Inhalt:
Christian sitzt an einem Julitag im Garten seines verstorbenen Bruders mit dessen Frau, die seine Jugendliebe war.
Christian lässt die gemeinsame Vergangenheit, vor allem in Gedanken, noch einmal aufleben.
Es ist die Zeit kurz vor und während dem Hitler-Regime.
Meine Eindrücke:
Es ist ein stiller Roman, ohne Dramatik und doch sind kurze Momente der
Angst, der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit von erdrückender
Intensität, die dem Leser jegliche Wärme entziehen.
Das hier beschriebene Paris ist nicht Picassos und Miròs
Bohemien-Stadt, es ist ein kaltes, fremdes, nicht einladendes Paris,
das seinen Exilmenschen genau so viel bieten will, wie die westliche
Welt heute anderen Flüchtlingen.
Und trotzdem empfindet der Leser kein Mitleid mit dem
Protagonisten, dieser hält sich solch erniedrigende Gefühle mit klarer
Distanz vom Leib.
Viele Fragen bleiben unbeantwortet, doch sind die Antworten
unbedeutend, ich habe bedauert, dass es nach 178 Seiten schon zu Ende
war, vielleicht hätten mir aber 100 weitere Seiten die Begeisterung
verwässert…