Lisa Lutz - Little Miss Undercover

  • Klappentext:


    "Eine Mischung aus Bridget Jones und Columbo!" USA Today


    Isabel Spellman, 28, hat ein großes Problem - im Detektivbüro ihrer Eltern werden private Dinge stehts berufsbezogen behandelt.
    Gegenseitige Rund-um-die-Uhr-Observationen, Hintergrundrecherchen über Liebhaber und wilde Verfolgungsjagden gehören zum streng geheimen Alltag.
    Als aber Isabels kleine Schwester Rae sie und ihren aktuellen Lover beschatten soll, fasst sie den folgenreichen Beschluss, aus dem Familien-Business auszusteigen.


    So eine Sippe wie die Spellmans hat die Welt noch nicht gesehen. Dieser liebenswerte, abgebrühte, urkomische Detektiv-Clan steht auf dem Komödien-Olymp direkt zwischen John Irvings Familie Berry und der Addams Family.


    Meine Meinung:


    Ein wirklich gelungenes Buch. Ich habe es fast in einem Rutsch durchgelesen und musste immer wieder schmunzeln. :lol:
    Ich kann das Buch nur empfehlen, besonders wenn man sich nicht entscheiden kann ob man jetzt einen Krimi oder lieber was heiteres lesen will. Dieses Buch kombiniert beide Aspekte einfach super. :flower:

  • Ich habe das Buch hier im Büchertreff gewonnen. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank!


    Im Verlauf des Lesens hat das Buch in meinen Augen deutlich gewonnen. So kamen mir zu Beginn die Charaktere ein bisschen wie Abziehbilder vor (perfekter Bruder - chaotische Schwester), aber im Verlauf wurden sie deutlich runder und menschlicher. Was mir zu Beginn auch etwas schwer gefallen ist, ist die (ich nenne es mal) Patchwork-Struktur des Romans. So kommt es immer wieder zu Zeitsprüngen zwischen der nur sehr marginal dargestellten Gegenwarts- / Rahmenhandlung und den Rückblicken der Ich-Erzählerin. Wenn ich genügend Zeit gehabt hätte, das Buch wirklich in einem Rutsch zu lesen (was aufgrund des gut lesbaren und recht humorvollen Stils sicher kein Problem ist), hätte es da wohl auch keine Probleme gegeben. So musste ich mich manchmal schon fragen "Wer war nochmal xyz?", wenn ich erst am nächsten Tag weiter lesen konnte, und dann nochmal zurückblättern.
    Aber gut, am Ende macht eigentlich alles Sinn und das ist ja die Hauptsache.


    Der Untertitel lautet ja "Ein Familienroman" und nach solch abstrusen Familienverhältnissen muss man sicher lange suchen. Hier kommt recht viel Komik ins Spiel, die sich allerdings in meinen Augen auch relativ schnell abnutzte, da die Absurdität oft mit recht dickem Pinsel aufgetragen wird.
    Ein bisschen schade fand ich auch, dass manche Familienmitglieder (wie z.B. der Vater) nur schemenhafte Randfiguren blieben, während ich andere Charaktere (wie Onkel Ray) bildhaft vor mir sehen konnte.


    Alles in allem jedoch eine unterhaltsame Lektüre, die mir ein paar entspannende angenehme Stunden beschert hat.
    Dreieinhalb Sterne von mir!

  • Meine Meinung:
    In diesem Roman lernt der Leser durch die Ich-Erzählerin Isabel die ungewöhnliche Familie Spellman und ihr Familienunternehmen Spellman Investigations kennen, das private Ermittlungen durchführt. In diesem Unternehmen arbeitet neben Mom, Dad und Onkel Ray auch Isabel. Während ihr älterer Bruder David Anwalt ist, aber trotzdem immer wieder in Ermittlungen verstrickt wird, geht Schwester Rae mit ihren 14 Jahren schon ganz in ihrer „Arbeit“ auf. Rae hat schon als Kind Observationen durchgeführt und „verdient“ sich mit kleine Erpressungen nebenbei etwas Taschengeld.


    Spellman Investigations ist eine etwas andere Detektei, denn die Familienmitglieder durchleuchten auch untereinander ihr Privatleben.
    So will Mam Isabel endlich „an den Mann bringen“. Dazu vereinbart sie immer wieder Dates für Isabel, bevorzugt mit Anwälten, aber erst nachdem sie diese anhand ihrer Sozialversicherungsnummer komplett durchleuchtet hat.


