Ulrich Wickert - Der nützliche Freund

  • Kurzbeschreibung laut Amazon
    Untersuchungsrichter Jacques Ricou
    verbringt den Abend in seinem Lieblingsbistro »Aux Folies«. Zusammen
    mit seinen Kollegen stößt er auf den Umzug in die Rue Belleville an,
    als ihn ein Anruf erreicht: Eine Freundin ist Zeugin des brutalen
    Mordes an dem Lobbyisten Marc Leroc geworden. Jacques und Kommissar
    Mahon nehmen noch in derselben Nacht die Ermittlungen auf: Leroc war
    beim Kauf der Leuna-Raffinerie als Mittelsmann von France Oil dafür
    verantwortlich, Millionen zu waschen und an deutsche Politiker zu
    verteilen. Die Spur führt zum ehemaligen Staatssekretär Holm Mormann –
    aber der ist plötzlich untergetaucht. Jacques muss mit der
    uner-gründlichen Leipziger Staatsanwältin von Rintelen kooperieren, um
    voranzukommen … Nach seinem politischen Bestseller »Gauner muss man
    Gauner nennen« erzählt Ulrich Wickert von Korruption, Intrigen und den
    ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden seines Richters aus Paris – ein
    Kriminalroman der Extraklasse!


    Meine Meinung


    Wirtschaft, Politik und französische Lebensart


    Das Buch war nicht so meins. Wirtschaft, Politik und
    französische Lebensart als Krimi getarnt. Leider kein besonders spannender
    Krimi. Eigentlich nicht mal ein Krimi. Und die vielen französischen
    Ausdrücke haben mir das Lesen auch nicht gerade leichter gemacht. Ich war
    richtig froh, als ich das Buch beendet hatte.


    Der Stoff mag ja gut recherchiert sein, aber die Umsetzung
    hat mir leider gar nicht gefallen. Die Personen wirken hölzern und unpersönlich
    und der Schreibstil ist alles andere als flüssig.


    Schade, die Leseprobe hatte mich auf mehr hoffen lassen,
    aber vielleicht ist das Thema auch einfach nichts für mich. Mir ist auf jeden Fall klar geworden, dass ich keine weiteren Romane des Autors lesen möchte.

  • Richter Ricou und der französische Lebensstil


    Zum Inhalt:
    Der ehemalige französische Agent Marc Leroc wird in Paris tot aufgefunden. Zuvor hatte er sich mit Margaux, der Freundin von Jacques Ricou, zu einem Interview getroffen. Untersuchungsrichter Ricou wird mit der Aufklärung des Falls betreut und merkt bald, dass er es mit dem größten Korruptionsfall der deutsch-französischen Geschichte zu tun hat. Es geht dabei um Geldwäsche, Verrat und politische Intrigen. Sehr einflussreiche Leute haben ihre Hände im Spiel und es dauert nicht lange bis der Richter ihnen in die Quere kommt und damit sein Leben und das seiner Freunde aufs Spiel setzt...


    Meine Meinung:
    Selten habe ich ein Buch gelesen, das mich dermaßen gelangweilt hat. Ich mußte mich richtig zwingen, es zu Ende zu lesen. Mit einem guten Krimi hat dieser Roman nichts gemein. Wickert schafft es nicht, auch nur den Hauch von Spannung aufkommen zu lassen und erschlägt den Leser mit einer Fülle an wirtschaftlichen und politischen Informationen, die eher verwirren, als dass sie erklären. Mir kam das Ganze vor wie ein Zeitungsbericht, der auf die Länge eines Pseudo-Krimis aufgebläht worden ist. Nach den ersten sechzig Seiten weiss man alles Nötige und darf sich die restliche Zeit mit Wiederholungen und vorhersehbaren Handlungen herumplagen. Die zwei einzigen überraschenden Wendungen wollen so gar nicht zum bisher Erzählten passen und berührten mich unangenehm durch ihre Unglaubwürdigkeit. Die Protagonisten sind allesamt so oberflächlich charakterisiert, dass sie farblos und holzschnittartig wirken und mir fremd blieben. Als sehr störend empfand ich zudem Wickerts ständige Zurschaustellung seiner Allgemeinbildung und seiner Kenntnisse in französischer Lebensart. Auch der doch etwas simple Schreibstil konnte mich nicht überzeugen und die ständige Einstreuung bekannter Namen nervte. Schade, ich hatte mir mehr versprochen!


