Kai Meyer - Dschinnland

  • Ich kann mich den ganzen positiven Meinungen hier nur anschließen. Mir hat das Buch auch unglaublich gut gefallen. Angefangen von dem wunderbaren orientalischen Flair, das mich von der ersten Seite an gepackt hat bis zu den liebevoll ausgestalteten Charakteren und ihren ebenso interessanten Gegenspielern hat einfach alles für mich gestimmt. :thumleft: Interessant fand ich insbesondere auch die Beziehung zwischen den beiden Brüdern, die noch eine Menge Potential hat. Für mich hat das Buch als Auftakt der Trilogie einen tollen Raum für Entwicklungen geschaffen und mich mit vielen Fragen und Lust auf den nächsten Teil zurückgelassen aber gleichzeitig auch eine richtige Handlung mit einem Zwischenfazit und vielen Erklärungen beinhaltet. Oft empfinde ich einen ersten Teil als langatmig, weil viele Erläuterungen über die Hintergründe der Geschichte einfließen (müssen), besonders wenn es wie hier eine andere Welt mit eigenen Wesen und Gesetzen gibt. "Dschinnland" empfand ich aber überhaupt nicht langatmig sondern fast schon rasant aber ohne dabei gehetzt zu wirken und mit genau dem Maß an ruhigen Stellen und Beschreibungen, die mir angenehm sind. Toll.
    Von mir: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Meinetwegen könnte die auch weggelassen werden. :wink: Diese Szene hat mich auch ein wenig überrascht, um ehrlich zu sein... Ich hatte schon ein wenig Angst, dass das jetzt das ganze Buch so bleibt (was ja nicht der Fall war). :uups:


    Ich muss zugeben, dass ich davon auch überrascht war, irgendwie hatte ich das dem Autor gar nicht zugetraut. :uups: Ich fand die Umsetzung aber toll und im Endeffekt war es für mich dann auch stimmig. Aber am Anfang hab ich ähnliche Befürchtungen gehabt wie du, Aventurin. 8-[



    Die Taschenbuch-Ausgabe gefällt mir allerdings nicht, sie gibt auch gar nicht das Flair des Romans wieder, wie das bei der Gestaltung der Hardcover-Ausgabe der Fall ist. Deswegen habe ich mir das Buch auch noch als Hardcover zugelegt, denn diese Reihe werde ich bestimmt nicht nur einmal lesen!


    Da bin ich total deiner Meinung. Ich war total baff als ich nach dem Entfernen des Schutzumschlages plötzlich dieses wunderbar funkelnde Buch in der Hand hatte. :love: Da hat jemand bei der Gestaltung echt ein glückliches Händchen bewiesen.

    "Ich frage mich, ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den Seinen wiederfinden kann." - Der kleine Prinz

  • Die Trilogie hab ich vor vielen Jahren gelesen und endlich komme ich dazu, wieder in die Welt der Dschinne und Teppichreiter einzutauchen - was für ein geniales Abenteuer aus 1001 Nacht!


    Die wilde Magie, die vor ca. 50 Jahren ausgebrochen ist, hat die Gegend um Samarkand unpassierbar gemacht: dort treiben jetzt nicht nur Dschinne ihr Unwesen sondern auch andere, bösartige Kreaturen, die jedem Wanderer das Leben kosten können. (Die Ideen hier sind wieder wunderbar originell und detailreich beschrieben, so dass man ein farbenfrohes Bild serviert bekommt.)

    Die einzige Chance, die Wüste lebend zu durchqueren, ist der Luftweg, der den Teppichreitern vorbehalten ist. Da aber der Emir von Samarkand jegliche Magie verboten hat, haben Schmuggler schlechte Karten ...


    Schon der rasante Einstieg mit dem verbotenen Teppichrennen über den Dächern von Samarkand war perfekt um ein Gefühl für die Geschichte zu bekommen. Während man Tariks waghalsigem Flug folgt erfährt man einiges über diese abgeschiedene Stadt und sein Leben, das seit einigen Jahren nur noch aus oberflächlichem Vergnügungen und trostlosem Vergessen besteht.


