Tony Buzan - Speed Reading

  • Klappentext:
    Die Papierflut will kein Ende nehmen, überall türmen sich Berge ungelesener Bücher, Zeitschriften, Memos? Kein Grund zu verzweifeln: Mit Speed Reading kommen Sie schneller durch die Stapel. Inhalte schneller aufnehmen, länger speichern und leichter abrufen - das alles ermöglicht die Technik des Speed Readings. Ausserdem verbessert sie die Konzentrationsfähigkeit und das Verstehen komplexer Zusammenhänge. Sparen Sie sich Zeit und Nerven - lesen Sie cleverer!


    Inhalt:
    Obwohl Überfliegen für die Erfassung des Textüberblicks wichtig ist, geht es beim eigentlichen Speed Reading um etwas anderes: schnelleres Lesen mit hohem bis sehr hohem Textverständnis. D.h., man verpasst nichts vom Text.


    Zuerst soll überhaupt mal der Mut aufgebracht werden, schneller zu lesen, um das Gehirn (bzw. die Aug-Gehirnverbindung) zu trainieren. Buzans These lautet nämlich, dass das Gehirn unterfordert ist, wenn man zu langsam liest, und deswegen nicht so aktiviert ist, wie es sein könnte. (Neuropsychologische Befunde unterstützen diese These auch tatsächlich.) Dass wir so langsam lesen, ist bloss Gewohnheitssache, weil wir das von klein auf so lernen.


    Zur Perfektionierung stellt er einige konkrete Techniken vor, wobei insbesondere die periphere Wahrnehmung trainiert wird: Wenn wir ein Wort fokussieren, nehmen wir die anderen Wörter rundherum ja auch wahr und das soll hier ausgenutzt werden; mit einer Metalesehilfe, Sprünge beim Lesen, Querlesen...


    Meinung:
    Nach dem Vorwort war ich sehr motiviert, meine Lesegeschwindigkeit zu erhöhen. Mein Ziel war es, Zeitschriften und Zeitungen schneller durcharbeiten zu können. Die Lesegeschwindigkeit hat sich auch nach sehr kurzer Zeit verdoppelt, ohne dass ich an Textverständnis eingebüsst hätte. Nachher, als es dann ans Training der peripheren Wahrnehmung ging, wurde es mühsam. Zwar merkte ich, dass es funktionieren könnte, ich wurde ein bisschen schneller, hatte aber immer das Gefühl, es habe noch nicht „klick“ gemacht.
    Ich glaube, dass es sehr viel Übung braucht (jahrelang) und genau das unterschlägt einem Tony Buzan ein wenig. Er wartet ständig mit Wunderbeispielen auf, was mit der Zeit statt motiviert eher zu einem Komplex führt, wenn es einem nicht sofort gelingt. Zwar bringt er Selbsttests, Übungsbeispiele / -vorschläge, aber das Thema Üben kommt dennoch eindeutig zu kurz.
    Weiter wirkt das Ganze sehr oberflächlich, wie eine Werbebroschüre. Ich sah beim Lesen ständig eine Verkäuferin mit unnatürlich weissem Lächeln vor mir, die mir unbedingt mit aller Kraft und Macht etwas verkaufen, mir aber den Haken vorenthalten will.


    Zusammenfassend: Ich glaube, dass an dieser Geschichte durchaus etwas dran ist, und dass Speed Reading für Leute, die aus beruflichen Gründen im Alltag sehr viel lesen müssen, sehr nützlich ist. Allerdings muss diese Geschichte anders daher kommen: mitfühlender, langsamer und geduldiger.