    Fazit:
    Nur etwas für eingefleischte Wickert-Fans und diejenigen, die “Der Richter aus Paris“ und “Die Wüstenkönigin: Der Richter in Angola“ gern gelesen haben!

  • Es handelt sich um einen sehr gut recherchierten deutsch-französischen Wirtschaftskrimi. Die wirtschaftlichen Zusammenhänge werden sehr gut herausgearbeitet, trotzdem bleibt die Spannung erhalten. Sprachlich ist der Krimi einfach zu lesen, Herrn Wickerts Liebe zu Frankreich ist in jedem Absatz zu spüren.


    Mir hat er gut gefallen.

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Johann Wolfgang von Goethe)


    :study: "Dem Tod auf der Spur" von Michael Tsokos

  • Anhand einer Leseprobe zu diesem Buch, die an der wirklich spannendsten Buchstelle aufhörte, habe ich tatsächlich eine folgende spannende Handlung erwartet. Leider wurde ich enttäuscht.


    Die Leuna-Affäre, in der der Richter Jaques Ricou ermittelt, wurde vom Autor Ulrich Wickert zwar gut recherchiert in eine Geschichte gebettet, allerdings ließ die Spannung leider sehr zu wünschen übrig. Mir kam das Buch zwischendurch mehr wie ein Sachbuch vor, denn ein Kriminalroman, was es eigentlich sein sollte.
    Die Schreibe war größtenteils flüssig, aber leider viel zu steril und nüchtern. Das färbte ebenso auf die Charaktere ab, die allesamt recht einseitig, farb- und lieblos wirkten.
    Außerdem nahmen total unwichtige Nebenhandlungen, die überhaupt keinen Nutzen zu haben schienen, zu viel Raum ein.


    Ein Lob muss ich allerdings noch aussprechen. Auch wenn die Handlung an sich nicht wirklich interessant und spannend ist, so wurde die wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge doch allesamt recht gut erklärt und auch für den Laien verständlich gemacht.


    Für jemanden, der auf einen spannenden Krimi aus ist, für den ist dieses Buch mit Sicherheit nicht das richtige, aber Leute, die ein kurzweiliges Lesevergnügen suchen und zudem noch an Wirtschaft und Politik interessiert sind und vor allem auch Frankreich lieben, könnten es mit dem "nützlichen Freund" mal versuchen.

  • Auch ich habe dieses Buchüber Vorablesen.de erhalten und möchte nun auch meine Rezension hier einstellen. Im Gegensatz zu meiner Vorrednerin hat mir das Buch gefallen, vielleicht auch weil ich gut recherchierte Krimis mag. So nun mal zu meiner Rezension.


    Inhalt:
    Ulrich Wickerts dritter Kriminalroman um den französischen Untersuchungsrichter Jacques Ricou. In diesem Fall hat Ricou, gerade ins Palais de Justice gewechselt, mit nichts geringerem zu tun als den größten französisch-deutschen Industrieskandal, der Leuna-Affäre.
    Er ermittelt in dem Mordfall Marc Leroc, ein ehemaliger französischer Agent, der in die Leuna-Affäre verwickelt war und in einer Pressekonferenz für seine Biographie, bekannt gibt dass er über die Hintermänner der Affäre berichten will und Namen nennen wird. Aber dazu kommt er nicht mehr, denn er stürzt vom Balkon seiner Wohnung im 22. Stock. Für Ricou wird der Fall besonders heikel, denn seine Freundin Margaux, vom Beruf Journalistin, befand sich zum Tatzeitpunkt in der Wohnung. Wer ermordete Leroc? Hat Margaux auch Ricou alles gesagt, was sie wusste? Und was hat es mit dem Parfum Sarrazin auf sich? Ricou kommt bei seiner Untersuchung dem Mörder ziemlich nah und plötzlich ist er auch persönlich in den Fall involviert.


