Kurzbeschreibung Amazon:
Wir schreiben das fünfte Jahrhundert christlicher Zeitrechnung. Über dem Schlachtfeld bei Worms kreisen die Raben. Das tapfere Volk der Burgunder ist von dem Hunnenheer, das die Römer zu Hilfe riefen, in einer furchtbaren Schlacht vernichtet worden. Kaum jemand hat überlebt. Eine der Überlebenden ist die junge Goldrun. Als Sklavin wird sie ins Land der Hunnen verschleppt. Doch die Burgunderin besitzt eine besondere Gabe: Sie hat ein Gespür für Pferde, kann sie besänftigen, ihre Krankheiten erkennen und ihre Schmerzen lindern.
Hm, was sagt man über dieses Buch - es ist sehr umfangreich, sowohl was die Handlungsstränge, als auch was die Personen und Schauplätze angeht, es ist historisch sehr detailliert geschrieben und es beginnt mit einer relativ spannenden Geschichte.
Diese spannende Geschichte ist die der jungen Burgunderin Goldrun, die nach einer verlorenen Schlacht als Sklavin zu den Hunnen verschleppt wird, und sich dort langsam eine sichere Stellung mit Hilfe ihrer besonderen Gabe aufbauen kann. Zudem steht sie dann später noch im Mittelpunkt einer romantischen Liebesgeschichte...
Leider verliert der Autor Goldrun irgendwann aus den Augen, wahrscheinlich weil er selbst sehr begeistert von den politischen Winkelzügen der Herrscher in Rom, Konstantinopel und dem Hunnenreich ist. Wie auch immer, etwa ab Seite 200 wechselt der Charakter des Buches fast völlig, und wandelt sich zu einem politisch-historischen Roman über Attila in all seinen Facetten. Und ich meine ALLE, denn hier wird wirklich jede Entscheidung von ihm genaustens beleuchtet. Das ist dann Geschmacksache, ich muss ehrlich zugestehen, dass die Herrschaft Attilas und auch seine Kriegszüge sicherlich gut beschrieben sind, und auch logisch und manchmal sogar humorvoll... aber mir persönlich wurde es irgendwann zuviel der Politik.
Zudem wird der relativ gleichmäßig dahinplätschernde Erzählfluss ab und zu durch unpassend wirkende "Effekte" unterbrochen, die wahrscheinlich das Besondere des Buches ausmachen sollen. Dazu zählen zum Einen mysteriöse Verweise auf die Apokalypse in Form von Blutbädern oder einem dahinreitenden Tod in Graupelschauern, die zusammenhangslos eingestreut werden, und nur in Bezug auf den Buchtitel logisch erscheinen, zum Anderen unverhofft deftige Bettszenen, bei denen man teilweis everblüfft ein paar Seiten zurück blättert, ob man jetzt vorher etwas überlesen hat. Auch gibt es einige Stellen, an denen die Charaktere nicht gerade glaubhaft agieren, sich in ihrer Persönlichkeit seltsam entwickeln (Keve) oder Handlungsstränge beginnen, die nie beendet werden.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass dies a) nicht mein Lieblingsbuch werden wird und dass dieses Buch meiner Meinung nach b) nicht an das "Salz von Florenz" heranreicht.
LG schnakchen