Jürgen Domian - "Der Tag, an dem die Sonne verschwand"

  • Kurzbeschreibung: (amazon)



    Allein im Universum »Wenn ich jetzt nicht zu schreiben beginne,
    werde ich irrsinnig. Heute ist bereits der neunundzwanzigste Tag ...
    Seit knapp einem Monat gibt es keine Sonne mehr, keine Lebewesen, keine
    Geräusche.«
    Ein Mann sitzt Mitte Juli in seiner Altbauwohnung
    am Fenster und genießt den Jahrhundertsommer. Plötzlich verdunkelt sich
    der Himmel, es beginnt sintflutartig zu regnen und die Temperatur
    fällt. Tagelang schneit es. Als der Mann seine Wohnung verlässt, stellt
    er fest, dass niemand mehr da ist. Er ist der letzte Mensch auf Erden.


    Meine Meinung:


    Gestern Nachmittag habe ich dieses Buch begonnen, gerade eben beendet.


    Diese Geschichte handelt von Lorenz, einem jungen Mann, der mitten im Hochsommer von einem plötzlichen Klimawandel überrascht wird.
    Nachdem die Sonne verschwunden ist und überall Schnee liegt, wagt er sich nach draußen. Alles Lebendige ist verschwunden, sie scheinen vom Erdboden verschluckt zu sein, nur die Toten existieren noch.
    Er schreibt seine Erlebnisse auf, die Monate in vollkommener Dunkelheit, wie er die Tage verbringt, Rückblicke in seine Vergangenheit, sein Leben mit seiner Freundin, die bei einem Unfall ums Leben kam, sein tristes Leben nach diesem Ereignis.
    Er erlebt Tiefen und Höhen und lässt den Leser daran teilhaben.


    Sprachlich gut geschrieben, eine Geschichte vor einem interessanten Hintergrund, Gedanken über die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft und das Leben an und für sich.
    Hintergründig herrscht immer eine düstere Stimmung aufgrund der Phantasie, die die Fakten in einem wecken, diese vollständige Dunkelheit, Stille und Kälte.
    Passend zu dem tristen Novemberwetter draußen.


    Das Ende ist leider sehr offen gehalten und hinterlässt sehr viele offene Fragen.
    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne!

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Wow!
    Zuerst klang die Inhaltsangabe etwas seltsam für mich, denn warum sollte der Protagonist der einzige Überlebende sein, nur weil er in seiner Wohnung war?! Aber das scheint für das eigentliche Ziel des Buches ja unerheblich und ehrlich gesagt, finde ich dieses Thema immer wieder toll: Der letzte Mensch, wie er sich mit dem Alltag auseinandersetzt, ob er an die Vergangenheit bzw. die Zukunft denkt und wenn ja, an was genau, ... hat Ähnlichkeit mit I Am Legend, wenn man dessen Horror-/Fantasygehalt wegnimmt.
    Klar, ausgerechnet bei ohnehin schon tristem Wetter auch noch ein tristes Buch zu lesen wäre vielleicht nicht sehr intelligent von mir (ich bin dann immer besonders nah am Wasser gebaut :uups: ), aber trotzdem habe ich das Buch auf meinen Wunschzettel gesetzt. :mrgreen:
    Danke also für die Vorstellung, ich bin schon sehr gespannt.

  • Trist in dem Sinne, dass es einen zu Tränen rühren kann, ist es nicht.
    Eher düster-melancholisch. Mich hat es immer wieder dazu gebracht, zu überlegen, wie es wäre, so viele Monate in vollkommener Stille und Dunkelheit zu leben.


    Vielleicht können sich diejenigen, die es schon gelesen haben, auch dazu äußern, wurde es doch zweimal mit jeweils einem Stern bewertet.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Vielleicht können sich diejenigen, die es schon gelesen haben, auch dazu äußern, wurde es doch zweimal mit jeweils einem Stern bewertet.



