Katharina Hagena - Der Geschmack von Apfelkernen

  • Bei der Lektüre dieses Romans taucht man in die Familiengeschichte dreier Generationen ein, in der sich Einiges ereignete. Iris kehrt in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter zurück, das sie geerbt hat. Ihr Aufenthalt dort ist der Auslöser zahlreicher Erinnerungen an ihre Kindheit, das Leben ihrer Mutter, ihrer Tanten und ihrer Großeltern.
    In einer wunderschönen, bildhaften und einprägsamen Sprache beschreibt die Autorin das alte Haus, den dazugehörenden Garten, die Umgebung sowie Gefühle und Gedanken der Protagonistin. Man sieht die einzelnen Zimmer vor sich, hört die Treppe krachen, riecht die Blumen im Garten und schmeckt förmlich die Äpfel bzw. Apfelkerne, die in der Geschichte keine unwesentliche Rolle spielen. Die Charakteren der einzelnen Personen sind perfekt herausgearbeitet. Gegenwart und Vergangenheit werden geschickt miteinander verknüpft, so daß sich am Ende ein fast komplettes Bild eines Familienschicksals ergibt, wenn auch nicht alle Fragen beantwortet werden.
    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, ein leises, ruhiges Buch, zum Teil melancholisch, zum Teil amüsant, auf das man sich einlassen kann, wenn man eher Tiefgang als Action mag.

  • Ein wunderschönes Buch:
    Am Anfang hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Ich musste mich erstmal reinlesen, da ich es anfangs schwierig fand die Personen immer richtig zuzuordnen. Aber als mir das erstmal geglückt war, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen.
    Das Buch ist in wunderschöner, bildhafter Sprache verfasst, so dass ich mir alles sehr bildlich vorstellen konnte.
    Es ist leicht melancholisch angehaucht, aber davon auch nicht zu viel. Man könnte sagen Katharina Hagena hat genau das richtige Gleichgewicht gefunden.
    Ein Buch, dass zum Nachdenken anregt.Sehr empfehlenswert :thumleft:

  • Dieses Buch und seine Sprache lässt sich am Ehesten mit einem Puzzle vergleichen. Anfangs ist man verwirrt über die Anzahl der Teile und man fragt sich, wie daraus ein Gesamtbild entstehen soll. Doch Stück für Stück werden Musster und Strukturen immer deutlicher, aber so richtig fertig wird man erst mit dem Einsetzen des letzten Puzzleteils. So auch in Katharina Hagenas Buch. Die einzelnen Geschichten offenbaren sich erst Schritt für Schritt und erst nach dem Lesen der letzten Seite haben alle Andeutungen ihren Platz gefunden.
    Nach anfänglicher Verwirrung über diese scheinbar zusammenhanglosen Texte, hat mich das Buch immer mehr gefesselt. Die einzelnen Geschichten, sei es über den Leistungsabfall der dementen Großmutter oder dem jugendlichen Leichtsinn von Rosmarie, haben mich definitiv tief berührt. Dieses Buch ist absolut lesenswert und schön.

  • Ich habe das Buch jetzt auch endlich gelesen und muss leider sagen dass ich ziemlich enttäuscht davon bin.
    Dadurch dass die eigentliche Geschichte so bruchstückhaft und durcheinander präsentiert wird, fiel es mir unglaublich schwer einen Einstieg in das Geschehen zu finden.
    Viele der eingefügten Erinnerungen sind sicher ganz schön und interessant, wie z.B. die Lebensgeschichte der Oma aber wenn das Buch schon so konstruiert ist, dass es als großen "Schlussakt" die Auflösung von Rosmaries mysteriösem Tod in Aussicht stellt


    Ich kann auch nicht behaupten dass sich die Puzzleteile für mich zum Schluss zu einem großen Ganzen verbunden haben. Es stehen eher noch viele ungeklärte Fragen im Raum - und so was finde ich bei Büchern und auch Filmen total furchtbar!


    Was mich auch total gestört hat, ist, dass das Buch quasi in Monologform verfasst ist. Die wenigen äußerst kurzen Dialoge sind dann leider auch kaum als solche zu erkennen weil sie nicht in Anführungszeichen sondern mit Anstrichen verfasst sind und irgendwie immer halb im restlichen Text hängen. Für mich war das schon irgendwie verwirrend. Auch die philosophischen Gedankengänge á la "Erinnern ist Vergessen und Vergessen ist Erinnern" ging mir nach einer Weile auf die Nerven.


