Edward Marston: Schwarze Narren, rote Teufel

  • Edward Marston: Schwarze Narren, rote Teufel; Wilhelm Goldmann Verlag München 1993; 286 Seiten; ISBN: 3-442-41282-7


    "Schauspieler, die panische Angst vor ihrer Rolle haben, ein Teufel auf der Bühne, der verteufelt echt aussieht, ein vor Entsetzen gelähmtes Publikum: Bei der Theatergruppe Lord Westfield´s Men ist der Teufel los, und Nicholas Bracewell, der Kopf der Truppe, hat alle Hände voll zu tun, um die Gemüter zu beruhigen. Er glaubt nicht an übernatürlichen Vorgänge, sondern sucht nach dem Drahtzieher des Schreckens. Doch als er einen Schauspieler tot in einer Falltür entdeckt, spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu," berichtet die Inhaltsangabe.


    Hier liegt gut lesbare Unterhaltung vor. Auch wenn die Charaktere noch nicht so ausgereift wie in den späteren Romanen sind, so folgt die Handlung doch dem bewährten Muster. Eine Theatertruppe wird von außen in ihrer Existenz bedroht und muß sich dagegen zur Wehr setzen. Mit Glück und durch Zufall gelingt es dem Regisseur, die Fäden zu entwirren. Die Handlung hat eher den Charakter einer Abenteuergeschichte denn eines Krimies. Hier gibt es keinen klassischen Detektiv, dessen einziger Lebenszweck darin besteht, Untaten aufzuklären. Bracewell nimmt die Ermittlungen aus Eigennutz auf; schließlich geht es um seine berufliche Existenz. Die klassische Detektivarbeit erfolgt nur am Rande.


    "Ein Krimi aus dem alten England" heißt es im Untertitel. Zeitgeschichtliche Zusammenhänge aus dem ausgehenden Mittelalter gibt es hier viele. Die Alchemie sei hier genauso genannt wie der Kampf zwischen Protestanten, Puritanern und Katholiken, der Glaube an den leibhaftigen Teufel und die entwürdigende Welt der Psychiatrie.


    Soweit zum Inhalt. Wer gute Unterhaltung ohne allzu viel Tiefgang sucht, der wird dieses Buch schätzen.