    Das war ich :wink:


    Das Buch habe ich vor einiger Zeit gelesen. An alles kann ich mich nicht mehr erinnern, aber mir hat beispielsweise diese Endzeit - Atmosphäre nicht gefallen. Was alles irgendwie sehr unrealistisch. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, Domian hat sich die Idee bei "I am Legend" abgeschaut. Zwar hat die Handlung nichts damit zu tun, aber dieses "Mann alleine auf der Welt", hat mich ständig daran erinnert. Und die Probleme des Mannes...es kam mir vor als hätte Domian einige seiner Sendungen darin "verarbeitet". Wie eigene Einfälle hat sich das für mich nicht gelesen und es war stellenweise einfach langweilig.
    Soweit ich mich erinnern kann. :-k


    Ach ja, zu der Einsamkeit des Mannes...


    edit:
    Ach ja, ansonsten mag ich Domian. Seine Sendung habe ich früher gerne und regelmäßig geschaut. ;)

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

    Einmal editiert, zuletzt von Suspiria ()

  • Er ließ wohl auch Erlebnisse/Gehörtes aus seiner Sendung mit einfließen, was man ihm nicht verübeln kann, er hat es, finde ich, auch gut gemacht.
    Es ist natürlich in gewisser Weise Fiktion, wie könnten denn die Menschen einfach so verschwunden sein innerhalb von Minuten?
    Aber ich denke, es geht eher darum, sich zu überlegen, wie es einem solchen Menschen in so einer Situation ergehen könnte.


    Zu Deinem Spoiler:


    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Er ließ wohl auch Erlebnisse/Gehörtes aus seiner Sendung mit einfließen, was man ihm nicht verübeln kann, er hat es, finde ich, auch gut gemacht.


    Und damit hat er es sich, meiner Meinung nach, etwas einfach gemacht. Gerade in einem Roman hätte ich mir mehr eigene Ideen von ihm gewünscht.



    Es ist natürlich in gewisser Weise Fiktion, wie könnten denn die Menschen einfach so verschwunden sein innerhalb von Minuten?



    Das stimmt natürlich. Aber hier blieben mir zu viele Fragen offen. Warum ? Weshalb ? Wieso ? :wink: Auf einmal war der Schnee da, die Menschen weg und keine Erklärung dazu. Das Ende war mir auch zu offen. Ich mag es nicht so gern, wenn ich ein Buch ausgelesen habe und ich mir danach so viele Fragen stelle.
    Aber wahrscheinlich war die "Message" des Buches auch eine andere, als ich sie verstanden habe. Was ich ganz stark annehme.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

    Einmal editiert, zuletzt von Suspiria ()

  • Eher düster-melancholisch. Mich hat es immer wieder dazu gebracht, zu überlegen, wie es wäre, so viele Monate in vollkommener Stille und Dunkelheit zu leben.

    Und genau so etwas sollte ich (zumindest derzeit) nicht lesen.



    Ach ja, ansonsten mag ich Domian. Seine Sendung habe ich früher gerne und regelmäßig geschaut. ;)

    Muss man den kennen? Könnt ihr mir den Titel der Sendung sagen - vielleicht kenne ich das ja doch?!

  • Klingt spannend, aber ich mag nicht so gerne offene Enden, aber ich packe es mal auf meine Wunschliste. :wink:

    In jeder Minute, die du im Ärger verbringst, versäumst du 60 glückliche Sekunden deines Lebens. (Albert Einstein)

  • @ FallenAngel
    Die Sendung heißt Domian. Und läuft im TV auf WDR und im Radio auf Eins Live. Allerdings nachts 1 Uhr ;). Das ist ein Radiotalk. Da kann man anrufen und mit ihm über Probleme etc. reden.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • @ FallenAngel
    Die Sendung heißt Domian. Und läuft im TV auf WDR und im Radio auf Eins Live. Allerdings nachts 1 Uhr ;). Das ist ein Radiotalk. Da kann man anrufen und mit ihm über Probleme etc. reden.