    Kurz gesagt: Es passiert sehr wenig aber es wird von der Ich-Erzählerin viel drüber nachgedacht und das meistens in melancholischem Singsang der mich als Leser eher ausgrenzt als einlädt.

  • Mir hat "Der Geschmack von Apfelkernen" sehr gut gefallen. Eine leise, schwebende Geschichte mit vielen losen Enden, die nach und nach zu einem bunten Bild der Familie der Erzählerin zusammengeknüpft werden. Verwirrend fand ich das überhaupt nicht, eher unterhaltsam. Lauter Aha-Effekte, wenn sich eine Szene durch eine andere erklärte. Insgesamt: Ein bisschen Lieben, ein bisschen Historie, viel Gefühl und ganz einprägsame Beschreibungen des Hauses und natürlich des Apfelbaum-Gartens. Ein schönes Buch, das nur deswegen nicht die vollen fünf Sterne erhält, weil mir das Schlusskapitel ein wenig zu kitschig ist. Aber damit kann ich leben, weil der Rest so schön war!

    Da es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, ab heute glücklich zu sein (Voltaire)

  • Ein Buch der leise Töne, sehr stimmungsvoll und zum Teil melancholisch, was mich allerdings nicht angesprochen hat.
    Ich gehöre zu den Lesern, die mit diesem Roman nicht viel anzufangen wissen.


    Die Hauptprotagonistin schwelgt auf über 250 Seiten in Erinnerungen: ein kleines Dorf, all die Bewohner, Familie, das Haus, der Garten, die Liebe und nicht zu vergessen: die Johannisbeeren und die Äpfel, die Autorin mit einer Hingabe und Liebe zum Detail behandelt, die nicht unbedingt jedem Leser bekommt.


    Der Schreibstil war gar nicht nach meinem Geschmack, mich hat der Erzählstil der Autorin nicht angesprochen, die Geschichte packte mich nicht, und die Erinnerungen der Hauptprotagonisten fand ich zum Teil langweilig.


    Ich bin zwar der Meinung, dass alle Erinnerungen es wert sind erzählt zu werden, aber nicht alle wecken mein Interesse.

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Saunter, Mick - Im Angesicht des Zorns

    Naam, Ramez - Nexus

  • Ein Buch der leise Töne, sehr stimmungsvoll und zum Teil melancholisch, was mich allerdings nicht angesprochen hat.
    Ich gehöre zu den Lesern, die mit diesem Roman nicht viel anzufangen wissen.

    Der Schreibstil war gar nicht nach meinem Geschmack, mich hat der Erzählstil der Autorin nicht angesprochen, die Geschichte packte mich nicht, und die Erinnerungen der Hauptprotagonisten fand ich zum Teil langweilig.

    Mir ist es ähnlich ergangen. Ich habe das Buch vor einigen Wochen begonnen und fand das ganze auch einfach nur belanglos und langweilig. Ich habe nach der Hälfte aufgegeben und das Buch vertauscht.
    Mein Fall war es leider nicht. :-?

  • fand das ganze auch einfach nur belanglos und langweilig.


    @Hermia
    da bin ich echt beruhigt, dass es nicht nur mir so ergangen ist :winken:

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  • Ich gehöre eindeutig zu dem Teil, der sich sich in dieses Buch verliebt hat :love:
    Zwar war ich anfangs auch ein wenig verwirrt - vor allem über die ungewöhnliche Darstellung der wörtlichen Rede - aber das hat sich im Laufe der Lektüre dann gelegt. Den Schreibstil finde ich wunderschön: luftig und leicht hier, sehr melancholisch da, und ab und an auch wirklich amüsant. Die Art, wie Situationen, Orte und Gegenstände beschrieben werden, ist mitreißend und einprägsam. Was ich auch sehr mochte waren die vielen eingewobenen Assoziationsreihen und Gedankenspiele.
    Das große Thema, um das es sich dreht, ist Erinnern und Vergessen. Ich fand dieses Paradox sehr beeindruckend; Iris erinnert sich, wie ihre Großmutter vergessen hat. Ich finde auch bemerkenswert, dass vieles in dem Buch nicht klar erwähnt wird. Zum Beispiel liest nicht ein einziges mal Demenz. Vieles wird einfach nur angedeutet und bleibt dann als zarte Ahnung im Raum stehen; das gehört zu dem Besonderen dieses Buches.