    Als sich Isabel in den Zahnarzt Daniel verliebt (mit Zahnärzten haben die Spellmans schlechte Erfahrungen), wird Isabel von ihrer Familie Rund-um-die-Uhr observiert.
    Da reicht es Isabel, sie kündigt. Ihre Eltern stellen eine Bedingung: Isabel soll den vor 12 Jahren ungelösten Fall des verschwundenen Andrew Snow neu aufrollen. Und obwohl Isabel der Auftrag bald wieder entzogen wird, stößt sie auf etwas, dass eine Kettenreaktion von Ereignissen auslöst.


    In Lisa Lutz' Roman lernen wir eine Familie kennen, wie sie chaotischer und skurriler nicht sein könnte. Neben Mom und Dad, denen Observieren zur zweiten Natur geworden ist, werden Isabel und vor allem Onkel Ray, der immer wieder Wochenenden „verliert“, und die nach Zucker süchtige Rae von der Autorin liebevoll schräg charakterisiert. Insbesondere Rae ist mit ihren 14 Jahren ein originelles Produkt ihrer Familie: clever, nervtötend, chaotisch, aber auch komisch, spritzig und schlagfertig.
    Der Roman ist eine Mischung aus herrlich komischen Szenen, die oft schmunzeln und lachen lassen, und ernsthaften Elementen, wie die Pubertätsprobleme Raes, das Suchtverhalten ihres Onkels.


    Die Fortsetzung „Die Spy Girls“, die in Kürze auf Deutsch erscheint, kann man nur mit Spannung erwarten, um die abgedrehte, aber immer glaubhafte dargestellte Familie Spellman weiter zu begleiten.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von mir.

  • Klappentext:
    Eine Sippe wie die Spellmans hat die Welt noch nicht gesehen. In diesem liebenswerten wie abgebrühten Detektivclan lernt man schon früh das präzise Rund-um-die-Uhr-Beschatten und hinterlistige Erpressen der eigenen Familie. Auch Isabel Spellman kann ein Lied davon singen. Als aber ihre kleine Schwester Rae sie und ihren aktuellen Lover beschatten soll, fasst sie den folgenreichen Beschluss, aus dem Business auszusteigen.


    Meine Meinung:
    Schon als ich das schreiend grüne Cover gesehen habe, dachte ich mir wer weiß, was Dich da erwartet. Dann wurde es mir von mehreren Usern empfohlen die mich aber gleichzeitig auch vor den etwas abgedrehten Mitgliedern der Familie Spellman warnten. Auf Facebook traf ich dann auf die „Spellman Investigations“ und so wurde ich richtig neugierig auf dieses Buch.
    Hierbei handelt es sich also um den ersten Teil der „Spellmanreihe“ von Lisa Lutz.
    Zur Handlung selbst verrät der Klappentext eigentlich schon alles Wichtige. Der Handlungsort ist San Francisco, dessen Umgebung hin und wieder bei wilden Verfolgungsjagden etwas detaillierter beschrieben ist. Die Familie Spellman, die ein Detektivunternehmen seit Generationen leitet, besteht aus den Eltern Spellman, sowie 2 Töchter und einem Sohn und einem Onkel.
    Diese 6 Personen leben mehr oder weniger zusammen, beschatten gemeinsam und gegenseitig.
    Erpressung der eigenen Familienmitglieder ist hier ein muss und alltäglich auf einfallreichste Art und Weise vorzufinden.
    Isabell Spellman, auch „Izzy“ genannt, erzählt hier ihre Geschichte, gibt Einblick über ihre Sippe und denkt über ihr Leben nach. Als sie aber plötzlich von ihrer jüngeren Schwester Rae beschattet wird, um mehr über ihr Liebesleben zu erfahren, platzt Izzy der Kragen.
    So sind wir auch schon bei Izzys jüngerer Schwester. Rae hat es faustdick hinter den Ohren. Sie ist unheimlich gewieft, weiß sich durchzusetzen, und scheint eine Meisterin des Verhandelns und Erpressens. Sie bringt eine Mordsstimmung in der Familie und nichts und niemand scheint vor ihr sicher.
    Glaubt mir, bei Raes Einfallsreichtum wäre ich fast vor Lachen von der Couch gefallen. Bis Seite 80 hatte ich etwas Schwierigkeiten mich mit dem Buch anzufreunden, aber dann ging es los.
    Die Handlung wurde immer interessanter und lustiger. Ich hab Tränen gelacht, sodass ich mir sicher war, das Buch besser nicht mehr in der Öffentlichkeit zu lesen.
    Der Schreibstil ist allerdings für mich etwas gewöhnungsbedürftig gewesen. Die Geschichte ist sehr dicht geschrieben (also wenige Absätze, die Schrift ist klein und die Seiten voll bedruckt).
    Es gibt viele Dialoge, Wortgefechte, Ermittlungslisten und verschiedene Erzählperspektiven. Wenn man aber einmal rein gefunden hat, ist es kein Problem mehr.
    Mit 378 Seiten hat die Geschichte eine angenehme Länge. Wie bereits oben erwähnt ist das Cover in einem sehr grellen Grün gehalten und recht heiter bzw. locker gestaltet, was aber irgendwie zu der Geschichte passt, denn auch diese ist abgedreht, unglaublich, und voller Humor.
    Am Ende der Geschichte befindet sich eine Leseprobe zum zweiten Band „Die Spy Girls“ der Spellman-Reihe.


