Terry Pratchett - Eine Insel / Nation

  • Kurzmeinung

    Hirilvorgul
    Eine wunderbare, sehr philosophische Geschichte mit viel Pratchett-Humor - ein großartiges Lesevergnügen.
  • Klappentext:


    Am Tag, als die Welt endet ...


    ... ist Mau auf dem Rückweg von der Insel der Jungen. Bald nun wird er ein Mann sein.


    Und dann kommt die Welle - eine große Welle, die eine dunkle Nacht hinter sich herzieht und einen Schoner mit sich führt, die SWEET JUDY, welche über und durch den Regenwald der Insel segelt. Als das Schiff zum krachenden Stillstand kommt ist nur noch eine Seele an Bord am Leben (oder zwei, falls man Papageien mitzählen möchte).


    Das Dorf ist fort. die Nation, so wie sie war, ist fort. Nun gibt es nur Mau, der kaum etwas anhat, ein Hosenmännermädchen, das bei Weitem zuviel trägt und fürchterlich viele Missverständnisse.


    Eine eine Menge "Nichtwissen-was-zu-tun-ist". Oder wie man es sagt.


    Zusammen müssen sie eien neue Nation machen aus den übriggebliebenen Bruchstücken. Eine neue Geschichte schaffen.


    Aber...


    WER BEWACHT DIE NATION? WO IST UNSER BIER?


    ... die alte Geschichte beabsichtigt nicht sich einfach niederzulegen und wegzugehen, zumindest nicht, solange die "Großväter" noch eine stimme haben. Und so muss Mau erst einen guten Blick auf die Vergangenheit werfen, bevor er der Zukunft gegenüber treten kann.


    Weise, pfiffig und voller typischer Terry-Pratchet-Satire ist dies ein unwahrscheinliches Abenteuer, welches - im wahrsten Sinne des Wortes - die Welt auf den Kopf stellt.


    Eigene Beurteilung:


    25 Jahre Scheibenwelt - und nun bekommen wir zur Abwechslung mal einen spekulaitven historischen Roman, der in den Pelagi spielt. Allerdings, wie Pratchett selbst bemerkt, in einem Paralleluniversum, in dem danach die Geschichte ein wenig anders verläuft.


    Die Themen hier sind Nation, Religion, Wissenschaft, kultureller Austausch, Grundlagen der Rechtssprechung und literarische Konventionen gegen realistische Entwicklungen. (unter anderem)


    Dieser Roman ist humorvoll, sonst wäre er nicht von Terry Pratchett, aber es geht schon um sehr ernste Themen und so ist dieses Buch sicherlich eines der philosphischsten Werke in Pratchetts Gesamtwerk. Mir hat es ausnehmend gut gefallen. :thumleft:

  • OOoooooohhh, ein neues Buch von Pratchett - und diemal kein Scheibenwelt-Roman!
    Ich hatte ja ehrlich gesagt schon Angst, dass wir nichts mehr hören werden von diesem Ausnahme-Autor (wie ich ihn immer gerne bezeichne), da bei ihm ja Allzheimer diagnostiziert wurde.
    Zum Glück hab ich mich geirrt.


    Die Inhaltsangabe und deine Beurteilung selbst, hören sich sehr gut an - was auch sonst :mrgreen: - denn es gibt wieder den berühmten Mix aus Humor und dem Ernst, den die von Pratchett angesprochenen Themen von Natur aus mit sich bringen!
    *seufz*
    Und wieder ein Buch mehr auf der Wunschliste ... allerdings gleich an erster Stelle! Danke für die Vorstellung! :thumright:

  • Dreck! Die Veröffentlichung habe ich völlig verschlafen, dieser ungünstige Umstand wird sofort behoben werden müssen!


    Danke für deine Einschätzung und Erinnerung Herr Thread-Ersteller!