    Am Anfang kam ich auch nur etwas stockend voran, aber als sich dann die Teile immer mehr zu einem großen Ganzen verwoben haben, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Also volle :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von mir :D

  • Anfangs war ich ziemlich skeptisch, da das Buch mich nicht wirklich überzeugt hat. Doch etwa nach dem ersten Viertel beschloss ich, noch ein bischen weiterzulesen und habe es auch nicht bereut. Trotzdem fand ich das Buch jetzt nicht übermäßig toll, was nicht an dem Schreibstil oder der Story lag, sondern vielmehr an mir selbst: In
    letzter Zeit brauche ich einfach etwas Action in Büchern. Aber es ist nur eine Phase und sie verfliegt auch wieder :) Von mir gibt es 2 von 5 Sternen

  • Dieses Buch der in Hamburg lebenden Autorin Katharina Hagena ist eines der schönsten, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Sie erzählt darin die Geschichte von Iris, eine jungen Frau, die sich nach dem Tod ihrer Großmutter Bertha damit konfrontiert sieht, dass diese ihr das Haus vererbt hat, in dem sie lange lebte und das Iris aus ihrer Kindheit sehr gut kennt.


    Eigentlich will sie nur ein paar Tage von ihren Job als Bibliothekarin im Süddeutschen wegbleiben, um dort im Norddeutschen die erblasserischen Angelegenheiten zu klären. Doch als sie beginnt, durch die Zimmer des großmütterlichen Hauses zu streifen und insbesondere durch den mittlerweile verwilderten Garten, da beginnt sie sich zu erinnern.


    Und Katharina Hagena setzt sie mit einer wunderbaren und poetischen Sprache voller Hinter- und Tiefsinn nicht nur auf die Spur in die eigene Kindheit, sondern auch in die Geschichte ihrer Verwandtschaft:


    "Und ich stellte fest, dass nicht nur das Vergessen eine Form des Erinnerns war, sondern auch das Erinnern eine Form des Vergessens."


    Diese Seelenarbeit ihrer Protagonistin, an der die Autorin ihre Leser teilhaben lässt, hat etwas Heilendes. Sie schließt ab und öffnet zugleich Neues, auch im Leben von Iris, die bei ihrem Aufenthalt im Ort der Kindheit dem jungen Anwalt, der die Erbsache bearbeitet, näher kommt, und mit ihm eine Geschichte beginnt, die sie nie für möglich gehalten hätte ...


    Ein schönes Buch, das nicht umsonst bis zum heutigen Tag neunzehn (!) Auflagen erlebt hat. Ich warte gespannt auf das nächste Buch dieser Autorin, die mich mit ihrem Buch so berührt hat.

  • Iris hat das Haus ihrer Großmutter Bertha geerbt und weiß nicht so recht, ob sie sich darüber freut. Mit dem verwinkelten Gebäude und dem weitläufigen Obstgarten verbindet sie viele Kindheitserinnerungen an Sommerferien, die sie dort in Norddeutschland verbrachte, doch nicht alle davon sind glücklich. Es gab Geheimnisse in dem Haus, Geheimnisse um ihre beiden Tanten, um die früh verstorbene Schwester ihrer Oma, um ihre ein wenig mysteriöse Freundin Mira, den fatalen Sturz ihrer Cousine Rosmarie und auch um ihre Großeltern.


    Nach Berthas Begräbnis bleibt Iris dennoch für ein paar Tage im alten Haus, schlüpft, wie sie es mit Mira und Rosmarie zu tun pflegte, in die alten Kleider ihrer Tanten und ihrer Mutter, die immer noch auf dem Dachboden aufbewahrt sind, und versucht sich klarzuwerden, ob sie das Erbe antreten oder ausschlagen möchte. Die Begegnung mit einem alten Bekannten von früher bringt ihre Gefühle zusätzlich durcheinander, und in der Einsamkeit des großen leeren Hauses fügt Iris aus eigenen Erinnerungen und den Erzählungen von Verwandten und einem alten Freund der Familie die Geschichte von drei Frauengenerationen zusammen.