    Fazit:
    ein völlig abgedrehter Ermittlungsroman mit einer leicht verrückten Familie, die trotz ihrer durchgeknallten Ansichten, dem Leser schnell sympathisch werden kann. Dies ist definitiv eine Ermittlungsreihe der etwas anderen Art. Lautes auflachen kann hier normal Zustand werden.
    Für mich eine unterhaltsame Lektüre, die die Bauchmuskeln trainieren kann.
    Die Autorin Lisa Lutz arbeitete für ein Detektivbüro und so wundert es mich nicht das sie diesen Roman schrieb. Zudem schrieb sie Folgen für die Comedyserie „Plan B“
    Auf Facebook findet Ihr übrigens die Fanseite „Spellman Investigations“ sowie auch einzelne Familienmitglieder der Familie.
    Weitere Bände der Reihe heißen: „Die Spy Girls“ und „Twist Again“

  • Dann bin ich, fürchte ich, mal wieder der "party pooper" mit dem einsamen Verriss :uups:


    Isabel Spellman ist die missratene mittlere Tochter einer Familie von Privatdetektiven. Die Eltern sind seit Jahren in der Branche tätig, und Isabel und ihr älterer Bruder David begannen schon zur Schulzeit mit ihren ersten Ermittlungsaufträgen. Und so langsam kommt auch Rae, die Jüngste, in ein geeignetes Alter. Zum Spellman-Haushalt gehört außerdem Onkel Ray, Ex-Polizist und heute hauptsächlich dem Alkohol zugetan.


    Im Rahmen einer Routinebeschattung lernt Isabel auf dem Tennisplatz einen Zahnarzt kennen, der sie fasziniert und den sie nun um jeden Preis erobern möchte. Ihre kleine Schwester indessen ist so versessen darauf, ermitteln zu dürfen, dass auch sie zu diversen unorthodoxen Methoden greift und sich von Verboten und Sanktionen der Eltern nicht abschrecken lässt und sich schließlich die Chance nicht entgehen lässt, für ihre Eltern hinter Isabel herzuspionieren ...


    Das Buch verspricht in knalligem Gewand locker-flockige Unterhaltung mit einer verrückten Familie von Detektiven, im Klappentext ist von einer Bridget Jones der Privatdetektive die Rede.


    Diese vollmundige Versprechung konnte es in meinen Augen aber gar nicht einhalten. Es fing schon einmal damit an, dass mir Isabel so gar nicht sympathisch war. Als Jugendliche hauptsächlich mit Alkoholexzessen und Sachbeschädigung "just for fun" beschäftigt, wirkt sie auch als Erwachsene nicht besonders verantwortungsvoll, und die Macke, überall durchs Fenster statt durch die Tür einzusteigen, soll wohl lustig sein, wirkt auf mich aber einfach nur lächerlich und unglaubwürdig. Rae ernährt sich ausschließlich von Süßkram, David ist so mustergültig, dass einem ganz übel werden kann, und Onkel Ray ist die Karikatur eines Säufers, der in regelmäßigen Abständen völlig die Orientierung verliert.


    Dieser Haufen von überzeichneten Figuren verbringt dann den Großteil des Buches damit, sich gegenseitig auszuspionieren, zu verfolgen, anzulügen, anzuschreien oder sich herumzuschubsen. Witzig ist was anderes, und wenn es eine Satire auf Chick-Lit-Krimis sein sollte, ist sie zumindest für mich ziemlich misslungen. Besonders nervig waren die Fußnoten, die sich ständig wiederholten. Gelacht habe ich so gut wie gar nicht und mich relativ lang durch die gut 350 Seiten gequält. Zum Schluss wurde es sogar noch mal einigermaßen spannend und überraschend, der Rest war einfach nur öde.


    :bewertung1von5::bewertung1von5: