Michaela Thewes – Der Kater der Braut

Michaela Thewes – Der Kater der Braut

Klappentext:

Belinda ist hin und her gerissen: Obwohl ihre Urlaubsliebe Ludger als Traumprinz beinahe schon zu gut ist, um wahr zu sein, kann sie sich auch dem Charme ihres Nachbarn Philipp nicht entziehen. Zu blöd, dass ihre Schwester ebenfalls ein Auge auf Philipp geworfen hat. Doch das Schicksal und etliche Cocktails scheinen Belinda die Entscheidung zwischen den beiden Männern abzunehmen. Nach einer feuchtfröhlichen Nacht erwacht sie mit einem höllischen Kater - und einem Ring am Finger. Und damit gehen die Probleme erst richtig los ...

Aufbau und Handlung:

Das Buch, das als Ich-Erzählung aus der Perspektive der Heldin geschrieben ist, beginnt mit dem berühmten Morgen danach. Belinda wacht auf mit einem schrecklichen Kater. Langsam dämmert ihr, dass sie letzte Nacht spontan geheiratet hat und damit die Frage, wie sie sich in diesen Schlamassel bloß reingeritten hat.

Anschließend folgt ein Rücksprung und wir befinden uns zeitlich einige Wochen vor diesem denkwürdigen Morgen.

Belinda arbeitet als Verkäuferin in einem kleinen privaten Designerladen in der Nähe der Königsallee in Düsseldorf. Bei der Arbeit hört sie im radio ein Gewinnspiel und als sie spielend die Lösung aufsagen kann, überredet ihre Kollegin sie dazu, dort anzurufen. Wider erwarten kommt sie durch und gewinnt eine Reise nach Griechenland.

In Griechenland lernt sie Ludger kennen und Ludger ist alles, was Belinda sich von einem Mann wünscht. Er ist einfach perfekt. Und gefunkt hat es eigentlich auch ganz heftig zwischen den beiden. Nur leider fährt Belinda am Ende der Woche trotzdem ohne seine Adresse oder Telefonnummer nach Hause.

Also setzt Belinda zurück in Düsseldorf alles daran, Ludger wiederzufinden, obwohl ihr Nachbar Philipp ja eigentlich auch ganz süß ist… Aber der ist Tabu, weil ihre kleine Schwester, die gerade zum Studieren nach Düsseldorf und bei ihr eingezogen ist, selbst ein Auge auf ihn geworfen hat. Auch wenn Belinda das nicht so recht gutheißen mag.

So nimmt die Geschichte ihren Lauf und auf mehr möchte ich auch gar nicht eingehen, um nicht zu viel zu verraten.

Meine Meinung:

Das Buch ist weder besonders tiefgründig, noch ist die Story die Neuheit des Jahres, aber das darf man bei solchen Büchern meiner Ansicht nach auch nicht erwarten. "Der Kater der Braut" ist ein süßer kleiner Schmachtfetzen für die Seele, dessen 317 Seiten man gut an ein bis maximal zwei Abenden durchschmökern kann.

Bei diesem Buch ist für mich eindeutig der Weg das Ziel. Man weiß schon früh, worauf es nach der überstürzten Hochzeit hinauslaufen soll, aber das macht nichts, weil es einfach amüsant ist zu lesen, welche Umwege unsere Heldin erst so machen muss. Sprache und Handlung sind flüssig und angenehm zu verfolgen. Die Dialoge wirkten manchmal etwas konstruiert, aber was solls. Irgendwas ist ja immer
Ich zumindest hatte gestern abend kein Problem, mich darauf einfach mal einzulassen und entspannt zu genießen.

Die Charaktere sind etwas flach gehalten, dennoch konnte ich mich in Belinda gut einfühlen. Für mich stand mein Favorit in dem Buch schnell fest. Insbesondere Ludger und Philipp, aber auch Belindas beste Freundin Mareike hätten ein bisschen dreidimensionaler gezeichnet sein können, dann wäre mir als Leser die frühzeitige Entscheidung für einen Favoriten (vielleicht) etwas schwerer gefallen und ich hätte dadurch die Verwicklungen möglicherweise noch ein bißchen emotionaler miterlebt.

Fazit:

Eine endgültige und vor allem angemessene Benotung abzugeben, finde ich durchaus anspruchsvoll. Ich denke, man muss dieses Buch zweckbezogen bewerten. Mit klassischer Belletristik darf man es freilich nicht vergleichen. Einem solchen Vergleich kann und will Michaela Thewes glaube ich auch gar nicht standhalten.

Ich habe mir das Buch gestern nach der Arbeit spontan gekauft, weil ich nach viel Stress mal Lust hatte auf einen seichten Schmachtfetzen. Mit diesen "Sklavin der Leidenschaft"-und-so-weiter-Groschenromanen kann ich jedoch nicht so recht was anfangen. Da bin ich über dieses Buch gestolpert und fand den Klappentext ganz spaßig, also habe ich zugegriffen.

In der Bahn nach Hause hab ich direkt angefangen zu schmökern und zu Hause blieb der Fernseher aus, weil ich mich mit einem Tee und meiner Romanze aufs Sofa gekuschelt habe. Um kurz vor Mitternacht war der Tee alle, die 317 Seiten durchgelesen und mein Janker auf romantische Lektüre befriedigt.

Mission voll erfüllt. Und daher gebe ich für diesen entspannenden Spaßschmöker zweckbezogene 4 von 5 Sternen mit einem Punkt Abzug, weil ich mir insbesondere auch die Nebencharaktere etwas plastischer gewünscht hätte.

Viele Grüße
Gory