    Familiengeheimnisse und ein schönes Setting - damit kriegt man mich immer wieder. Das Haus von Oma Bertha, ein unübersichtliches altes Gemäuer inmitten eines riesigen Gartens mit zahlreichen alten Apfelbäumen, ist letztendlich das, was mir mit am stärksten von diesem Roman im Gedächtnis bleiben wird. Iris, die Hauptfigur, war mir nicht unsympathisch, aber so richtig warm geworden bin ich mit ihr nicht, weil ich sie als Person nicht "rund" fand. Die humorvollen Einlagen waren hübsch, passten aber irgendwie nicht zu ihrer generell eher ein wenig melancholisch wirkenden Persönlichkeit und der seltsamen Marotte, in den alten Ballkleidern ihrer Tanten mit dem Rad zum Einkaufen zu fahren. Was ich auch nicht gebraucht hätte, wäre das mythische Gedöns wie die roten Johannisbeeren, die nach einem Todesfall plötzlich weiß werden oder die elektrische Funken sprühende Tante. Und die durch Spiegelstriche statt Anführungszeichen gekennzeichnete wörtliche Rede fand ich schlichtweg albern.


    Die Verwicklungen rund um verschiedene Verflechtungen aus der Vergangenheit waren ganz spannend mitzuentdecken, wobei man auch da bemängeln könnte, dass sich vielleicht ein bisschen viel des Guten innerhalb dieser einen Familie zuträgt. Aber das soll's ja geben.


    Fazit: nette, teils spannende, einigermaßen stimmungsvolle Sommerlektüre, die aber die teils sehr hymnischen Rezensionen bei Erscheinen für mich nicht ganz rechtfertigen kann.

  • Dieses Buch hat mich leider nicht mitgerissen. Es war mir größtenteils doch zu langweilig und die Darstellung der wörtlichen Rede fand ich sehr "faul" von der Autorin und nicht gut zu lesen. Der Schreibstil und die Details waren allerdings schön zu lesen. Die Liebesgeschichte fand ich etwas wirr. Der Schluss war meiner Meinung nach sehr abrupt. Insgesamt :bewertung1von5::bewertung1von5: .

  • Ich habe das Buch im Juni gelesen, übrigens mein einziges den Monat :cry:
    Das Buch hat mich schon immer angezogen, wenn ich es im Buchladen gesehen habe, konnte mich aber nie durchringen, mir es zu kaufen.
    Irgendwann lag es dann vor mir und naja ich habe es in 2 Tagen gelesen.
    Das Buch ist richtig klasse gewesen, die Rückblicke waren naja, aber die Liebesbeziehung fand ich wunderschön und sehr witzig :love:
    Ich habe dem Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: gegeben.





    Sich das Lesen zur Gewohnheit machen heißt, sich einen Ort zu schaffen, in den man sich vor fast allem Elend des Lebens zurückziehen kann.
    W. Somerset Maugham


  • Es fällt mir schwer, "Der Geschmack von Apfelkernen" zu bewerten. Was den Inhalt betrifft, fand ich die Geschichte recht gut; Hagena hat die einzelnen Charaktere sehr sorgfältig gezeichnet und die unterschiedlichen Beziehungen zwischen ihnen wirkten lebendig und realistisch, sodass ich Interesse daran hatte, mehr über sie zu erfahren. Auch die verschiedenen Verbindungen zwischen den Generationen waren gut dargestellt, wobei ich die vielen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart auf den ersten Blick manchmal etwas verwirrend fand, da sie oft beinahe nahtlos aufeinander folgten. Zugleich hat dies aber deutlich gemacht, wie alles verbunden ist, und schließlich geht es hier ja um das Zurückerinnern an vergangene Momente, sodass diese Art der Erzählung doch passend war. Besonders gut gefallen haben mir die kleinen magisch anmutenden Elemente, wobei vor allem die Johannisbeeren, die ihre Farbe wechseln, präsent waren; diese kleinen Szenen haben das Buch auf jeden Fall bereichert. Mit der Liebesgeschichte konnte ich allerdings nicht viel anfangen und Iris selbst ist für mich irgendwie blass geblieben.


