Inhalt: In der Republik Großostasien, einem totalitären Staat, herrschen Furcht und Unterdrückung. Dazu gehört das Experiment >>Battle Royale>>, ein grausames Spiel, bei dem Schulklassen ausgewählt und auf eine verlassene Insel verschleppt werden, wo sich die Schüler gegenseitig bekämpfen, bis nur noch ein Überlebender übrigbleibt. Die Regeln des jede Woche wiederholten Experiments sehen folgendermaßen aus: Eine willkürlich ausgesuchte Klasse von Neuntklässlern wird gegen ihren Willen auf eine kleine isolierte Insel gebracht, wo jeder der Schüler eine Tasche mit Proviant, eine Karte der Insel, einen Kompass und eine zufällig gewählte Waffe erhält. Im Verlauf des Spiels müssen sie einander gezielt töten und so ihr eigenes Überleben bis zum Spielende sichern. Sollte innerhalb eines bestimmten Zeitlimits niemand getötet werden, werden sie durch einen fernzündbaren Sprengsatz in einem vor Spielbeginn angebrachten Halsband getötet. Das mörderische Spiel beginnt...
Das Buch erinnert vom Inhalt sehr an Kings "Todesmarsch", weshalb ich es mir in erster Linie auch gekauft habe. Doch während bei King die Läufer alle freiwillig dabei sind, werden die Schulklassen hier regelrecht entführt. Dem Gewinner werden auch nicht alle Wünsche erfüllt, sondern er bekommt eine kleine Rente vom Staat. Das war's!
Der Einstieg fiel mir ziemlich schwer, da hier nicht weniger als 42 Schüler im Spiel sind. Dazu kommen die japanischen Namen, die auch noch alle sehr ähnlich sind (z.B. Yukiko, Yumiko, Yuka, Yutaka usw.) und außerdem (für mich zumindest nicht) auf das Geschlecht schließen lassen. Der Autor bemüht sich allerdings sehr, einem die einzelnen Charaktere nahezubringen, obwohl es manchmal ziemlich überflüssig anmutet. Die meisten segnen nämlich das Zeitliche, sobald man etwas mehr über sie erfahren hat, deshalb kann man sich auch schnell denken, wer wohl "wie weit kommt".
Sehr glaubhaft dargestellt fand ich das unterschiedliche Verhalten der Schüler in so einer Extremsituation. Während sich einige einsam verkriechen, schließen sich andere zu Gruppen zusammen. Einige wenige versuchen doch noch einen Ausweg zu finden, entweder für alle oder nur für einige wenige. Selbstmord kommt vor, aber auch kompromissloses "Spielen".
Die Dialoge kamen mir allerdings etwas hölzern vor, was aber an der Übersetzung liege mag. Ich weiss nicht, reden japanische Teenager so?
Am Ende wurde ich dann noch mehrmals überrascht, einige unerwartete Wendungen werten die im Mittelteil größtenteils vorhersehbare Handlung dann doch noch sehr auf. Ein Buch, das ich mit Sicherheit noch einmal lesen werde!