Stephen King - Sunset / Just after Sunset

  • Klappentext:


    Stephen King - der mehr als fünfzig Romane geschrieben hat, Dutzende davon New York Times Nummer 1-Bestseller und viele unvergeßliche Filme - liefert eine erstaunliche Sammlung von Kurzgeschichten, seine Erste seit Everything Eventually von vor sechs Jahren. Als Gastherausgeber des gut verkauften Best American Short Stories 2007 verbrachte Stephen King mehr als ein Jahr damit Hunderte von Geschichten zu lesen. Seine neueerwachte Leidenschaft für die Form wird deutlich auf jeder Seite von Just after Sunset. Die Geschichten dieser Sammlung erschienen zuvor in The New Yorker, Playboy, McSweeney's, The ParisReview, Esquire und anderen Veröffentlichungen.
    Wer außer Stephen King kann ein Dixie-Klo in einen schleimigen Geburtskanal verwandeln oder eine Landstraßen-Country-Bar in einen Ort unendlicher Liebe? Ein Buchvertreter mit einem Problem könnte einen stummen Anhalter mitnehmen ohne zu wissen, dass der stille Mann auf dem Beifahrersitz nur allzu genau zuhört. Oder eine Trainingsrunde auf einem Heimtrainer um das böse Cholesterin zu beseitigen könnte den Fahrer auf eine erst fesselnde - und dann erscheckende - Reise bringen. Situiert in einem abgelegenen Key in Florida erzählt "THe Gingerbread Girl" eine mitreißende Geschichte einer jungen Frau, die so verletzlich - und so ressourcenvoll - ist, wie Audrey Hepburns Charakter in "Warte bis es dunkel wird." In "Ayana" bewirkt eein blindes Mädchen Wunder mit einem Kus und einer Handberührung. Für King ist die Trennlinie zwischen den Lebendigen und den Toten oft verwischt und die Schweißnähte, die unsere Realität zusammenhalten können jeden Moment reißen. In einer der längeren Geschichte, "N.", welche kürzlich als Graphic-Digital-Unterhaltung adaptiert wurde, könnte das irrationale Denken eines Psychiatriepatienten eine apokalyptische Bedrohung in der Mainer Landschaft erschaffen ... oder die Welt davor retten, ihr Opfer zu werden.
    "Gerade nach dem Sonnenuntergang" - nennt es "Dämmerung", nennt es "Zwielicht". ist die Zeit, zu der menschliche Beziehungen eine unwirkliche Stimmung annehmen, wenn nichts ganz so ist, wie es zu sein scheint, wenn die Vorstellungskraft nach den Schatten zu greifen, während sie sich in der Dunkelheit auflösen und Dich zu tode erschrecken können. Es ist die perfekte Zeit für Stephen King.


    Eigene Beurteilung:


    Soviel Klappentext lässt einem kam noch etwas zum Inhalt zu sagen - außer, dass die Geschichten bei gewohnt guter handwerklicher Qualität wirklich wieder sehr überraschende Inhalte haben. Einige kannte ich zwar schon (z.B. Stationary Bike), aber das machte nicht wirklich etwas. Auf jeden Fall lesenswert.

  • Hm, bin ich dier erste die einen Beitrag schreibt? :-k
    Ok, das Buch hat mir ganz gut gefallen. Es gehört nicht zu den besten KG-Sammlungen, aber es ist sehr solide. Die KGs "N" und "Abschlusstag", "Der Hometrainer" und "In der Klemme" gehören zu meinen Favoriten. Vor allem die Atmosphäre in "Abschlusstag" ist so düster und unheilvoll, das ich Nachts davon geträumt habe. "N" gehört nun auch zu meinen lieblings KG von Stephen King. "Ayana" und "Hinterlassenschaften" haben mir gar nicht gefallen. Vor allem die 11.9. Thematik in "Hinterlassenschaften" hat micht gar nicht angesprochen.
    Ich gebe dem Buch 4 von 5 Punkten. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich habe Sunset schon länger neben meinem Bett, im Wohnzimmer, auf dem Schreibtisch usw. liegen, das Schöne daran ist ja, dass man mal zwischendurch eine Geschichte lesen kann und nicht an einem langen Buch dranbleiben muss.


    Was mir bei Stephen King immer besonders gefällt, ist das Vorwort und die Anmerkungen zu den einzelnen Geschichten. So erhält man einen Eindruck davon, was ihn antreibt, inspiriert. Man merkt, dass er trotz des vielen Geldes ein normaler Mensch geblieben zu sein scheint - und doch ziemlich verrückt ist, aber auf eine sympathische Art.


    In einem anderen Thread habe ich gerade einige Beiträge gelesen, die sich damit befassen, ob Stephen Kings Bücher blutrünstig sind oder nicht. Sunset ist ein weiterer Beweis dafür, dass sie es nicht sind. Bei einigen Geschichten, z. B. beim "Hometrainer", weiß man noch nicht einmal, ob überhaupt etwas passiert ist, oder ob sich die Hauptperson es sich nur eingebildet hat. "Die Höllenkatze" ist zwar eine Ausnahme, aber die ist irgendwie so herrlich ironisch, finde ich, so überdreht-horrormäßig mit des Menschen liebstem Kuscheltier als bösem Monster. Als Katzenliebhaber konnte ich es natürlich nicht gutheißen, dass das arme Tier ermordet werden sollte, gleichzeitig hätte ich es aber auch nicht im Bett haben wollen. :wink:



    Vor allem die 11.9. Thematik in "Hinterlassenschaften" hat micht gar nicht angesprochen


    Mich hat sie im Gegenteil sehr angesprochen, oder besser gesagt, die Art wie Stephen King sie aus einem ganz anderen Blickwinkel behandelt. Mit Abstand, und doch ist man irgendwie mittendrin. Versteht Ihr, was ich meine? :scratch:

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.

