Das Evangelium nach Jimmy von Didier Cauwelaert

  • Kurzbeschreibung
    "Ich heiße Jimmy Wood, bin 32 Jahre alt und repariere Swimmingpools in Connecticut. Drei Abgesandte des Weißen Hauses haben mir soeben mitgeteilt, daß ich der Klon Christi bin."


    Was tun, wenn ein Jurist, ein Priester und ein Arzt behaupten, daß man göttliche Gene in sich trägt? Jimmy hat keine Wahl, denn der Präsident der Vereinigten Staaten hat Großes mit ihm vor. Und nur wenig später macht sich eine ganze Armada aus Presseleuten, Stylisten, Psychologen, Ernährungsberatern und Geistlichen ans Werk, um Jimmy in seine neue Funktion als Messias einzuführen.


    Eigene Meinung


    Meiner Meinung nach, ist das Buch ein guter Mix aus Spaß und Ernst. Die Handlung ist schon erschreckend, da sie zwar reine Fiktion, aber trotzdem nicht so realitätsfern ist. Es ist manchmal gar nicht so einfach durch die vertrackte Situation, die durch Manipulationen und Tricksereien entsteht, durchzublicken.

  • Zugegeben die Umschlaggestaltung ist abschreckend und der Klappentext auch nicht sonderlich einladend…. aber ich habe diese Satire trotzdem gelesen (auf der Suche nach Büchern, die vielleicht aussortiert werden können).
    Wenn man sich einmal auf die Idee eingelassen hat, was wäre wenn Christus geklont würde und im Hier und Jetzt auf der Erde wandeln würde, dann ist es tatsächlich eine Idee, über die es sich nachzudenken lohnt und die allerhand Denkanstöße gibt.


    Das erste Drittel hat mir Spaß gemacht, besonders von dem Zeitpunkt, als Jimmy Wood vom Swimmingpool-Reperateur zum langsam an sich Glaubenden wird. Zu amüsant ist es, wie er (der Atheist) sich die Bibel nahe bringt, wie er mit einfachen Gedanken die doch sehr komplexe Materie zu durchdringen sucht.


    Das zweite Drittel war dann leider doch etwas zäh und hatte Längen, die guten und humorvollen Gedanken blieben auf der Strecke, aber der Schluss hatte es dann nochmal in sich. Ohne hier zuviel verraten zu wollen: das letzte Drittel führt einem wieder deutlich vor Augen wie Macht- und Medienpolitik betrieben wird und was dabei herauskommen kann.

    Für meinen Geschmack waren mal wieder ein bißchen zuviel Unanständigkeiten vorhanden, was aber durchaus an meinem mangelnden Interesse für die Sexualität anderer Menschen liegen kann… [Blockierte Grafik: http://anriel.poulter.de/wp-includes/images/smilies/icon_wink.gif]


    Wer also genügend Abstand für eine kritische Betrachtung von Religion hat und dabei doch rudimentäre Bibelkenntnisse (es geht auch ohne, aber mit macht es mehr Spass!), der darf sich trauen, mal etwas anderes zu lesen als Mainstream-Literatur.