    Die Aussage, die hinter dem Buch steckt, fand ich gelungen; die Geschichte, die erzählt wird, ist zwar nicht gerade unbeschwert, doch aus den einzelnen Erinnerungen setzt sich nach und nach ein interessantes Bild zusammen und zum Leben gehören nun einmal sowohl glückliche als auch traurige Momente. Die Beschreibungen der Szenerie und des Innenlebens der Charaktere waren ebenfalls sehr schön. Dennoch hatte ich zu Beginn große Probleme mit dem Schreibstil, der mich irgendwie nicht packen konnte. Ich fand es schwierig, mich richtig auf die Geschichte einzulassen, und es hat eine Weile gedauert, bevor ich mich an die Art, wie sie erzählt wurde, 'gewöhnt' hatte. Anschließend konnte ich das Buch dann mehr genießen, aber ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon eine gewisse Distanz zum Geschehen und obwohl es viel gibt, was mir gefallen hat, hat das Buch mich aus diesem Grund leider nicht richtig berührt.


    Bei der Bewertung habe ich mich schließlich für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: entschieden. "Der Geschmack von Apfelkernen" konnte mich gerade in der ersten Hälfte nicht fesseln und ich bin nicht wirklich begeistert davon, wie die Geschichte erzählt wurde, doch was die Charaktere und die Handlung an sich betrifft, hat das Buch mir ganz gut gefallen.

    Carpe Diem.
    :study: Amelie Winter - Liebesglück und Landluft

    2024 gelesen: 21 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • Katharina Hagena

    Der Geschmack von Apfelkernen

    KiWi

    Autor: Katharina Hagena, geboren in Karlsruhe, lebt als freie Schriftstellerin mit ihrer Familie in Hamburg. Sie schrieb zwei Bücher über James Joyce, bevor sie 2008 ihren ersten Roman »Der Geschmack von Apfelkernen« veröffentlichte. Das Buch wurde in 26 Sprachen übersetzt und für das Kino verfilmt. (Quelle: KiWi)

    Iris ist seit langer Zeit wieder im Haus ihrer Großmutter, wo sie schon als Kind viel Zeit verbracht hat. Dieses Haus hat Iris, nach Berthas Tod als Erbe bekommen. Viele Erinnerungen, an längst vergangene Tage kommen Iris während ihrer Zeit im und am Haus in den Kopf. Da wäre zum Beispiel der Sturz von Tante Bertha aus einem Apfelbaum. Dieser Sturz hatte schwere Folgen für Berthas Gesundheit.

    Neben den vielen Erinnerungen, wäre da aber auch noch Max, der ebenfalls Einiges an Zeit mit Iris verbringt, in der die beiden einiges erleben.

    Katharina Hagenas Roman “Der Geschmack von Apfelkernen” erstreckt sich über insgesamt 12 Kapitel. Zu Beginn des Buches gibt es ein Zitat von Paul Valéry, welches besser kaum zum Buch passen könnte. Denn über weite Teile des Buches geht es um die Erinnerungen der Protagonistin. Dementsprechend erwartet einen im gesamten Buch ein Ich - Erzähler (aus der Sicht von Iris). Dabei ist das Buch nicht unbedingt die leichteste Lektüre, die es gibt. Allerdings sollte man sich einfach mal die Zeit und Motivation zum Lesen nehmen und dem Buch eine Chance geben. Ich für meinen Teil, wurde dafür mit einer wirklich tollen Handlung belohnt. Hier muss ich aber auch anmerken, dass der Klappentext nicht zwingend dazu beiträgt, das Buch interessant zu gestalten. Ebenfalls etwas Zeit benötigt die Zuordnung, der recht verwobenen Familienzugehörigkeiten über einige Generationen hinweg. Hierbei begegnen einem recht viele, verschiedene Charaktere (alle aus dem Leben von Iris), die zugeordnet werden wollen. Schnell wird man dabei merken, dass “Der Geschmack von Apfelkernen” dabei ebenfalls eine Rolle im Leben der Protagonistin spielt. Mal ganz abgesehen von dem Apfelbaum, der ebenfalls relativ häufig erwähnt wird. Mithilfe der vielen Erinnerungen, erzählt das Buch eine Geschichte längst vergangene Zeiten und über das älter werden, mit allem, was dazugehört. Mit jeder Seite, die man dabei voranschreitet, setzt sich das Erinnerungs- Puzzle mehr und mehr zusammen. Dies gelingt der Autorin so gut, dass ich selbst sehr oft in den Erzählungen verfallen bin.

