1. Teil: Vorrede - Kapitel 16

  • In den letzten Kapitel dieses Abschnittes ging es richtig zur Sache.


    Herr Bonacieux benimmt sich unmöglich. Er wird von nun an seine eigene Frau bespitzeln.




    Was der König mit seiner Frau macht, ist auch so eine unmöglich Sache. Er hat überhaupt kein Vertrauen mehr zu ihr. Und daran ist nur der Kardinal schuld. Und der plant auch schon gleich die nächste. Ich finde, dass man wieder sehr gut erkennen konnte, wie leicht sich der König vom Kardinal und auch von Treville beeinflussen lässt.



    Ich bin mal gespannt, ob Anna aus der Sache mit dem Schmuck irgendwie rauskommen wird, wenn nicht, dann hat der Kardinal sein Ziel wohl entgültig erreicht und der ist Anna von Österreich los.



    Lesen wir jetzt eigendlich direkt mit dem nächsten Teil weiter oder warten wir, bis hiermit alle durch sind?

    :study:
    Die Chroniken von Narnia von C. S. Lewis
    Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien
    Bartimäus das Armulett von Samarkand von Jonathan Straud

  • Ich habe es bislang noch nicht geschafft weiterzulesen.
    Da ich übers Wochenende Zelten fahre werde ich erst am Sonntag weiterlesen können.

    :study:
    Die Chroniken von Narnia von C. S. Lewis
    Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien
    Bartimäus das Armulett von Samarkand von Jonathan Straud

  • Ich habe jetzt den ersten Teil beendet. Der König ist nicht mal stutzig geworden, als der Kardinal so auf die Nestelstifte bestanden hat, woran sich meiner Meinung nach erkennen lässt, wie manipulierbar der König ist. Und der Kardinal hat auch viel zu leicht der Freilassung von Arthos zugestimmt. Das macht Treville zu recht misstrauisch. Bisher ist es sehr spannend, wenn ich mich auch teilweise bei den vielen Namen und Titeln konzentrieren muss. Manchmal finde ich es verwirrend, dass ein und dieselbe Person mit zwei oder drei verschiedenen Bezeichnungen geführt wird (Beispiel: Der Kardinal wird auch manchmal als Richelieu oder als Minister angesprochen).

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Ich habe gerade das fünfzehnte Kapitel gelesen.

    Der Kardinal und Treville und sogar der König und Treville geraten ziemlich heftig aneinander. Trotzdem schafft es Treville seinen Athos freizubekommen. Daß er das trotz der harschen Kritik (...) schafft, zeigt schon wie gut das Verhältnis zwischen Treville und dem König ist.

    Ich hatte nicht unbedingt das Gefühl, dass der König zu Tréville ein besseres Verhältnis hat als zu Richelieu. Für mich sah es eher so aus, dass er gegen Tréville nicht ankam. Er hatte sich zuvor vom Kardinal beeinflussen lassen und als dann Tréville und Richelieu anfangen, zu diskutieren und gegeneinander anreden, kommt er einfach nicht mehr mit. Da jedoch die Musketiere für ihn kämpfen und er weiß, wie tapfer Athos (und die anderen) für ihn eintreten, lässt er sich davon schließlich überzeugen, zumal Tréville dann ja sagt, dass auch er sich in Haft begeben wird, wenn Athos in der Bastille bleibt. Der König fürchtet, dass dies - oder eben auch eine Verhandlung über die Schuld von Athos - zu großem Aufsehen führen würde, und deswegen lenkt er ein (S. 184).
    Bei diesem Kapitel finde ich es spannend, dass man als Leser zunächst mit dem Gefühl zurückgelassen wird, dass Tréville gewonnen hat, und dann der Kardinal zum Abschluss noch eins draufsetzt:

    Zitat

    [...]kaum hatte der Hauptmann der Musketiere die Tür hinter sich geschlossen, als Seine Eminenz zum König sagte: "Nun, da wir allein sind, wollen wir ernsthaft sprechen, wenn es Eurer Majestät gefällig ist. - Sire, der Herzog von Buckingham war fünf Tage lang in Paris und ist erst diesen Morgen abgereist." (S. 186)

    Damit macht er sozusagen sehr geschickt ein neues Thema auf, und findet schnell einen Weg, sich wieder das Vertrauen des Königs zu sichern. Es wird sicher sehr spannend werden, was mit der Königin nun geschieht.