    Achso. Dann ist es kein Wunder, dass mir das nichts sagt. Danke für die Aufklärung. :wink:

  • Achso. Dann ist es kein Wunder, dass mir das nichts sagt. Danke für die Aufklärung. :wink:

    Hihi, hab auch grad gedacht "Nee, du musst das nicht kennen, das ist past your bedtime." :mrgreen:


    @topic:
    Ich hab jetzt schon lange überlegt, ob ich das Buch auf die Wunschliste packe, weil ich irgendwo schon einige negative Stimmen dazu gehört habe (fragt mich nicht, wo, keine Ahnung mehr), es sich aber an sich ja spannend anhört. Bin immer noch zwiegespalten. Gerade, wenn ihr sagt, dass er einiges aus der Sendung mit hat einfließen lassen, sagt mir das nicht so zu, ich schüttele ja immer schon oft genug den Kopf, wenn ich die Sendung höre, was manche Leute für Probleme haben - ob ich das dann auch noch in einem Buch lesen will? :-k

  • ob ich das dann auch noch in einem Buch lesen will?


    Gute Frage :-k . Die Meinungen gehen wirklich sehr auseinander.
    Für mich hatte es ein bisschen was von einer Aneinanderreihung von Domian - Erlebnissen.


    Desöfteren habe ich hier gelesen "es hört sich spannend" an. :loool:
    Das Buch besteht größtenteils aus Erinnerungen dieses Mannes. Es passiert das also eigentlich nichts "spannendes".

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

    Einmal editiert, zuletzt von Suspiria ()

  • Hihi, hab auch grad gedacht "Nee, du musst das nicht kennen, das ist past your bedtime." :mrgreen:


    @topic:
    Ich hab jetzt schon lange überlegt, ob ich das Buch auf die Wunschliste packe, weil ich irgendwo schon einige negative Stimmen dazu gehört habe (fragt mich nicht, wo, keine Ahnung mehr), es sich aber an sich ja spannend anhört. Bin immer noch zwiegespalten. Gerade, wenn ihr sagt, dass er einiges aus der Sendung mit hat einfließen lassen, sagt mir das nicht so zu, ich schüttele ja immer schon oft genug den Kopf, wenn ich die Sendung höre, was manche Leute für Probleme haben - ob ich das dann auch noch in einem Buch lesen will? :-k

    Wir können ja schauen ob man es irgendwo ausleihen kann oder es kaufen, aber die Kosten teilen. Dann tut es nicht so weh, wenn es eine Fehlinvestition war. :mrgreen:

  • Klar, kein Problem.
    Musst mir nur Deine Adresse schicken und bis nach dem 15. warten. :wink:

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Klar, kein Problem.
    Musst mir nur Deine Adresse schicken und bis nach dem 15. warten. :wink:

    :bounce: Ich komme schon, PN ist schon abgeschickt!
    Viiieeelen lieben Dank! :kiss: Werde mich bei Gelegenheit gerne revanchieren.

  • Ich mußte gerade überlegen, warum mir der Buchtitel so bekannt vor kommt -- weil es einen gleichen Titel schon gibt:
    Liz Rigbey - Der Tag, an dem die Sonne verschwand
    Ist eigentlich selten, daß es zwei Bücher mit gleichem Titel gibt, oder irre ich mich? Von der Inhaltsangabe hätte ich weniger an I am Legend gedacht, sondern mehr an Marlen Haushofer "Die Wand" - ein Mann der plötzlich alleine ist? Ich glaube, ich muß auch das Buch unbedingt auf meine Wunschliste setzen... :wink:

  • Vielen Dank,Coco, für Deine schöne Beschreibung des Buches.
    Ich habe vorhin das Buch "Der Gedankenleser" von Domian ausgelesen,
    war begeistert und bin nun gespannt auf das nächste.
    Ich mag Domians Schreibstil und so hoffe ich, dass er mich noch einmal mitreißen kann :)