  • Habe das Buch in wenigen Tagen durchgelesen und fand die meisten Geschichten sehr spannend. "Abschlusstag" fand ich auch total gut, hatte ein richtig beklemmendes Gefühl beim Lesen. Auch die Geschichte über die Zwangsstörungen hat mir gefallen, mir fällt gerade der Titel nicht ein. Bin ein begeisterter WOW-Spieler und fand es ansprechend, dass King eine Figur aus diesem Spiel eingebaut hat. Also auf jeden Fall lesenswert! :)

  • Habe das Buch in wenigen Tagen durchgelesen und fand die meisten Geschichten sehr spannend. "Abschlusstag" fand ich auch total gut, hatte ein richtig beklemmendes Gefühl beim Lesen.

    Das sehe ich genauso. Richtig beunruhigend diese KG.

  • Bin etwas enttäuscht von meinem Lieblingsautor. Die Geschichten hatten nicht durchgehend die gute Qualität, die ich von Stephen King gewohnt bin. Vor Allem die beiden ersten Geschichten, "Willa" (langweilig und einschläfernd) und "Das Pfefferkuchen-Mädchen" (dazu stell ich mir einen zweitklassigen B-Movie-Thriller vor) fand ich sehr schwach. "Der Hometrainer" und "N." begannen sehr vielversprechend, fielen zum Ende hin aber total ab. Zum Schluss hat er aber nochmal Gas gegeben und mit den irgendwie auf seine Art witzigen Stories "In der Klemme" und "Die Höllenkatze" grad noch den Bogen gekriegt (letztere kannte ich aber schon). Lobend erwähnen muss ich auch noch die hier schon erwähnte tolle Atmosphäre in "Abschlusstag". Die übrigen Geschichten liegen in meinen Augen alle irgendwo zwischen "gut" und "nicht so toll".

  • Ich möchte mich auch mal an einer kleinen Rezension versuchen. Da erscheint mir Sunset von King ganz passend. Ich hoffe ich mache das richtig so.


    Kurzbeschreibung:

    Wenn die Sonne untergeht, erwacht das Grauen ...

    Eingerahmt von Vorwort und kurzen Anmerkungen zum Hintergrund der jeweiligen Geschichten, bindet Stephen King in dieser Sammlung 13 Kurzgeschichten die sich quer durch die amerikanische Seele ziehen.


    Der König des Horrors besinnt sich mit diesen Kurzgeschichten zurück zum Anfang seiner literarischen Karriere, die vom ständigen Geldmangel eines jungen Familienvaters geprägt war.

    Eine Zeit in der er sich mit kurzen Geschichten für Magazine und Zeitungen über Wasser hielt.


    Die Fähigkeit große Gedanken in kleine Geschichten zu verwandeln kam ihm über die Jahre unter dem Druck großer Romane abhanden und viele Geschichten verloren sich im Staub. King beschreibt sich trefflich als alten Schwertfeger der die Fähigkeit verlor eine feine Damaszener-Klinge zu schmieden, und diese Kunst neu erlernen musste.


    Klappentext:

    Was, wenn tödlicher Horror über einen hereinbricht oder Besessenheit und Gelüste alle Vernunft besiegen? Wozu der vermeintlich normale Mensch fähig ist, wenn sein Leben plötzlich eine unerwartete Wendung nimmt: Stephen King zeigt uns das, wie nur er es kann – in dreizehn neuen unheimlichen Geschichten, erstmals in einem Band gesammelt.


    Meine Meinung:

    Entgegen des Klappentextes und der daraus entstehenden Erwartung reiner Horrorgeschichten finden sich im Buch vielschichtige Erzählungen, wie die Verarbeitung der Ereignisse von 9/11, der Umgang mit dem Tod und die Aufarbeitung Kings eigener Schmerzmittelsucht. Auch bizarre Geschichten wie "Die Höllenkatze" die vom besonderen Ziel eines Auftragsmörders handelt finden ihren Platz.


    Besonderen Spaß hatte ich an "N." und der "Der Hometrainer". Ersteres über einen Psychiater der sich in den Zwangsneurosen seines Patienten verliert, zweites über einen ganz besonderen Bautrupp.


    Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich lege es jetzt erst einmal wieder an die Seite.

    Gelesen habe ich zur Überbrückung "Abschlusstag" und "Der Hometrainer". Und es hat sich wieder gezeigt, dass ich mit Kurzgeschichten rein gar nichts anfangen kann. Beide haben mich mit einem WTF-Gefühl zurückgelassen. Brauche ich nicht. Vielleicht nehme ich es mir bröckchenweise vor.

    Vielleicht bringe ich es aber auch direkt zurück in die Büchertauschbörse. 🤷🏼‍♀️

    "Outside of a dog, a book is man's best friend. Inside of a dog, it is too dark to read."
    - Groucho Marx