    Die Menschen glauben alles, was sie unterhält, befriedigt oder ihnen irgendeinen Nutzen verspricht.
    G. B. Shaw


  • Es war nicht ganz einfach, die Geschichte einem Genre zuzuordnen. Bei dem Autoren würde man auf Fantasy tippen, aber ist "Glaube" Fantasy? Ich denke nicht ... Da die Geschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielt, habe ich es unter Historische Romane einsortiert. 8)


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Eine Riesenwelle braust über eine Insel im Pelagischen Ozean hinweg. Nur zwei Halbwüchsige scheinen den gewaltigen Sturm zu überleben – Inselbewohner Mau sowie die Europäerin Daphne, deren Segelschiff von der Riesenwelle auf das Eiland geworfen wird. Auch wenn es sogleich ums nackte Überleben geht, steht der eigentliche Todeskampf erst noch bevor.


    Ähnlich wie Robinson und Freitag und ein wenig wie Adam und Eva begegnen sich Mau und Daphne auf der fiktiven Inselkette am anderen Ende der Welt. Umrahmt wird die Geschichte mit Versatzstücken aus der Realität. Denn es ist das England der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, von wo aus die „Hosenmenschen“ über die Meere fahren. Die Figurenwahl des Autors spricht sowohl Teenager als auch Erwachsene jeden Alters an, dem Leser begegnen selbst speiende Großvatervögel oder eine strenge Großmutter. So erweist sich Terry Pratchett als fesselnder Erzähler, der sehr schnell Fahrt aufnimmt und das Tempo weitgehend halten kann. Wer anfängt, sein Buch zu lesen, legt es jedenfalls so schnell nicht wieder weg, sondern will wissen, wie es weitergeht, wenn es in der Inselhöhle zu knistern und zu knacken beginnt.


    Nicht nur wenn ignorante koloniale Attitüden hinterfragt werden, brilliert der englische Geschichtenerzähler mit Witz und philosophischer Doppelbödigkeit, etwa wenn Mau vorgehalten wird: „Erst stampfst Du mit den Füßen und schreist heraus, dass es keine Götter gibt, und im nächsten Moment reckst du die Faust in den Himmel und beschimpfst sie dafür, dass sie nicht existieren.“ Kein Wunder also, dass Terry Pratchett nach der Schöpferin von Harry Potter, Joanne K. Rowling, derzeit als zweiterfolgreichster englischer Autor gilt. Und das beweist der Meistererzähler mit diesem königlichen Fantasy-Roman über ein mutiges Mädchen und einen Jungen, der versucht, die ganze Welt auf seinen Schultern zu tragen, einmal mehr eindrucksvoll. – Herwig Slezak


    Über den Autor (von Amazon.de kopiert)
    Terry Pratchett, geboren 1948, fand im zarten Alter von 13 Jahren den ersten Käufer für eine seiner Geschichten. Heute zählt der kleine Mann mit dem großen schwarzen Schlapphut zu den erfolgreichsten Autoren Großbritanniens und ist einer der populärsten Fantasy-Autoren der Welt. Seit 1983 schreibt er Scheibenwelt-Romane. Inzwischen widmet er sich ganz seiner Schöpfung, und seine Gemeinde wird täglich größer. Dabei ist er zweifellos der Autor mit dem skurrilsten ehemaligen Beruf: Er war jahrelang Pressesprecher für fünf Atomkraftwerke beim Central Electricity Generating Board. Nach eigener Auskunft hat er nur deshalb noch kein Buch darüber geschrieben, weil es ihm ja doch keiner glauben würde. Seinen Sinn für Realsatire hat der schrille Job jedenfalls geschärft. Ansonsten wohnt der Große Terry, wie ihn seine Fans zu nennen pflegen, mit seiner Frau Lyn in der englischen Grafschaft Wiltshire. Dort schreibt er an seinem nächsten Scheibenwelt-Roman oder diskutiert mit seinen Fans im Internet. Stefan Kaminski, geb. 1974 in Dresden, hat an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" sein Schauspielstudium absolviert. Der beliebte Sprecher ist vor allem durch seine Live-Hörspiele am Deutschen Theater Berlin und sein "Stimmen-Morphing" bekannt.