    Meinung:
    Meiner Meinung nach ist der Roman sehr gut zu lesen, vor allen Dingen ist er sehr gut recherchiert. Da erkennt man wieder Wickerts journalistische Ausbildung. Jeder Charakter hat seine Eigenheiten: Ricou mit seinen unbedingten Willen den Fall aufzuklären (ohne Rücksicht auf seine eigene Person); Margaux, die als Journalistin hinter jeden guten Story her ist und nicht all ihre Quellen preis gibt; dann noch die Gerichtspräsidentin, die sich leider nicht den Anweisungen der Justizministerin widersetzen kann. Man erkennt auch in seinem Roman, dass Wickert eine Weile in Paris gelebt hat, denn er beschreibt nicht nur die Stadt, sondern auch die französische Politik.
    Wickert wechselt in seinem Roman öfters die Orte des Geschehen, trotzdem bleibt man der Handlung immer verbunden und weiß sie einzuordnen. Nach jedem Kapitel war ich gespannt, wie es im nächsten weiterging.
    Dies war mein erster Krimi von Ulrich Wickert und ich fand ihn gelungen. Er war vielleicht nicht so spannend wie manch andere Krimis, aber doch allem spannend. Für mich war die letzte Seite, ich nenne es mal Nachwort, ein Highlight. Genau in diesem Nachwort erkennt man die journalistische Tätigkeit und Spitzfindigkeit Wickerts, wie man sie auch in den Tagesthemen her in Erinnerung hat.


    Liebe Grüße von der buechereule :winken:

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Dieses Buch hat mir ein guter Freund geliehen mit den Worten, dass dies eines der besten Bücher ist, das er seit langem gelesen hat. Ich würde es nicht bereuen.


    Leider hat er sich dabei geirrt. Selten habe ich ein Buch gelesen, das mich dermaßen gelangweilt hat. Ich mußte mich richtig zwingen, es zu Ende zu lesen. Mit einem guten Krimi hat dieser Roman nichts gemein. Wickert schafft es nicht, auch nur den Hauch von Spannung aufkommen zu lassen und erschlägt den Leser mit einer Fülle an wirtschaftlichen und politischen Informationen, die eher verwirren, als dass sie erklären.


    Es ist eine Geschichte,die man in ein paar Seiten erzählt hat und nur durch Unglaubwürdigkeiten und sonstigem aufgebauscht wird.
    Die zwei einzigen überraschenden Wendungen wollen so gar nicht zum bisher Erzählten passen und berührten mich unangenehm durch ihre Unglaubwürdigkeit.


    Die Protagonisten sind allesamt so oberflächlich charakterisiert, dass sie farblos wirken und mir nicht wirklich im Gedächtnis blieben. Auch waren sie äußert unsympathisch, was eine schlechte Eigenschaft für Hauptpersonen, so genannten „Helden“ ist. Als sehr störend empfand ich zudem Wickerts ständige Zurschaustellung seiner Allgemeinbildung und seiner Kenntnisse in französischer Lebensart. Auch der doch etwas simple Schreibstil konnte mich nicht überzeugen und die ständige Einstreuung bekannter Namen nervte.Zum Glück habe ich mir dieses Buch nur geliehen, denn es ist sein Geld nicht wert. Schade, ich hatte mir mehr versprochen!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :sleep:

  • Ich mußte mich richtig zwingen, es zu Ende zu lesen. Mit einem guten Krimi hat dieser Roman nichts gemein. Wickert schafft es nicht, auch nur den Hauch von Spannung aufkommen zu lassen und erschlägt den Leser mit einer Fülle an wirtschaftlichen und politischen Informationen, die eher verwirren, als dass sie erklären.

    Als sehr störend empfand ich zudem Wickerts ständige Zurschaustellung seiner Allgemeinbildung und seiner Kenntnisse in französischer Lebensart.

    Beiden Aussagen schließe ich mich an. Mir hat das Buch nicht besonders gefallen, ich war auch eher gelangweilt von dem geschilderten Geschehen. Stellenweise dachte ich dann immer wieder, dass es besser wird, dem war dann aber nicht so. Hat mich insgesamt ganz und gar nicht überzeugt und weitere Krimis von Wickert kommen erstmal nicht für mich in Frage.
    Nette :bewertung1von5::bewertung1von5: