Das Buch habe ich übrigens doch noch zuende gelesen, an einem Abend in einem Rutsch. Leider konnte es mich nicht sehr begeistern, denn dafür blieben mir die Charaktere, insbesondere Lucius und Margarete bis zum Schluss viel zu fremd, ich fand sie unsympathisch und konnte vieles nicht nachvollziehen. Das Buch war insgesamt ganz gut geschrieben (bis auf ein paar komische Übersetzungsfehler: es wurden Vergangenheitsformen benutzt, die ich noch nie gehört habe und die auch das Internet nicht kennt wie "backte", "erschallte" und "hub" (von heben)...) und die Idee war auch in Ordnung. Nur die Umsetzung war nicht meins.
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"backte", "erschallte" und "hub" (von heben).
Die ersten beiden sind schlicht das Präteritum von backen und erschallen, beide heute noch völlig aktuell. Ich hab es auch auf Anhieb im Netz gefunden. Das dritte ist eine alte Präteritumsform von heben, die heute nicht mehr geläufig ist, aber zum 1. Weltkrieg absolut passt.
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Echt? Also "hub" fand ich nirgends. Okay, erschallte habe ich nun gefunden. Aber das hört sich grausig an. Oder finde das nur ich?
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Echt? Also "hub" fand ich nirgends. Okay, erschallte habe ich nun gefunden. Aber das hört sich grausig an. Oder finde das nur ich?
es erschallen doch auch in manchen Liedern die Glocken
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Echt? Also "hub" fand ich nirgends. Okay, erschallte habe ich nun gefunden. Aber das hört sich grausig an. Oder finde das nur ich?
Vor 100 Jahren sprachen und schrieben die Leute noch anders - für die Handlung um 1920 ist das eine passende Sprache. Meine Großmutter hat Thür und Thor noch mit th geschrieben ...
Erschallen (Chorgesang) und jemand hub an klingt heute zwar pathetisch, aber für manche Menschen ist genau das noch immer passend. Wenn ich an den Klassenkameraden denke, der Anzug und Krawatte trug.
Warum heisst der Hubwagen Hubwagen? - Weil er etwas hebt. Und backen gehört in die Kunst des Schneemann-Bauens - Der Schneemann war schnell gebaut, weil der Schnee an dem Tag so gut backte.
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Echt? Also "hub" fand ich nirgends. Okay, erschallte habe ich nun gefunden. Aber das hört sich grausig an. Oder finde das nur ich?
Vor 100 Jahren sprachen und schrieben die Leute noch anders - für die Handlung um 1920 ist das eine passende Sprache. Meine Großmutter hat Thür und Thor noch mit th geschrieben ...
Erschallen (Chorgesang) und jemand hub an klingt heute zwar pathetisch, aber für manche Menschen ist genau das noch immer passend. Wenn ich an den Klassenkameraden denke, der Anzug und Krawatte trug.
Warum heisst der Hubwagen Hubwagen? - Weil er etwas hebt. Und backen gehört in die Kunst des Schneemann-Bauens - Der Schneemann war schnell gebaut, weil der Schnee an dem Tag so gut backte.
Ja, das kann gut sein Das Wort "erschallen" ist mir durchaus geläufig, mir ging es um die benutzte Vergangenheitsform "erschallte", die sich in meinen Ohren einfach nicht gut / nicht richtig anhört. Ich hätte "erscholl" gesagt. Aber wenn man das alles sagen kann und es korrekt ist, dann habe ich nichts gesagt
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Echt? Also "hub" fand ich nirgends. Okay, erschallte habe ich nun gefunden. Aber das hört sich grausig an. Oder finde das nur ich?
Heute benutzen wir halt ganz oft das Perfekt, auch wenn es eigentlich grammatikalisch falsch ist. Dadurch gehen die klassischen echten Vergangenheitsformen in der Alltagssprache verloren. Deswegen hört sich das für Dich grausig an, für mich aber völlig normal, da ich damit groß geworden bin.
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Ich finde ja "buk" ganz scheußlich und bin immer froh, wenn jemand "backte" verwendet.
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Ich finde ja "buk" ganz scheußlich und bin immer froh, wenn jemand "backte" verwendet.
Ich finde "frug" schlimmer
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Ich finde ja "buk" ganz scheußlich und bin immer froh, wenn jemand "backte" verwendet.
Ich finde "frug" schlimmer
Bei mir stellen sich sämtliche Nackenhaare bei "kriegen, kriegte" auf *schüttel*
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Bei mir stellen sich sämtliche Nackenhaare bei "kriegen, kriegte" auf
Dann wird es ja nichts mit dem Kaffee, den Du bei mir kriegen würdest, wenn Du mal in der Gegend wärst. Da wo ich wohne, kriegt man alles und bekommt eher wenig.
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Der Unverbesserliche
Man fragte mich: »Heißt’s fragte oder frug?«
Ich sagte drauf: »Ich wähle immer fragte,
Da man ja auch statt sagte nicht spräch’ sug,
Was schlecht dem Ohr und Sprachgebrauch behagte.«Der andre sprach: »Ich werde draus nicht klug,
Man sagt doch auch nicht schlagte oder tragte?«
Ich sprach: »Ausnahmen sind nur schlug und trug;
Doch tug, rug, zug und wug noch keiner wagte.Nun wird der Zweifel, der bisher Sie nagte
Und plagte – und nicht etwa nug und plug –
Behoben sein, ob richtig frug, ob fragte?«Der andre sprach: »Sie haben recht«, und schlug
Sich an die Stirn, als ob ihm Licht nun tagte.
»Verzeihen Sie, dass ich so töricht frug.«
Verfasser unbekannt, um 1900Quelle: https://www.korrekturen.de/kur…rt/fragte_oder_frug.shtml
Das Verb "fragen" war im Mittelhochdeutschen schwach, bildete also sein Präteritum auf "-te", wurde aber laut diesem Link aufgrund von Einflüssen aus dem Niederdeutschen schon damals gern stark flektiert ("fruoc" --> "frug"). Genauso gut könnte es sich jedoch um eine Analogiebildung zu ähnlich klingenden starken Verben wie "schlagen", "tragen" oder - Achtung! - "backen" handeln, die im Präteritum einen Vokalwechsel von "a" zu "uo" bzw. neuhochdeutsch "u" durchlaufen. (Für die Freaks hier: 6. Ablautreihe. ) Einige starke Verben haben sich im Laufe der Sprachgeschichte schon zu schwachen Verben entwickelt oder bewegen sich, je nach Sprachregion, in beiden Flexionsarten. Daher heute "backte" und "buk".
Wenn die Entwicklung der Verben so weitergeht, und das könnte gut sein, denn die schwache Flexion ist ja einfacher, werden wir eines Tages vielleicht sagen: "Ich backte einen Kuchen und tragte ihn zu meiner Oma. Da ich jedoch den Zucker vergessen hatte, schlagte sie ihn mir um die Ohren."
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Da musst ich sehr lachen, denn wir Schweizer benutzen diese schwache Flexion schon seit Jahren, ist viel einfacher (können mir sicher die andern Schweizer hier bestätigen)
Wenn die Entwicklung der Verben so weitergeht, und das könnte gut sein, denn die schwache Flexion ist ja einfacher, werden wir eines Tages vielleicht sagen: "Ich backte einen Kuchen und tragte ihn zu meiner Oma. Da ich jedoch den Zucker vergessen hatte, schlagte sie ihn mir um die Ohren."
Ich han en Chuche bache, han en zum Grossmami brocht, well i aber de Zucker vergässe ha, hät sie en mer om d'Ohre ghaue.
Und wer es wagt liest ein Buch von Pedro Lenz.Zu den wunderbaren Augen wie auch immer seien sie nun herrisch oder funkelnd kann ich sagen lest Stendhal, er liebte solche Phrasen.
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Ich finde ja "buk" ganz scheußlich und bin immer froh, wenn jemand "backte" verwendet.
Ich finde "frug" schlimmer
In der Krege-Übersetzung von "Der Herr der Ringe" hat Saruman gerade ganz bitterlich gelacht.
Das habe ich in dieser Kombi auch noch nicht bewusst gelesen. "Bitterlich" kenne ich nur in Verbindung mit heulen.
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In der Krege-Übersetzung von "Der Herr der Ringe" hat Saruman gerade ganz bitterlich gelacht.
Das ist wirklich seltsam. Ein bitteres oder verbittertes Lachen könnte ich mir noch vorstellen.
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Bei mir stellen sich sämtliche Nackenhaare bei "kriegen, kriegte" auf
Dann wird es ja nichts mit dem Kaffee, den Du bei mir kriegen würdest, wenn Du mal in der Gegend wärst. Da wo ich wohne, kriegt man alles und bekommt eher wenig.
Solange ich noch einen Kaffee bekomme
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Dieses Buch gehört ja auch zu den modernen "Muss man gelesen haben"-Kandidaten. Also habe ich das neulich einmal nachgeholt.
Ich fand es unglaublich belanglos. Bauen zwei Außenseiter Mist, bauen noch mehr Mist und dann ist das Buch zu Ende. Glückwunsch.
Wenn man sich die Kritiken so durchliest, könnte man glauben, die haben alle ein anderes Buch gelesen, in dem mehr Dialog vorkam?
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Der Unverbesserliche
Wunderbares Gedicht , schade, dass man den Verfasser nicht mehr findet. Der hat was gut gemacht. Danke!
Wenn man sich die Kritiken so durchliest, könnte man glauben, die haben alle ein anderes Buch gelesen, in dem mehr Dialog vorkam?
bist nicht allein. Ich mochte das Buch auch nicht wirklich. Es war nicht schlecht geschrieben, aber Lobeshymnen konnte ich ganz sicher nicht nachvollziehen. Mann kann "Tschick" lesen, mehr aber auch nicht, meiner Meinung nach. Dabei hat Herr Herrndorf andere großartige Bücher geschrieben.
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Dieses Buch gehört ja auch zu den modernen "Muss man gelesen haben"-Kandidaten. Also habe ich das neulich einmal nachgeholt.
Ich fand es unglaublich belanglos. Bauen zwei Außenseiter Mist, bauen noch mehr Mist und dann ist das Buch zu Ende. Glückwunsch.
Wenn man sich die Kritiken so durchliest, könnte man glauben, die haben alle ein anderes Buch gelesen, in dem mehr Dialog vorkam?
Ich fand das Buch ganz witzig, aber den Hype darum habe ich auch nicht verstanden.