    Meine Meinung:
    Ich habe zuerst fast nicht in die Geschichte reingefunden. Die wunderbare Lesestimme von Stefan Kaminski hat mich durchhalten lassen und nach etwas 1,5 Stunden begann für mich das große Hörvergnügen. Zuerst denkt man, ah, eine neue Robinson-Geschichte. Aber Eine Insel ist viel mehr. Im Vordergrund steht immer wieder der Glaube, der Glaube an Gott? an Götter? an die Natur? an die Menschen? Daphne ist als einzige Überlebende auf der Insel gelandet und tritt Mau erst verschreckt und ängstlich gegenüber, sagt sich aber bald "Mach das beste aus der Sache und freunde Dich mit ihm an". Beide sprechen natürlich nicht die gleiche Sprache, was am Anfang ihrer Begegnung zu teilweise lustigen Erlebnissen führt. Für Mau ist sie ein "Hosenmensch", ein "Geistermädchen" und auch er hat zuerst Angst vor ihr ... doch die beiden freunden sich an. Nach und nach kommen weitere Überlebende auf die Insel, darunter auch ein Priester, der sagt, Mau habe keine Seele und wäre ein Dämonenjunge. Die Ureinwohner der Insel glauben an ihre Götter und Imo, der alles erschaffen hat und erscheinen auf den ersten Blick für uns Europäer sehr primitiv ... doch hinter ihren Göttern steckt viel mehr, was am Ende der Geschichte zu einer - wie ich finde - wundervollen Auflösung führt.
    Daphne ist besonders begabt im Umgang mit den Menschen und freundet sich schnell mit allen an. In ihr steckt viel Kraft und eine Gabe andere zu führen. Die Frauen der Ureinwohner verehren sie bald sehr und auch Mau kommt ihr immer näher. Doch die beiden sind noch sehr jung.
    Gefahr zieht auf, als noch andere "Hosenmenschen", böse Menschen auf die Insel kommen und die Kannibalen mitbringen. Werden Mau und Daphne es schaffen, die neuen Bewohner der Insel vor diesen Angreifern zu schützen? Kommt es zum Kampf oder siegt die Intelligenz? Sehr spannend ...
    Immer wieder taucht im Roman die Frage auf, welche Menschen denn nun die besseren sind. Die "ungebackenen" also die hellen Menschen oder die Ureinwohner der Inseln? Auch auf die Kolonialisierung hält Pratchett einen kritischen Blick. Werden die Bewohner der "Nation" (so heißt die Insel) im Empire aufgenommen? Wollen sie das überhaupt?
    Ich möchte nicht zu viel verraten. Mich hat die Geschichte nach Anfangsschwierigkeiten gepackt und ich habe heute den ganzen Nachmittag des Rest gehört, weil es so schön war.
    Am Ende wird es sehr traurig, zart besaitete sollten - wie ich - ein Taschentuch parat haben :wink:


    Weil mich der Anfang nicht wirklich überzeugt hat, gibt es einen Punkt Abzug und somit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)

  • Und da es bereits einen Thread dazu gibt, wird der Beitrag hier angehängt. 8)


    Danke schön. Ich hatte im Index gesucht aber wohl nicht richtig hingesehen :roll:
    Ich würde das Buch nicht unter Fantasy einordnen. Alles was im Roman passiert, hätte im 19. Jahrhundert wirklich auf irgendeiner Südseeinsel passieren können ... :-,

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)

  • Ich habe gestern beim Aufräumen mit diesem Hörbuch begonnen (@ Steffi: mein erstes audible-Hörbuch :wink: ) und bin total begeistert :applause: Der Sprecher liest so gut, dass ich nach kurzer Zeit schon mit dem lästigen, ablenkenden Aufräumen aufgehört 8-[ und mich stattdessen aufs Sofa gesetzt und gebannt zugehört habe :-$ Über zwei Stunden lang. Und ich freue mich schon richtig aufs Weiterhören!


    (Ich hätte es übrigens auch nicht unter Fantasy eingeordnet, wahrscheinlich wäre es bei mir unter Romane/Erzählungen gelandet :wink: )

    :study: John Steinbeck - East of Eden

    :study: Frank Witzel - Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969

    :montag: Veronica Roth - Rat der Neun

    :musik: Claire North - Die vielen Leben des Harry August


    "There is freedom waiting for you, on the breezes of the sky, and you ask 'What if I fall?'
    Oh but my darling, what if you fly?"
    (Erin Hanson)

  • Ich habe gestern beim Aufräumen mit diesem Hörbuch begonnen (@ Steffi: mein erstes audible-Hörbuch :wink: ) und bin total begeistert :applause: Der Sprecher liest so gut, dass ich nach kurzer Zeit schon mit dem lästigen, ablenkenden Aufräumen aufgehört 8-[ und mich stattdessen aufs Sofa gesetzt und gebannt zugehört habe :-$ Über zwei Stunden lang. Und ich freue mich schon richtig aufs Weiterhören!


