Also egal ob sie super recherchiert sind, historische Romane sind so gesehen immer zum großen Teil frei erfunden.
Ja sicher, das hängt ja auch, wie Du schreibst, mit der Quellenlage zusammen. Für mich ist entscheidend, dass die Geschichte sich so hätte zutragen KÖNNEN. Das verstehe ich unter historischer Redlichkeit im Unterschied zur Beliebigkeit.
Um auf Sunniva1 s Buch zurückzukommen:
Der Landgraf von Thüringen hätte durchaus Kontakt zu Katharern haben KÖNNEN, und es interessiert mich tatsächlich, ob das Fakt oder Fiktion ist.
Definitiv könnte der Landgraf von Thüringen mit den Ideen der Katharer in Berührung gekommen sein.
Schon Landgraf Hermann I. von Thüringen ( 1155 - 1217) förderte die Einführung französischer Literatur an seinen Hof. Er wurde am Hof Ludwigs VII., König von Frankreich ( 1120 - 1180 ), erzogen. Nach seiner Erbfolge als Landgraf förderte er die Übersetzung zeitgenössischer französischer Literatur ins Deutsche. Er förderte viele Literaten, wie etwa Wolfram von Eschenbach oder Herbort von Fritzlar.
Die französische Literatur der Zeit galt als "hoffähig", Hermann I. bemühte sich um ständigen Zufluss von französischer Literatur.
Infolge dessen werden seine Nachkommen also sehr wahrscheinlich mit französischem Schrifttum in Berührung gekommen sein.
Ludwig IV. ( 1200 - 1227 ), Landgraf von Thüringen war sein Sohn und der Ehemann von Elisabeth, Tochter des Königs Andreas von Ungarn.
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