    Neben den Erinnerungen spielen auch noch existierende Charaktere eine Rolle. Allen voran ist hier sicherlich Max zu nennen, da sich die Beziehung von Max und Iris im Laufe der Handlung enger wird. Die Dialoge der beiden, deuten dabei schon zu Beginn an, in welche Richtung die Beziehung gehen könnte. Am Ende des Buches hat es die Autorin geschafft, dass “Der Geschmack von Apfelkernen” bei mir eine bleibende Erinnerung hinterlassen hat.

    Cover: Das Cover von “Der Geschmack von Apfelkernen” ist in einem Cremeweiß gehalten. Auf der Vorderseite sehen wir den Ast eines Apfelbaumes, mit seinen Blüten. Schon hier nimmt das Cover also Bezug zum Titel und Inhalt des Buches. Darunter findet sich der Titel, welcher sich durch die rote Farbe, gut vom Hintergrund abhebt. Unter dem Titel findet sich ein aufgeschnittener Apfel. Also auch hier ein weiterer Bezug zum Titel des Buches. Auf der Rückseite finden sich die gleichen Elemente, wie auch schon auf der Vorderseite.

    Das Cover gefällt mir recht gut. Es ist gut gestaltet und passt sehr gut zum Titel des Buches.

    Fazit: Der Geschmack von Apfelkernen gehört sicherlich nicht zu den leichtesten Büchern, belohnt allerdings den Mut zum Lesen, mit einer wirklich tollen Handlung. Diese Handlung hat in meinem Fall sogar, eine bleibende Erinnerung verursacht, die dafür sorgt, dass ich “Der Geschmack von Apfelkernen” so schnell nicht vergessen werde. Das Buch gehört zu den etwas ruhigeren Büchern und eignet sich gut für ruhige Stunden. Von mir bekommt “Der Geschmack von Apfelkernen” 5/5 Sterne.

    Klappentext: Schillernd und magisch sind die Erinnerungen an die Sommerferien bei der Groß­mutter, geheimnisvoll die Geschichten der Tanten. Katharina Hagena erzählt von den Frauen einer Familie, mischt die Schicksale dreier Generationen. Ein Roman über das Erinnern und das Vergessen – bewegend, herrlich komisch und klug. (Quelle: KiWi)

    Autor: Katharina Hagena

    Titel: Der Geschmack von Apfelkernen

    Verlag: KiWi

    Genre: Roman

    Seiten: 254

    Preis: Taschenbuch: 9,99 // Gebunden: 16,95 //eBook: 8,99

    Erstveröffentlichung: 2008

    ISBN: 978-3462041491

  • Inhaltsangabe:

    Zitat


    von Kiepenheuer & Witsch: Schillernd und magisch sind die Erinnerungen an die Sommerferien bei der Groß­mutter, geheimnisvoll die Geschichten der Tanten. Katharina Hagena erzählt von den Frauen einer Familie, mischt die Schicksale dreier Generationen. Ein Roman über das Erinnern und das Vergessen – bewegend, herrlich komisch und klug. Als Bertha stirbt, erbt Iris das Haus. Nach vielen Jahren steht Iris wieder im alten Haus der Großmutter, wo sie als Kind in den Sommerferien mit ihrer Kusine Verkleiden spielte. Iris bleibt eine Woche allein im Haus. Sie weiß nicht, ob sie es überhaupt behalten will.

    Mein Fazit:


    Ich hatte mir aufgrund der positiven Reaktionen von diesem Buch sehr viel Versprochen. Denn geheimnisvolle Familiengeschichten üben ja doch einen gewissen Reiz aus.


    Dieser Roman von Katharina Hagena macht da leider eine sehr große Ausnahme. Ich habe es abgebrochen, weil ich selbst nach 74 Seiten keinen Bezug zur Geschichte und zu den Personen fand. Die vielen Tanten und andere Verwandten waren für mich teilweise so verwirrend, das ich sie nicht auseinander halten konnte. Einige Passagen empfand ich als langatmig.


    Eines weiteres großes Minuspunkt ist die neue Form der Dialog-Führung. Neuerdings ist es wohl in Mode, die Dialoge nicht mehr in Anführungszeichen zu setzen. Was bezweckt man damit? Druckerschwärze sparen? Mich hat es unheimlich gestört, denn damit war es nicht immer eindeutig klar, ob es sich nun um einen Dialog oder um einen Nebensatz handelte.


    Von mir bekommt das Buch 2 von 5 Sternchen.


    Anmerkung: Die Rezension stammt aus Dezember 2010!