Es ist mal wieder Zeit für eine - leider - negative Rezension eines Buches.
Die Fürsten des Nordens - von Guy Gavriel Kay
Ich bin kein Freund von Amazon-Kurzbeschreibungen, in diesem Fall greife ich aber doch darauf zurück:
Mordend und plündernd ziehen die Erlinger über die Meere. Kein Hafen,
keine Siedlung sind vor den dunklen Kriegern sicher. Wo immer ihre
Drachenboote auftauchen, verbreiten sie Feuer und Tod. Bis König
Aeldred die Dämonen in seiner Seele bezwingt und ein Heer gegen die
grausamen Beutejäger aufstellt. Doch bevor es zum entscheidenden
Zweikampf kommt, gerät sein Sohn in die Tiefen des Geisterwalds, wo
schauerliche Geschöpfe der Zwischenwelt auf ihre Opfer lauern ...
So weit, so gut - das liest sich ja ganz spannend und interessant - ein Fantasybuch in Nordmänner/Wikinger - Manier, das war jedenfalls für mich äußerst reizvoll, sodass ich das Buch unbedingt haben musste.
Nun, um den Autor hier nicht vollends mit einer niederschmetternden Kritik zu diesem Werk zu diffamieren: schreiben kann er ja - die Beschreibungen von Personen, Umgebungen und Gepflogenheiten der einzelnen Charaktere und Gruppen waren größtenteils stimmig und ausgereift - da ist auf jeden Fall Potential vorhanden.
Leider scheitert dieses Buch aber kläglich an dem, was einen guten Fantasy-Roman nunmal ausmacht: der Story.
Guy Gavriel Kay wechselt in diesem Buch von einem Handlungsstrang zum nächsten, stellt dabei völlig erzwungene, unstimmige Zusammenhänge her und scheitert für meinen Geschmack kläglich, dem ganzen Geschehen auch nur halbwegs einen roten Faden zu verleihen.
Es passiert einfach nicht wirklich etwas, ich fragte mich nach weit über der Hälfte des Romans ständig, wo denn nun eigentlich der Kern bzw. das epische Erzählmoment der Geschichte zu finden ist. Und ohne eine ansprechende, spannende Story bleibt nunmal jede Motiviation zum Weiterlesen mangels nicht vorhandener Spannung auf der Strecke.
Der ganze Roman erscheint mir unangenehm unausgereift.
Am Ende bliebt mir nur die Enttäuschung über ein misslungenes Fantasybuch, welches jede Menge Potential mit einer kaum vorhandenen Story zunichte macht.
Wirklich äußerst schade