Inhalt von Amazon:
Als Bertha stirbt, erbt Iris das Haus. Nach vielen Jahren steht Iris wieder im alten Haus der Großmutter, wo sie als Kind in den Sommerferien mit ihrer Kusine Verkleiden spielte. Sie streift durch die Zimmer und den Garten, eine aus der Zeit gefallene Welt, in der rote Johannisbeeren über Nacht weiß und als konservierte Tränen eingekocht werden, in der ein Baum gleich zwei Mal blüht, Dörfer verschwinden und Frauen aus ihren Fingern Funken schütteln. Doch der Garten ist inzwischen verwildert. Nachdem Bertha vom Apfelbaum gefallen war, wurde sie erst zerstreut, dann vergesslich, und schließlich erkannte sie nichts mehr wieder, nicht einmal ihre drei Töchter. Iris bleibt eine Woche allein im Haus. Sie weiß nicht, ob sie es überhaupt behalten will. Sie schwimmt in einem schwarzen See, bekommt Besuch, küsst den Bruder einer früheren Freundin und streicht eine Wand an. Während sie von Zimmer zu Zimmer läuft, tastet sie sich durch ihre eigenen Erinnerungen und ihr eigenes Vergessen: Was tat ihr Großvater wirklich, bevor er in den Krieg ging? Welche Männer liebten Berthas Töchter? Wer aß seinen Apfel mitsamt den Kernen? Schließlich gelangt Iris zu jener Nacht, in der ihre Kusine Rosmarie den schrecklichen Unfall hatte: Was machte Rosmarie auf dem Dach des Wintergartens? Und was wollte sie Iris noch sagen? Iris ahnt, dass es verschiedene Spielarten des Vergessens gibt. Und das Erinnern ist nur eine davon.
Mein Kommentar:
Vorweg: Ich wollte eigentlich die kurze Inhaltsversion vom Bucheinband nehmen, aber die von Amazon läßt mehr erahnen und macht vielleicht mehr neugierig. Ich bin durch bloßen Zufall auf dieses wirklich außergewöhnliche Buch gestoßen und es steht jetzt schon für mich fest, daß es DAS BUCH des Jahres 2008 für mich ist.
Katharina Hagena beschreibt das Haus, den Garten und all die Bewohner mit einer solchen Hingabe, daß man sich in jeder Situation reinversetzen kann. Man sieht den Garten, hört die Treppen quietschen, fühlt das Wasser im See, riecht die Kräuter, spürt die Erinnerungen. Immer wieder, quasi in Runden, erfahren wir mehr und mehr über Iris und ihre Kindheit im Haus - oder besser: wir erfahren mehr über Bertha und ihre Schwester, über ihre Töchter und andere Personen. In diesen Runden sind wir Zeuge von schönen, von amüsanten, aber auch von tragischen Begebenheiten.
Ein bißchen schwer tat ich mir allerdings mit den vereinzelt eingestreuten plattdeutschen Wörtern - ich glaube mal es ist Plattdeutsch. Aber die kommen nur ganz vereinzelt vor und ist halt das Handicap einer Österreicherin Und das ist eigentlich auch schon das einzig "negative", was mir dazu einfällt.
Bitte lesen! Unbedingt!!!