    Als Sohn eines Schmugglers zwischen Samarkand und Bagdad war auch Tarik der gefährliche Weg durch die von Dschinnen bevölkerten Wüsten vertraut, die die beiden Städte voneinander trennt. Doch der Verlust seiner Freundin Maryam hat dem ein Ende gesetzt. Seinem hilflosen und zornigen Brüten wird allerdings ein jähes Ende gesetzt, denn sein Bruder Junis nimmt einen waghalsigen Auftrag an.

    Junis ist nicht gut auf Tarik zu sprechen. Der Hass zwischen den beiden geht gefährliche Wege und doch spüren sie die Bande, die sie als einzige Blutsverwandte zusammen schweißen. Die geheimnisvolle Sabatea hingegen kennt nur ihr eigenes Ziel, das sie mit allen Mitteln erreichen will ... alle drei begeben sich aus unterschiedlichsten Gründen in Lebensgefahr auf den langen Weg durch die Wüste nach Bagdad und die Chancen stehen gering, sie jemals zu erreichen.


    Kai Meyer hat hier wieder viele originelle Ideen die mir in seinen Büchern immer wieder positiv auffallen. Zum einen die vielfältigen Kreaturen, die er aus der wilden Magie entstehen lässt, darunter auch die Elfenbeinpferde, natürlich die Dschinne oder die Ifrit, aber auch das verweben von alten Mythen aus dem Orient mit seinen eigenen Vorstellungen ergeben ein ganz besonderes Bild von den Schauplätzen. Ich war jedenfalls wieder immens begeistert von der Erzählweise die sich mit aufregenden Gefahren und auch ruhigen Momenten abwechselt, in denen man mehr über die Figuren erfährt. Es gibt eine Menge spannender und temporeicher Situationen, die mich wie Tarik auf seinem Teppich nur so durch die Seiten fliegen ließen.


    Vor allem auch die lebendigen Details haben mir viele Bilder in den Kopf gezaubert und das Ende verspricht eine Menge Überraschungen und neuer Entwicklungen, weshalb ich mich sehr auf den nächsten Band freue!


    Mein Fazit: 5 Sterne


    Weltenwanderer

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Kai Meyer - Die Sturmkönige. Dschinnland“ zu „Kai Meyer - Dschinnland“ geändert.
  • Zu dem Autor und dem Buch habe ich eine kleine Erfahrung machen dürfen. Ich habe damals als Kameraassistent gearbeitet und einen Beitrag mit Kay Meyer gedreht. Ich weiss nicht mehr genau, ob es das Format "Kulturzeit" auf 3 Sat war oder etwas für Arte. Wir haben Kai Meyer zu Hause aufgesucht, ich glaube in Erftstadt. Dort lebte er in einem recht modernen und ansehnlichen Haus. Ich kann mich noch an seine große Bibliothek im Untergeschoss erinnern. Auf jedenfall war er sehr entspannt und sympathisch. Er schenkte dem Team zum Abschluss ein signiertes Exemplar von "Dschinnland". Das ganze ist glaube ich über 10 Jahre her. Letztes Jahr im November tauchte es dann wieder auf, bei einer Rezension, die ich auf Youtube sah. Ich erinnerte mich, dass ich das Buch noch irgendwo hatte und fand es dann auch. Ich habe gleich mit dem Lesen begonnen, wurde regelrecht mitgerissen vom rasanten Schreibstil und der geballten Handlung. Die Szenerie und das mythen- und magiefundierte Gerüst, tragen die Spannung von der ersten, bis zur letzten Seite. Ich habe die anderen zwei Bände sofort im Anschluss gelesen. Vor allem das triumphale Finale, fand ich wirklich beeindruckend und überaus popkörnig. Auch ich werde bei Gelegenheit noch mal ein Re-read machen.