Graham Masteron: Die Opferung; Festa Verlag Almersbach 2001; 287 Seiten; ISBN: 3-935822-04-9
"Existiert das verrufene Fortyfood-Haus wirklich, oder ist es eine
Spiegelung aus Vergangenheit oder Zukunft? Und was haust dort auf dem
Dachboden? Ratten? Nein, es ist Brown Jenkin - und der ist weitaus
schlimmer, als es Ratten je sein könnten," berichtet die Inhaltsangabe.
Die Bezüge zu der Geschichte "The dreams in the Witch - House" von H.
P. Lovecraft sind unübersehbar. Motive wie die Figur Brown Jenkin (eine
Mischung aus Ratte und Mensch), Monströsitäten aus Vergangenheit und
Zukunft oder Gebäude mit abgetrennten Räumen und einer absonderlichen
Architektur kommen hier zuhauf vor. Auch Zeitreisen, Chimären,
Seelenwanderung und jede Menge Esoterik sind hier anzutreffen. Das Buch
enthält also alle Elemente der guten phantastischen und Horrorliteratur.
Für Kinder ist dieses Buch nicht geeignet. Dafür ist es an einigen
Stellen zu grausam geraten. Die hier enthaltenen Folterszenen hätte -
zumindest für meinen Geschmack - ruhig abgemildert werden können. Das
ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt, den ich hier anbringen
kann. Die Handlung ist gut erzählt. Man spürt, wie die Hauptperson, der
Ich - Erzähler, gegen den aufkommenden Wahnsinn ankämpft. Was ist real?
Was eingebildet? Auch als Leser kann man beides nicht mehr unbedingt
auseinanderhalten. Erst langsam wird klar, was sich hinter den
seltsamen Ereignissen verbirgt. Wer gute Literatur mag, wird hier seine
Freude haben.