    (Ich hätte es übrigens auch nicht unter Fantasy eingeordnet, wahrscheinlich wäre es bei mir unter Romane/Erzählungen gelandet :wink: )


    freut mich, liebe Dani :D
    wünsche Dir ein schönes Hörvergnügen und gutes Kopfkino :friends:

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)

  • Ich habe das Buch gestern gekauft und an einem Stück durchgelesen(was sich heute morgen dann auch bemerkbar machte :roll: ) nun jeh, es hat sich gelohnt :D
    Die Insel ist ein Buch, das sich vom Unterhaltungsniveau mühelos mit den Scheibenweltromanen messen kann,
    doch herrscht hier eine völlig andere Stimmung(wie ich es auch von Beschreibung und Cover erwartet hatte).


    Es ist eine schöne stimmungsvolle Geschichte und an der einen oder anderen Stelle schimmert auch der für Pratchett typische Humor hindurch,
    mit dem er die Eigenarten des menschlichen Wesens so gut darstellen kann. Allerdings charikiert er in "die Insel" weniger sondern stellt die Dinge einfach deutlich dar.
    (habe ich mich verständlich ausgedrückt? Ich bin gerade ein bisschen müde..)

  • Ich habe zuerst fast nicht in die Geschichte reingefunden.


    Mir erging es genau anders. Normalerweise brauche ich mindestens 10 Seiten wenn nicht sogar ein ganzes Kapital bis ich in Terry Pratchetts Schreibstil hineingefunden habe, bei diesem Roman klappte es auf Anhieb :wink:


    "Eine Insel" ist ein wundervolles Buch übers Zusammenleben / "verschieden" sein, ohne mit dem pädagogischen Zeigefinger oder gar dem Holzhammer zu kommen. Ein typischer Pratchett halt.


    Habe dieses Buch ebenfalls dem Fantasy-Genre zu geordnet (natürlich wegen des Paralleluniversums :lol: )

  • Leider hat mir das Buch nicht gefallen und es war meine erste Enttäuschung bei Pratchett. Gut, viele Ideen waren ausgesprochen interessant, aber ich hatte häufig den EIndruck viele kleine Versatzstpücke zu lesen, die dann irgendwie zusammengefügt wurden. Dann müssen Daphne und Mau irgendwelche Widrigkeiten lösen, und holterdipolter sind plötzlich einige Tage vergangen und die Insel fast überfüllt.
    Daphnes Entwicklung war in meinen AUgen auch zu sprunghaft- von einer erzogenen tugendhaften Dame zum wilden Inselmädchen. Mau hingegen hat mir als Charakter sehr gut gefallen und er war auch schön ausgearbeitet.
    Desweiteren fand ich es unglaublich schwer, mich in die Welt einzulesen. EIn viktorianisches "England", dass die Welt regiert, in einer Paralleldimension- okay, aber warum hatten die hochmodernes Desinfektionsmittel, kannten sich gut mit Seucheneeregrn aus und hatten Maschinengerüste, die Desinfektionsmittel um einen herum versprühen? (Ganz am Anfang)
    Wer so hochtechnisierte Fabriken hat, um so was herzustellen, wird kaum noch auf Segelschiffe angewiesen sein.


    Ich gebe 3/ 5 Sternen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Obwohl Terry Pratchett hier ein Paralleluniversum geschaffen hat – der Ort und die Insel sind seiner Fantasie entsprungen – scheint seine Erzählung so wahr und unmittelbar, dass einen das Buch schon nach ein paar wenigen Seiten nicht mehr loslässt.
    Terry Pratchett beleuchtet in „Eine Insel“ unsere Kultur durch die Augen Maus, eines ‚Wilden‘. Es macht unheimlich viel Spaß, sich selbst auf diese Weise zu betrachten, halten die Inselbewohner uns ‚Hosenmenschen‘ im Großen und Ganzen wohl schlichtweg für verrückt. Zudem gelingt es Pratchett vorzüglich, die sprachlichen Schwierigkeiten vor allem zwischen Mau und Daphne darzustellen, wobei sie sich anfangs durch Strichmännchen im Sand Abhilfe schaffen, die im Buch auch abgebildet sind. Und genau hier zeigt sich auch der Humor von Terry Pratchett, den man von seinen fantastischen Scheibenwelt-Romanen gewöhnt ist, nur etwas leiser.