  • Ich habe nun auch das letzte Kapitel unseres ersten Teils gelesen und finde, dass es wirklich immer spannender wird.
    Das Verhalten des Königs war erschreckend; seine Eifersucht Buckingham gegenüber ist ja allerdings auch irgendwie berechtigt. Immerhin liebt Anna den Herzog ja wirklich, auch wenn sie sich nicht zu dieser Liebe bekennt, weil sie weiß, dass das bei ihrem Stand gar nicht möglich ist. Sie ist wirklich eine Frau, die sehr stark ist und bewundernswerte Züge hat; diese zeigen sich ja zum Beispiel auch, als sie dem Kardinal zunächst sehr stolz gegenübertritt, weil sie nicht glaubt, dass er seinen Befehl wirklich ausführen wird.

    Also bei der Schilderung der Untersuchung der Papiere der Königin, durch den Kanzler, habe ich mir dann gesagt, daß die Königin selbst offensichtlich keine Rechte gegenüber dem König hat, daß es sogar bis zur Leibesvisitation gehen kann!

    Das stimmt; dem Kardinal selbst hätte sie sich natürlich widersetzen können, aber das Wort des Königs steht über allem. Liegt natürlich einerseits am Status der beiden, andererseits auch in der Zeit begründet, denn es galt offiziell noch (und noch lange danach :wink: ), dass das Wort des Mannes über dem der Frau steht.
    Übrigens fand ich die Geschichte mit dem Glockenläuten auch sehr skurril. Aber es passt zu Richelieu, dass er diese "Aufgabe" ausnutzte, um alle in den Wahnsinn zu treiben und das Kloster bald wieder verlassen zu dürfen. ;) Mich wundert eher, dass jemand mit so einer Vorgeschichte das Amt eines Kardinals bekleiden darf! [-X
    Die Königin tat mir in dieser Szene besonders leid, weil sie ja auch ganz genau wusste, dass es Richelieu nur teilweise um die Ausführung des Auftrags ging. Dass er versucht, sie in ein schlechtes Licht zu rücken, liegt ja auch darin begründet, dass sie ihn einst zurückgewiesen hat. Diese Information wirft, finde ich, ein ganz neues Licht auf die Situation, denn hier zeigt sich sehr deutlich, dass es Richelieu (auch) um persönliche Rache und Genugtuung geht. Anna von Österreich befindet sich in einer Situation, in der sie in ihrem eigenen Zuhause keinen Verbündeten hat:

    Zitat

    Des Vertrauens ihres Gattens beraubt, verfolgt von dem Haß des Kardinals, der ihr nicht vergeben konnte, daß sie ein zärtlicheres Gefühl zurückgewiesen, das Beispiel der Königin-Mutter vor Augen, welche von diesem Haß ihr ganzes Leben gequält wurde, [...] hatte Anna von Österreich ihre ergebensten Diener, ihre innigsten Vertrauten, ihre liebsten Günstlinge fallen sehen. Sie brachte Unglück über alles, was sie berührte; ihre Freundschaft war ein unseliges Zeichen, das Verfolgung nach sich zog. (S. 190 f.)

    Ich habe mir bei Wikipedia mal etwas über Anna von Österreich angelesen. Dort erfährt man auch, dass das schlechte Verhältnis zwischen Ludwig XIII und ihr darin begründet liegt, dass Anna in den ersten Jahren der Ehe nicht schwanger wurde und keinen Thronfolger gebar. Damit sank natürlich ihr Ansehen bei ihrem Mann und sie wurde, laut diesem Artikel, "mit Nichtachtung gestraft". In dieser Phase ihres Lebens scheinen wir uns also nun gerade zu befinden. ;)
    Der Spoiler bezieht sich auf das weitere Leben Annas!

  • Strandläuferin :


    Du sprichst im Zusammenhang mit dem letzten Kapitel des 1. Teils vom Kardinal bzw. Richelieu, der diese lustige Sache mit dem Glockläuten macht.


    Der Kanzler ist jedoch nicht der Kardinal, wie z.B. auf Seite 193 zu lesen ist :



    Zitat

    Zitat Seite 193 : "... und nachdem er schließlich das vollkommene Vertrauen des Kardinals errungen hatte, ... erhielt er schließlich diesen seltsamen Auftrag, zu dessen Ausführung er sich nun im Gemach der Königin eingefunden hatte."


    Allerdings stellt sich selbstredend auch für mich die Frage wie dieser Kerl den Job als Kanzler bekommen konnte. Ziemlich fragwürdige Entscheidung!


    Grüsse
    Tirant :winken:

  • Habe jetzt den ersten Teil der Leserunde fertig. Leider werde ich in den nächsten Tagen wohl kaum zum Weiterlesen kommen. :(


    Ich kann mich da nur anschließen, das Buch wird mit jedem weiteren Kapitel zunehmend spannender. Auch die Geschichte um den König, Anna und Buckingham ist wirklich sehr interessant.

    Ich liebe die Bücher; sie sind kalte, zuverlässige Freunde. (Victor Hugo)