle Fälle auch noch lesen.
    Band 2 ist übrigens bereits schon bei TT ertauscht :)

  • Danke für die Wiederbelebung dieses bei mir in Vergessenheit geratenen Threads. Ich habe die Henker-Bücher immer noch nicht gelesen, weil ich immer so viele aktuelle Bücher habe. Aber bei diesen ganzen positiven Eindrücken muss ich doch mal überlegen, ob ich es 2013 irgendwie unterbringen kann. Mein Sohn hat zwei oder drei Bände von der Reihe.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Enigma
    Nichts zu danken. Ich bin ja selbst wie die Jungfrau zum Kinde zu der Reihe gekommen. :wink:
    Obwohl ich sie vom Namen her schon kannte aber gelesen hatte ich eben noch nichts.
    Frag mal Deinen Sohn danach, ich denke, ihm haben die Bücher auch gut gefallen.

  • Enigma
    Nichts zu danken. Ich bin ja selbst wie die Jungfrau zum Kinde zu der Reihe gekommen. :wink:
    Obwohl ich sie vom Namen her schon kannte aber gelesen hatte ich eben noch nichts.
    Frag mal Deinen Sohn danach, ich denke, ihm haben die Bücher auch gut gefallen.

    Ja, das hat er mir gerade bestätigt. Er hat als Fünfzehnjähriger mit historischen Romanen angefangen (Geschichte war immer eins seiner Lieblingsfächer in der Schule), hat dann auf japanische historische Romane erweitert und liest jetzt vor allem japanische Gegenwartsliteratur.
    Von Oliver Pötzsch habe ich bisher nur "Die Ludwig-Verschwörung " gelesen, die ich zwar nicht ganz ernst nehmen konnte, aber das Buch ist extrem gut lesbar und teilweise auch sehr spannend.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • "Die Ludwig-Verschwörung" habe ich letztens auch bei TT gesehen. Danke für den Tipp, ist mal auf meine Wunschliste gewandert :)

  • Ja, ich muss diese Reihe auch endlich mal weiterlesen. Hab hier noch 2 Bände auf dem SuB. Band 2 war mein allererster Tausch bei TT und nun, 70 Täusche später, ist es immer noch nicht gelesen. :uups: *schäm*.



    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Mir hat das Buch gut gefallen. Ich habe zwar schon spannendere historische Romane gelesen, aber dieses war auch nicht langweilig. Die Geschichte ist flüssig erzählt und angesichts der damaligen Zeiten kann man sich sehr gut vorstellen, dass das Ganze durchaus so hätte passiert sein können. Es zeigt, wie schnell man früher wegen einer falschen Beschuldigung im Kerker landen konnte. Frauen, die den Beruf der Hebamme ausübten und sich mit Medizin und Kräutern auskannten, waren noch gefährdeter und wurden schneller als Hexe angeklagt und verurteilt, als man es sich heute vorstellen kann. Zum Glück haben sich in diesem Punkt die Zeiten geändert.
    Die Charaktere waren gut durchdacht. Trotz seines Jobs mochte ich den Henker Jakob Kuisl, denn wie es auch im Buch heißt: Einer muss die Arbeit ja machen. Und dass eine solche Aufgabe nicht spurlos an einem vorübergeht, zeigen die Phasen des Trinkens, wenn es mal wieder besonders schlimm ist. Und dass der Henker in der Stadt immer gemieden wird und selbst die Familie unter seinem Ruf leidet, ist auch kein einfaches Los. Für eine junge Frau wie Magdalena ist es sicher nicht schön, als „Henkersdirne“ bezeichnet zu werden. Daher finde ich es umso bewundernswerter, dass sie so selbstbewusst damit umgeht. Auch der junge Medicus Simon war mir sehr sympathisch, da er mutig genug ist, sich gegen seinen Vater durchzusetzen. Er und Magdalena passen sehr gut zusammen.
    Fazit: Ein gut geschriebener und recherchierter historischer Roman mit teilweise authentischen Personen, denn der Henker Kuisl ist ein Vorfahre des Autors. Dazu gibt es weitere Informationen von Oliver Pötzsch im Nachwort. Man erhält viele Einblicke in das damalige Leben und in den Beruf des Henkers.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich sehe gerade, es ist schon eine Weile her, seit zuletzt über diesen Roman berichtet wurde. Ich habe ihn erst jetzt entdeckt - und er hat mir sehr gut gefallen.


    Oliver Pötzsch: Die Henkerstochter - ein schöner, spannender historischer Roman, aus der Zeit kurz nach dem 30jährigen Krieg. In der bayrischen Stadt Schongau am Lech werden zwei Kinder tot aufgefunden. Jedes hat eine rätselhafte Tätowierung auf der Schulter, deshalb wird sofort die Hebamme des Ortes verdächtigt, mit bösen Hexenzaubern die Kinder verhext und getötet zu haben. Der Henker, Jakob Kuisl, wird beauftragt, die Hebamme mittels Folter zu einem Geständnis zu bringen. Jakob jedoch kennt die Hebamme seit vielen Jahren und ist überzeugt, dass sie nichts mit den Todesfällen zu tun hat. Genauso sicher ist er allerdings, dass nur seine Vermutung allein die alte Hebamme nicht retten kann, da die Menschen im Ort eine "Schuldige" brauchen. Also macht er sich selbst auf die Suche nach dem Mörder der Kinder. Dabei wird er von seiner Tochter Magdalena und vom jungen Medicus Simon unterstützt.


    Was mir besonders gut gefallen hat: ein Außenseiter, der Henker Jakob, wird zum Helden, und als liebevoller Familienmensch beschrieben. Anfangs ganz allein, später mit Hilfe von Magdalena und Simon sucht er Antworten auf Fragen, die außer ihm keiner stellt. Die Männer des Ortes schauen lieber weg, bzw. bevorzugen einfache Lösungen. Es wäre sehr einfach, könnte die alte Hebamme überführt werden. Aber dadurch kommen auch andere unangenehme Fragen auf, z.B.


    Außerdem: es war mir nicht bewusst, was ein Henker damals alles zu tun hatte. Die Einblicke in das alltägliche Leben des Jakob Kuisl sind ebenso interessant wie die teils drastischen Schilderungen der Hygiene im Mittelalter. Auch die Informationen über die Heilkräuter, die die Hebamme verwendet sind gut recherchiert und haben mir sehr gefallen.


    Warum dieser Roman diesen Titel hat, will sich mir jedoch nicht erschließen. Magdalena ist nicht die Hauptfigur, eher ihr Vater Jakob. Auch das Titelbild mit einer schönen jungen Frau mit verbundenen Augen passt nicht. Das kommt im Roman überhaupt nicht vor. Trotzdem - der Roman hat mir sehr gut gefallen, sehr spannend, sehr viel Lokalkolorit, gut recherchiert. ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: .


    viele Grüße von der Frühlingsfee :thumleft:

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)


  • Womöglich hat Pötzsch zu dem Zeitpunkt schon die Intention gehabt, es nicht bei einem einzelnen Buch bewenden zu lassen. Im zweiten Band steigt die Henkerstochter dann ja tatsächlich zu einer Hauptfigur auf. Das erste Buch war schon ein guter Einstieg in die Reihe.


    "Axel Saalbach wurde vor einer Woche im Radio gefragt, warum er die Menschen nicht mag. Er lacht immer noch."