    Die beiden Hauptprotagonisten hinterfragen in dieser Ausnahmesituation, was sie in ihren unterschiedlichen Erziehungen, als unumstößliche Wahrheit beigebracht bekommen haben.
    Mau zweifelt an den Göttern und verletzt Tabus. Daphne hingegen befreit sich aus den Zwängen, die ihr die Etikette der adligen Herkunft auferlegt haben.


    Nichts, was Pratchett schreibt, ist belanglos. Nichts, ist Zufall, alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht.
    Dazu gehören eine eigene, faszinierene und manchmal auch komische Tierwelt (allen voran die eigenwilligen „Großvatervögel“ oder die „Baumkrake“) wie auch die Kultur und die Umgebung der Menschen. Oder auch die Tatsache, dass einhundertachtunddreißig von Daphnes Verwandten das Zeitliche segnen müssen, damit sie Prinzessin wird.
    „Eine Insel“ ist so reich an Geschichten und fesselnden Momenten, dass es noch zahlreiche Begebenheiten zu erwähnen gäbe.
    Trotzdem der Tod häufig thematisiert wird, kommt die Geschichte mit erstaunlich wenig Gewalt aus.
    Spannend ist sie trotzdem und das auch in einem Sinne, der einen immer mit dem Unerwarteten rechnen lässt.


    Ein ungewöhnlicher Terry Pratchett aber ein ganz wunderbarer!
    Gehört zu meinen besonderen Büchern und hat mehr als :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: verdient.
    "Eine Insel" könnte durchaus ein lehrreiches Schulbuch sein.

    Ich :study: gerade:

    [-X 2024: SuB 7.708

    gelesen/gehört insgesamt: 11 davon 6 :study: = 2265 Seiten / 5 :musik: = 53:34 Stunden

    (2023 gelesen: 14 B. / 4.602 S. + gehört: 32 HB. / 327:27 Std.)

  • Wäre das Buch nicht von Pratchett gewesen, hätte ich es nicht gekauft bzw. gelesen. Und ich hätte sicherlich auch etwas verpasst:
    Eine schöne, stimmungsvolle Erzählung, die mit den typischen Merkmalen seiner Erzähl- und Fabulierkunst daherkommt. Allerdings muß ich ausdrücklich dem zustimmen, was weiter oben bereits erwähnt wurde, hier ist Pratchett leiser, nicht so knallig und verrückt wie in den Scheibenwelt-Romanen, sondern in feineren und sensibleren Tönen. Philosophisch und ironisch kommt er allerdings wie gehabt daher, seine Phantasie blitzt immer wieder auf, wenn es um Ideen zum Geschichtsverlauf und Beschreibungen der exotischen Welt des pelargischen Ozeans geht. Die Charaktere muss man einfach mögen, so symphatisch und liebevoll sind sie gestaltet. Sowohl Mau und Daphne, als auch die zahlreichen anderen Gestalten, die im Verlaufe der Geschichte eine Rolle spielen.
    Um was es geht, ist in den Inhaltsangaben vorher bereits genug erwähnt worden, so dass ich mit einem Satz den Kern des Buches zusammenfassen möchte (natürlich mit den Worten des Autors): "Der Glaube ist etwas, das nur schwer zu glauben ist, nicht wahr ?"
    Um diesen Zweifel begleitet von allen ideologischen und ganz konkreten Aufgaben, die eine Gemeinschaft in der (Neu)entstehung prägt drehen sich die knapp 450 Seiten der Erzählung.
    Fazit: Eine schöne Geschichte aus der Feder eines phantastischen Erzählers unserer Zeit, die mir gute :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: wert ist.

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5: